Tsipras hat nicht nur gesagt, er will ein Referendum, sondern auch, und das ist entscheidend: Er setzt sich dafür ein, dass eine Ablehnung herauskommen soll. Im Klartext heißt das doch: Er will lieber jetzt den Staatsbankrott erklären, aber das nicht allein auf seine Kappe nehmen.
Trotzdem hat er so lange gewartet, dass es selbst für diese Idee jetzt zu spät ist. Wenn es bis 30.6. keinen Beschluss über eine Weiterführung des Hilfsprogramms ist, dann wird es nicht verlängert, das weiß er doch schon immer. Ein Referendum hätte vor diesem Termin stattfinden müssen. Und jetzt sieht es in der Summe so aus, dass er zwar den Bankrott erklären will, aber das gehe leider erst am 5.7. und vorher soll die Europa, v.a. die EZB, bitteschön noch ein paar Milliarden nach Griechenland hineinschießen. Nicht umsonst gibt es im Wirtschaftsleben gesetzliche Sanktionen gegen Insolvenzverschleppung, denn man schadet damit eben den Gläubigern. Das ist die eigentliche Unverschämtheit im Vorgehen der griechischen Regierung.
Die Leute die jetzt sagen, wieso eine Volksabstimmung ist doch demokratiemäßig wunderschön gedacht -- die finde ich grenzenlos naiv, die sind voll reingefallen.
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