Wo ist denn das Problem?
Du forderst genau das gleiche wie ich, nämlich dort anzusetzen wo die Probleme entstehen, tust aber gleichzeitig immer so als würden die Gutmenschen was ganz anderes wollen.
Der Unsinn, wonach ich oder jemand anders Flüchtlinge "anlocken" wollen, um dann als die gütigen Helfer dazustehen, ist totaler Schwachsinn. Man kann darüber diskutieren, ob Frau Merkels Spruch diesbezüglich damals viele Flüchtlingen Hoffnung gab, aus dem Elend der Flüchtlingslager herauszukommen, in dem sie nach Deutschland flüchteten. Das kann gut sein. Nur würd ich das nicht als anlocken bezeichnen. Frau Merkel reagierte damals auf die akute Not, die sich durch den sich gebildeten Stau an Flüchtlingen in Ungarn und Serbien bildete. Das scheinen ja viele Kritiker der damaligen Hilfsaktion schon zu vergessen. Damals strandeten abertausende Syrer zwischen Belgrad und Budapest, und Frau Merkel bot schnelle Hilfe an. Das war nicht der Fehler, sondern der Fehler war, dass man nicht gleichzeitig schnelle Lösungen in internationalen Verhandlungen suchte, sondern sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuschob. Und das ist das was ich im Grunde auch bei dir spüre. Du machst da Fronten auf, wo gar keine sind. Wr alle wollen das Problem am ehesten in Syrien lösen, aber ich finde es ziemlich fragwürdig, wenn man bei akuter Not nur an den eigenen Geldbeutel und eine angeblich bedrohte Kultur denkt. Jetzt so zu tun als ginge es einem um das Leid der Flüchtlinge, ist ja abenteuerlich. Ja, Flüchtlinge sterben auf der Flucht. Das ist schlimm genug. Aber dann eine Debatte über die Flüchtlinge zu führen, die es hierher geschafft haben und vor Kriminalität und Terror zu warnen, ist ne ganz andere Geschichte. Das ist blanker Populismus und Ausnutzen des Flüchtlingsleids für propagandistische Zwecke.
Ich würd mir wünschen, die besorgten Bürger gehen auf die Straße und halten Plakate pro Flüchtlingshilfe auch aus deutschen Steuergeldern hoch. Sie demnstrieren gegen den wieder mal gestiegenen Waffenhandel und für internationale Solidarität und politisches Miteinander. Genau das tun sie aber eben nicht. Sie demonstrieren ausschließlich für weniger Flüchtlinge in Deutschland.
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