Der größte Teil der Menschen, seien sie auch sehr arm, hat keinerlei Lust darauf, nach D zu kommen. Armut alleine (bezüglich "schlechter gehen") ist erst dann ein Flucht/Migrationsgrund, wenn es ins Nicht-mehr überleben-können" umschlägt. Arme in Afrika z.B. wandern vielmehr innerhalb Afrikas, als dass es sie nach D zieht. Die meisten versuchen aber, erstmal dort, wo sie zu Hause sind, zu überleben.
Es muss also einiges mehr dazukommen, um solche Wanderungsbewegungen zu initiieren: Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung, Diskriminierung, Hoffnungslosigkeit letzteres isdt ein entscheidender Faktor!). Es sind in aller Regel die Mitmenschen, die das Leben unerträglich machen.
Es geht auch nicht um "Legitimation". Sie verhalten sich rational, menschlich - wie praktisch jeder von uns handeln würde. Es macht also überhaupt keinen Sinn, dem Thema damit beizukommen, dass man diesen Leuten irgendwelche dubiosen Motivationen unterstellt. (Das dient m.E. entweder allein der Selbstüberhöhung oder aber es ist (wiederum m.E.) Ausdruck der Hilflosigkeit gegenüber dem, was da passiert. Das mit Hilflosigkeit gepaarte Staunen, Wundern und auch die daraus entstehende Verunsicherung darüber, was daraus noch werden soll, angesichts der Massen, die da in Bewegung sind, erfasst auch mich gelegentlich. Das ist auch rational und menschlich. Nur: das ist kein Mittel dagegen noch irgendeine Form des Umganges mit der TATSACHE, dass es passiert. Da ist was im Rollen, was sich nur schwer einfangen lässt. Da hätte man sich viel früher sehr intensiv drum kümmern müssen. Aber es gilt: hätte, hätte, Fahrradkette.
Natürlich müssen jetzt jede Menge Anstrengungen unternommen werden, diese Welle einzubremsen. Das wichtigste Mittel: es gibt Hoffnung für euch, wenn ihr bleibt, wo ihr seid! Natürlich müssen die ausgesiebt werden, denen eine Rückkehr zuzumuten ist. Mauern, Zäune, Grenzen schließen - das alles hilft aber nicht viel, weil es ein Verschiebebahnhof ist, der die Welle derer, die schon unterwegs sind, auch nicht mehr stoppt. Allenfalls um den Preis: ersaufen lassen, verhungern lassen, an der Grenze abknallen. Werr das will, sollte es auch so sagen. (Gehört allerdings nicht ganz zu unrecht zu diesen "Wahrheiten, die man ja nicht sagen darf...")
Und klar: da sind auch jede Menge "schwieriger Fälle" - wie auch immer definiert - drunter. Aber auch die sind dann da. Die kann man jetzt noch tausendmal benennen, beklagen, beweinen, verfluchen. Am Ende bleibt auch für die nur übrig: irgendwelche Versuche unternehmen, dass sie entweder hier selbständig lebensfähig sind, zurückkehren oder man muss sie am Ende halt mit durchfüttern.
Gibt es irgendwelche Alternativen? Ich sehe keine. Ist das teuer? Ja. Verlangt uns das einiges ab? Ja. Gibts damit absehbar auch zusätzliche Probleme? Ja. Gibts auch ein paar Chancen? Ja
----------- Ein Beitrag zur Friedensstiftung und ein leuchtendes Beispiel ueberschwaenglicher Willkommenskultur!
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