In einer Kita fallen zwei Geschwister auf, die besonders zurückhaltend sind und wenig von zu Hause, z.B. vom Wochenende, erzählen. Der Junge heißt Kevin, das 11 Monate jüngere Mädchen Schantall. Beide kommen unausgeschlafen zum Morgenkreis. Kevin ist übergewichtig und aggressiv, Schantall stark unterernährt, anämisch und lethargisch. Beide sind isoliert. Ihre Kleidung ist erbärmlich, das Frühstück besteht -falls vorhanden- aus Chips und Cola. Außerdem sind traditionelle Geschlechterrollen in den Erziehungsstilen erkennbar: Das Mädchen holt ihrem Bruder das Essen und gibt ihm von ihrem viel ab. Beide kommen häufig am Morgen in die Einrichtung, nachdem sie bereits einen Sack Pfandflaschen gesammelt haben.
Der Rat für diesen Fall lautet: „In der konkreten Situation ist es hilfreich, die Eltern zum persönlichen Umtrunk in die Kita einzuladen.“
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