Bitte lasst doch mal diese Verschwörungstheorien! Der Umsatz der DAX-Aktien war am Freitag alleine an der Xetra-Börse bei über 5 Mrd. €. Das ist mehr als der Jahresgewinn der Deutschen Bank. Und da fehlen noch alle weiteren Aktienumsätze an den Weltbörsen usw. Wenn die großen Banken also im Hintergrund die Kurse beeinflußen, dann ist deren Rendite daraus wirklich lächerlich. Wenn sie schon Betrügen, dann sollte da doch mehr rausspringen. Ich sage nicht, dass es keine Beeinflußungen gibt: - Es wird vermutet, dass der Goldpreis in London von Banken gesteuert wurde. - Der Libor-Zins wird gesteuert. - Analystenmeinungen haben seit Ewigkeiten den Ruf, dass die Bank und deren vermögenden Kunden schon vor der Veröffentlichung positioniert sind. Bei Kaufempfehlungen werden viele Kunden schon auf Aktien sitzen und bei Verkaufsempfehlungen will die Bank evtl. günstiger einsteigen. Aber: Die Banken haben nicht alleine den DAX von 2008 bis 2013 nach oben geschoben. Ich habe in meiner kurzen Börsenlaufbahn schon beeindruckende Indikatoren und andere Ansätze gefunden, mit denen man den DAX outperformen kann. Und es sind feste Kennzahlen. Aber es ist immer typisch, dass alle es für Betrug halten, wenn Anleger so schlau waren sich bei DAX-Kursen um 5.000 Punkte ihr Depot aufzustocken. Und es sind häufig die gleichen Anleger, die in Euphoriewellen und bei durchschnittlichen KGVs von 30-40 schreien, dass es nur noch nach oben gehen kann, weil die Zukunft so rosig ist. Dann sind die Anleger, die bei 5.000 Punkten gekauft haben, aber schon längst wieder von Bord und warten auf den Einsturz. Und der Einsturz ist dann kein Betrug und keine Verschwörung, sondern einfach nur, dass die einen günstig kaufen und die anderen teuer. Als erster Ansatz dient vielleicht der Suchbegriff Gebert Indikator, man kann sich von Max Otte einen kostenlosen Newsletter bestellen oder sich grundsätzlich mit Warren Buffett beschäftigen. Allerdings muss man dann vieles mitbringen, was Anleger nicht haben: - Geduld: Man wird über Jahre investiert bleiben, egal wie die News sind. - Bescheidenheit: Man wird 10-20% pro Jahr machen, während andere Hot-Stocks vielleicht auch 100 % pro Jahr machen. - Mut: Man wird kaufen, wenn die Kanonen donnern. Kurs nach dem Höhepunkt der Eurokrise war ein guter Kaufzeitpunkt, kurz nach der Lehmann-Pleite war ein guter Kaufzeitpunkt, das Jahr in dem der Neue Markt geschlossen wurde war ein hervorragender Kaufzeitpunkt. (Etwas drastisches Zitat:"Man muss kaufen wenn das Blut in den Straßen fließt"). Ich will hier aber auch nicht Oberlehrerhaft schreiben, weil ich selbst viele Jahre anders gehandelt habe. Aber wenn man sich mit grds. Kennzahlen beschäftigt, wird man langfristig einen sauberen Schnitt machen können. www.kostolany-analyse.de
|