dass du nichts verstehst. Soviel Ehrlichkeit würde ich mir auch von unserer Kanzlerin wünschen.
Es hat übrigens niemand behauptet, dass es Ländern ohne Euro immer besser gehen muss als mit Euro (obwohl es den Schweizern nicht so ganz schlecht geht. Es hat auch niemand behauptet, dass die osteuropäischen Länder alle den Euro haben müssen.
Tatsache ist nur, dass die Staaten der Eurozone kein währungspolitisches Instrument mehr haben, mit dem sie auf ungleiche Entwicklungen im Verhältnis zu anderen Staaten der Eurozone reagieren können. Jetzt sind wir dummerweise untereinander die Hauptwirtschaftspartner. Die effizielnte deutsche Exportindustrie erzielt Riesenüberschüsse im Außenhandel. Dem können Italien, Griechenland, Spanien oder Portugal nichts entgegensetzen. In Deutschland sind die Lohnstückkosten wesentlich stärker gefallen als in den vorgenannten Ländern. Deren Exporte werden zunehmend unwirtschaftlich, während ihnen der Import erleichtert wird. Die Staaten müssen sich bei steigenden Zinsen verschulden, solange sie noch jemanden finden, der ihnen die Staatsanleihen abkauft. Wenn die zu wenig Käufer finden, ist der Staat bankrott. Lösungsmöglichkeiten wären entweder dramatischer Lohnabbau in diesen Ländern, Stützung durch andere EU-Staaten (insbesondere Deutschland) oder Abkoppelung vom Euro.
Aus deutscher Sicht ist der Wert der Gemeinschaftswährung im Verhältnis zu den anderen Ländern der Eurozone zu niedrig. Das nutzt zwar unserer Exportindustrie, verteuert aber unsere Importe und unseren Urlaub in den Ländern, deren Währung eigentlich abgewertet gehörte.
Der Euro hatte als Voraussetzung eine ähnliche Wirtschaftsentwicklung in allen beteiligten Ländern, deshalb auch die 3 %-Verschuldungsgrenze. Hat aber dummerweise nicht so ganz geklappt. Jetzt ist der Euro für einige zur Fessel geworden, und Deutschland und die anderen Länder dürfen bald darüber nachdenken, wieviel Milliarden uns die Euro-Rettung bzw der Verbleib aller derzeitigen Teilnehmer in der Eurozone wert sind.
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