Mit dem Kanzler stellt sich ariva die Frage: Wie sieht es mit Ihrem Vertrauen aus? ariva hat den aktuellen Vertrauensfarbcode ermittelt:
Sie sind liberaler Oppositioneller und vertreten mit Wolfgang Gerhardt, die Meinung, dass man mit Vertrauen bei Ihnen 'eh an der falschen Adresse sei. Die Frage des Afghanistan-Feldzuges sei vor allem eine Frage des Ansehens, nicht des Vertrauens. Wenn man jedoch politische Ziele mit Vertrauen verknüpft, könne es prinzipiell nur eine Antwort geben: Vertrauen Sie niemandem, schon gar nicht jemanden, der sich fragt wieviel Vertrauen er überhaupt genießt. Ansonsten sind Sie für jeden Scheiß zu haben. Ihr Vertrauensfarbcode: Liberal-GELB!
Sie stellen sich grundsätzlich nie die Frage, wem man Vertrauen kann. Sie sind der Überzeugung, daß alles schon seinen brutalstmöglichen Weg geht. Auch Kanzlern, denen Sie eigentlich nicht trauen, folgen Sie bedingungslos in den Krieg. Sie antworten auf die Frage "Wollt Ihr den uneingeschränkten Krieg?" mit "Es liegt im Interesse des Staates". Auf die differenziertere Frage "Wollt Ihr den uneingeschränkten Krieg und vertraut Ihr mir in meinem Tun?", antworten Sie "Natürlich vertrauen wir Dir nicht, denn Du bist in einer verdammenswerten Partei, aber in den Krieg würden wir natürlich schon gerne ziehen, allerdings verbockst Du gerade alles mit Deiner ungeschickten Fragestellung". Ferner fällt Ihnen in dem Augenblick auf, dass Sie ja noch eigentlich gar keinen richtigen Kanzlerkandidaten haben und Ihnen wird deswegen brutal flau im Magen. Ihr Vertrauensfarbcode: Angela-SCHWARZ!
Sie wissen, daß Sie nur einem Vertrauen können: Ihrem Gewissen. Sie haben auch einmal Bertholt Brecht gelesen und fühlen sich deshalb unglaublich linksintellektuell. Aus irgendeinem Grund ist ihnen der Satz "Erst kommt das Fressen und dann die Moral" im Hirn hängen geblieben. Ferner haben Sie seit einigen Jahren am lukullischen Mahl der Macht teilgenommen und wissen erst jetzt diesen existentiellen Brechtsatz zu deuten. Deswegen sind Sie in Ihrem Selbstvertrauen vollkommen irritiert und wissen, dass moralische Entscheidungen die Konsequenz haben können, von der gedeckten Tafel fortgerissen zu werden. Sie entschließen sich deshalb in einem linksintellektuellen Reflex der Entscheidung in einer vollkommen transparenten Diskussion zu entgehen, deren Ergebnis Sie erst dann verteidigen, wenn irgend jemand anders es für Sie entschieden hat, den Sie dann kritisieren können. Ihr Vertrauensfarbcode: Bündnis-GRÜN!
Eigentlich wissen Sie, dass niemand Sie leiden kann. Sie stammen aus einer wenig angesehenen Familie, die eigentlich nur notorische Rechthaber oder Pseudoakademiker erzeugt hat. Besonders die Pseudoakademiker Ihrer Familie haben ein besonders schlechtes Licht hinterlassen. Wenig von Ihrem Philosophiestudium verstanden, dann auf den Kommunismus spezialisiert und den auch noch vollkommen falsch ausgelegt, dafür aber mit Inbrunst verteidigt. Sie halten nicht Ihr Fähnchen in den Wind, aber trotzdem sind Sie nicht so stark, dass Sie den Stürmen der Geschichte trotzen könnten. Nach der letzten großen Windrichtungsänderung haben Sie mitbekommen, dass man mit einer pazifistischen Grundeinstellung nicht viel falsch machen kann und haben es sich daher auf Ihre Fahnen geschrieben. Tief in Ihrem Herzen wollen Sie endlich beliebt sein, außerdem wissen Sie, dass Ihre rhetorischen Fähigkeiten durchaus anerkannt werden. Doch plötzlich stellen Sie fest, dass ein marathongestählter Landser statt Pazifismus zu predigen, westliche Kultur in reaktionären Kriegen darstellen möchte. Leider ist Ihr Wunsch nach Anerkennung größer geworden, als Ihre angeborene Rechthaberei und Sie lassen sich vor die Vertrauensfrage gestellt auf ein "bißchen Polizei-Krieg" ein. Ihr Vertrauensfarbcode: Verdammt-ROT!
Sie sind ein Macher-Typ. Zögerer räumen Sie beiseite und gehen forsch voran, denn Sie wissen "Wir können das. Das kriegen wir hin!". Geht es aufwärts, haben Sie keine Probleme damit, sich mit den gerechtfertigten Lorbeeren zu schmücken, denn der Aufschwung ist natürlich Ihr Aufschwung. Über Abschwung denken Sie gar nicht erst nach, dafür können oppositionelle Schlechtmacher verantwortlich gemacht werden. Ihre Freunde können sich auf Sie verlassen, Sie sind eine Bank. "Uneingeschränkte Solidarität" ist keine Frage, sondern gelebte Selbstverständlichkeit. Untergehen tut man schließlich zusammen und das mit wehenden Fahnen! Doch in Ihrem Inneren gestehen sich ab und zu ein, dass Sie sich gar nicht so sicher sind, wie Sie immer erscheinen wollen. Manchmal wachen Sie sogar nachts schweißgebadet auf und stellen die Frage: "Kann man mir eigentlich vertrauen?" Ihr Vertrauensfarbcode: Kanzler-ROT!
Gruß Happy End
|