Aus charttechnischer Sicht sind die Chancen, daß die aktuell laufende Aufwärtsbewegung nicht gleich wieder in sich zusammenfällt, recht hoch. Hierfür spricht (1) die kurzfristig hohe Dynamik, mit der sich die gestrige Bewegung entfalten konnte, die Tatsache, daß (2) der DAX diese Kraft unmittelbar unter der Widerstandszone entwickeln konnte und (3) die Marktbreite, mit der sich diese jüngste Aufwärtsbewegung ausbildete (aktuell weisen 14 DAX Werte aus markttechnischer Sicht ein „long-set up“ auf, 14 Werte sind aus Sicht der Trendfolger noch neutral zu interpretieren und nur noch zwei Werte haben ein „short-set up“) . Kann der DAX den Bereich um 5532 auf Schlußkursbasis überwinden, kann im Grunde davon ausgegangen werden, daß der seit Jahresanfang gültige, seitwärts ausgerichtete Konsolidierungsbereich aus Sicht der Formationslehre als überwunden gilt. Richtig frei ist der deutsche Markt dann zwar noch nicht, da ihm noch einige Widerstände entgegenstehen, die sich aus der Schiebezone vom Juli diesen Jahres her ableiten lassen (5555 und 5660). Dennoch, der wichtigere Widerstand ist der Bereich bis etwa 5532. Aus markttechnischer Sicht konnte sich das Bild des DAX ebenfalls deutlich verbessern. So folgen die Trendfolger dem Markt und stehen unmittelbar vor dem Wechsel von neutral auf long, Ein Problem ist noch immer die äußerst niedrige, mittelfristige Dynamik, die (gemessen über den ADX) noch immer im Bereich ihres historischen Tiefs bei 13 Punkten liegt. Mit dem gestrigen kräftigen Kursanstieg an den US Börsen, hat sich das kritische Bild, welches sich in den letzten Wochen aufgebaut hatte, deutlich verbessert. Sowohl im Dow Jones, als auch im S&P 500 Index wurden die oberen Begrenzungen der abwärtsgerichteten Trendverläufe gebrochen und deutlich überschritten. Die nun gültigen Widerstände verlaufen in den Bereichen um 10730 (Dow Jones) und 1344 bzw. 1362 (S&P 500 Index). Im NASDAQ 100 geht es nun wieder um die obere Widerstandsmarke bei 2550 Indexpunkten. Sollte diese überwunden werden, ist der Weg in Richtung historisches Hoch bei 2586 wieder frei.
Index Widerstände Unterstützungen Tendenz DAX 5532, 5555, 5458, 5145, bullish NEMAX 2929, 2986, 2830, neutral DowJones 10730, 10427, neutral S&P 500 1344, 1304, neutral
Marktausblick: Da eine Leitzinsanhebung seitens der EZB nun so gut wie sicher scheint, haben anleihenunfreundliche Wirtschaftsdaten nun wohl vorerst kaum noch einen negativen Bondeinfluss. Anders ausgedrückt, solange die Wirtschaftsdaten das Szenario einer Leitzinsanhebung am 4. November bestätigen, dürften die europäischen Bonds sie mögen. In den USA sieht das Umfeld anders aus: Nachdem die Märkte dort gestern abend geschlossen hatten, hielt Alan Greenspan eine äußerst bemerkenswerte Rede. Er sagte, dass sich die US-Wirtschaft wohl auf einem stetigen nicht-inflationärem Wachstumspfad befinde, und dass die amerikanischen Produktivitätsfortschritte echt und von Dauer seien. Obwohl er später in seiner Rede auch von Risiken sprach, erscheint uns aufgrund der Rede eine Leitzinserhebung am 16. November nun wieder unwahrscheinlicher. Nach Greenspans Rede und vor dem Hintergrund, dass heute keine wesentlichen Wirtschaftsdaten in Euroland zur Veröffentlichung anstehen, bleibt das Risiko für eine deutliche Korrektur nach der schon zwei Tage anhaltenden Bondmarktrallye sehr gering. Europas Aktienmärkte dürften solche Vorgaben mögen. Quelle: DB Research (aus: Tageskommentar zum Rentenmarkt)
Sieht doch alles in allem wieder ganz gut aus und sollte bis ende November so bleiben.
Al grüßt
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