Wie die Zentralbanken erhofft hatten, hat die geschaffene Liquidität den Weg an die Finanzmärkte gefunden, wo sie die Kurse in fast allen Anlageklassen auf neue Rekordwerte hat steigen lassen.
Wenn man hergehen würde und bei den Vermögenspreisen die von den Zentralbanken in den letzten Jahren verursachten Verzerrungen mal halbwegs ausgepreist, dann stünde nach den klassischen Bewertungsformeln auch eine massive Neubewertung der Aktienmärkte auf der Tagesordnung - und zwar eine deutlich tiefere. Das Ende des laufenden Bullenmarkts droht allerdings erst, wenn die Notenbanken bzgl. ihrer Geldpolitik wirklich restriktiv werden sollten. Ob und wann das der Fall sein wird, das ist nicht seriös prognostizierbar. So ist sich beispielsweise die Fed bzw. ihre maßgeblichen Mitglieder nach wie vor im Unklaren darüber, wann und wie stark der Abbau ihrer Bilanz ausfallen wird.
Den Notenbänkern ist sicherlich ebenfalls bewusst, dass die Party nur so lange läuft, wie ihre Geldpolitik lax und die Zinsmanipulation weiterhin aufrecht erhalten wird. Und wer will sich im Nachhinein schon vorwerfen lassen, durch sein restriktives Handeln für einen Crash an den Finanzmärkten verantwortlich gewesen zu sein ;-))
Dieser Gedanke schlägt hier die Brücke zu der Thematik US-Immobilienmarkt. Wenn man den beigefügten Chart für die Preise von US-Gewerbe-Immobilien und Häusern betrachtet, so ist der Preisanstieg nach dem Einbruch seit der Finanzkrise schon ein wahrlich sehr beträchtlicher Anstieg mit neuen Rekord-Niveaus. Dass dieser Anstieg auch der Geldpolitik der Fed geschuldet ist, das dürfte außer Frage stehen.
In diesem Zusammenhang der doch sehr stark angestiegenen US-Immobilienpreise stellen sich jedoch folgende Fragen:
a) Was passiert mit den Immo-Preisen, wenn die Zinsen 1-2% steigen sollten?
b) Die massiven Käufe von Hypothekenanleihen durch die Fed haben die Preise dementsprechend hochgetrieben und die Zinsen herunter geknüppelt. Was passiert, wenn die Fed die Aufkäufe von Hypothekenanleihen stoppt?
c) Durch ihre massiven Aufkäufe hat die Fed die Preise nach oben getrieben. Wie kommt sie aus ihren mittlerweile riesigen Bestands-Positionen heraus, ohne dass die Preise einbrechen?
d) Oder besteht etwa die irrige Hoffnung, dass das ganze Procedere endlos so weiterlaufen könnte?
So harrt das größte geldpolitische Experiment aller Zeiten mit mittlerweile schon obskuren Bewertungen weiterhin seines ungewissen Ausgangs.
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Angehängte Grafik:
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