Der Anschlag auf das World Trade Center – bombt er die Weltwirtschaft in eine Rezession oder beflügelt er die Konjunktur? Selten sind sich die Wirtschaftsexperten so uneins wie in dieser Frage.
Diese Pessimisten warnen vor einer Krise:
Martin Hüfner, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank: "Wir werden in den USA um die Rezession wohl nicht herumkommen."
Für Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, kommt die Rezession im dritten Quartal "heftiger und länger als erwartet".
Die Westdeutsche Landesbank sieht die Weltwirtschaft in einem Abwärtsstrudel – ausgelöst durch einen Ölpreis über 30 Dollar und sinkende Aktienkurse.
Rüdiger Pohl, Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IHW): "Wenn die Verbraucher in den USA unter Panik ihr Portemonnaie zumachen, steht am Ende die Rezession."
Diese Optimisten sehen dagegen einen Aufschwung:
Paul Klemmer, Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI): Nach einem kurzen Schock können die Anschläge "als Nebenwirkung einen Aufschwung bewirken." Voraussetzung: Die USA ziehen die Steuerreform vor und stocken ihren Rüstungsetat auf.
Gottfried Heller, Ex-Partner des verstorbenen Börsen-Gurus Andre Kostolany, setzt auf die Milliarden, mit denen die Notenbanken der USA, Europas und Japans die Märkte überfluten. "Sie werden erst die Börsen, dann die Wirtschaft beflügeln."
Sie sind neutral:
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sieht längerfristige Folgen für die Weltkonjunktur nur bei einem massiven Gegenschlag der USA gegen arabische Staaten. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei aber relativ gering.
Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung erwartet keine gravierenden Auswirkungen auf die Konjunktur.
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