Neues Kursziel: 7,80€ !!!!!!!!!!!
Anbei das Interview von Cancom-Vorstand mit "Der Aktionär" und die neue Kauffempfehlung:
13:43 Uhr
Cancom: Die Milliarde im Visier
Klaus Weinmann, Gründer und Vorstandschef des IT-Dienstleisters Cancom, hat ehrgeizige Ziele. Mittelfristig will er den Konzernumsatz auf eine Milliarde Euro mehr als verdoppeln. Investoren zeigen sich begeistert.
Mit einem Plus von 50 Prozent gehört der AKTIONÄRs-Musterdepotwert Cancom IT Systeme zu den Highflyern des noch jungen Börsenjahres 2010. Das Geschäftsjahr 2009 hat der IT-Dienstleister mit einem Umsatz- und Ergebnisrekord beendet und damit die Analystenschätzungen regelrecht pulverisiert. Überraschend positiv fiel auch der Ausblick aus. So plant Cancom im laufenden Jahr bei einem Konzernumsatz von 500 Millionen Euro mit einem Ergebnis je
Aktie von mindestens 0,50 Euro. Doch Vorstandschef Klaus Weinmann will sich damit nicht zufrieden geben. Mit Hilfe von Zukäufen soll die ohnehin schon starke Marktposition im laufenden Jahr weiter ausgebaut werden. Unter Experten gilt Cancom jedoch selbst als Übernahmekandidat, schließlich versuchen vermehrt internationale Konzerne mit Akquisitionen im deutschen IT-Markt Fuß zu fassen. DER AKTIONÄR wollte von Vorstandssprecher Klaus Weinmann wissen, welche Ziele Cancom in diesem Konsolidierungsprozess verfolgt.
DER AKTIONÄR: Herr Weinmann, Cancom sitzt auf einer komfortablen Cash-Position von rund 25 Millionen Euro, die fast die Hälfte des Börsenwerts abdeckt. Wie wollen Sie diese Mittel einsetzen?
Klaus Weinmann: Einerseits wollen wir erstmals eine Dividende bezahlen und für das Geschäftsjahr 2009 mindestens 0,15 Euro je Aktie ausschütten. Andererseits werden wir unsere komfortable Liquiditätsausstattung nutzen, um unsere Akquisitionsstrategie umzusetzen. Das ist für uns aus strategischer Sicht wichtig, denn mittelfristig wollen wir unseren Umsatz auf eine Milliarde Euro verdoppeln.
Ist Ihre Ankündigung, im laufenden Jahr pro Quartal ein Unternehmen zu übernehmen, nicht etwas zu vollmundig?
Das denke ich nicht. Wir spüren, dass der Konsolidierungsprozess unter den mittelständischen Systemhäusern noch eine Weile andauern wird. Dies eröffnet uns attraktive Möglichkeiten. Außerdem schauen wir uns aktiv nach passenden Unternehmen zu vernünftigen Preisen um.
Bleibt bei diesem hohen Akquisitionstempo genügend Zeit für die Integration?
Wir haben in den letzten Jahren schon einige Unternehmen erfolgreich in den Konzern integriert, das wird uns auch bei den jüngsten Übernahmen, Cancom Bürotex und Cancom SCC, gelingen. Unser Ziel bei jeder Akquisition ist immer eine zügige Integration, um Synergieeffekte schnellstmöglich zu nutzen. Konkret rechnen wir ab 2011 bei den beiden zuletzt akquirierten Unternehmen mit einem Ergebnisbeitrag von mindestens einer Million Euro.
Können Sie uns schon eine erste Indikation für das laufende Geschäftsjahr geben?
Die IT-Investitionen der Unternehmen ziehen wieder an. Entsprechend sehen wir einen positiven Trend beim Auftragseingang. Ganz aktuell haben wir einen Auftrag einer deutschen Großbank im Bereich Hardware über acht Millionen Euro erhalten. Besonders spannend dabei ist, dass der Auftrag einen bedeutenden Managed-Service-Anteil beinhaltet. Ich bin zuversichtlich, dass Cancom im Gesamtjahr beim Konzernumsatz erstmals die 500-Millionen-Euro-Marke überspringt.
Cancom will bis zu 400.000 eigene Aktien zurückkaufen. Werden Sie diese Papiere als Akquisitionswährung einsetzen?
Bis heute haben wir rund 75.000 eigene Aktien zurückgekauft und werden die Genehmigung über die 400.000 Aktien in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin nutzen. Im Moment müssen wir auf diese Aktien jedoch nicht zurückgreifen, da wir über ausreichend Cash verfügen.
Die Analysten haben ihre Prognosen und Kursziele für Cancom zuletzt deutlich angehoben. Sind Kursziele von bis zu 7,50 Euro Ihrer Meinung nach gerechtfertigt?
Unsere fundamentalen Zahlen sind gut und die weiteren Geschäftsaussichten sind angesichts des anziehenden Konjunkturverlaufs sowie der jüngsten Akquisitionen positiv. Entsprechend sind die Kursziele in unseren Augen passend. Bei einem Kurs von 7,50 Euro und einem erwarteten 2011er-Gewinn von 0,60 Euro je Aktie hätten wir nur ein KGV von 12,5, was ich als moderat bezeichnen würde.
Auf 2009er-Basis hat unser Wettbewerber Bechtle nach den publizierten Analystenschätzungen derzeit ein KGV von 14,8 und Computacenter, das größte europäische Systemhaus, sogar ein KGV von 15. Im Vergleich dazu weist Cancom beim aktuellen Kurs von 5,20 Euro nur ein 2009er-KGV von 12,6 auf. Sie sehen, wir sind nicht mit einem Spitzenwert bezahlt.
Ist Cancom mit einer Marktkapitalisierung von nur 60 Millionen Euro nicht selbst ein Übernahmekandidat?
Solche Fragen sind immer schwer zu beantworten. Unser vorrangiges Ziel ist es, selbst eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess unseres Marktes einzunehmen und wie bereits erwähnt mittelfristig die Umsatzmilliarde zu erreichen.
Die Umsätze in der Cancom- Aktie haben in den letzten Wochen überdurchschnittlich angezogen und liegen derzeit bei rund 80.000 Stück am Tag. Realisieren Investoren nun endlich das Potenzial der Gesellschaft?
Unsere Aktie hat heute ein deutlich besseres tägliches Handelsvolumen als noch im letzten Jahr. Damit werden wir für neue Investoren interessant, die bisher nicht in unserer Aktie anlegen durften. Zudem wird von Investorenseite honoriert, dass Cancom trotz des schwierigen Marktumfelds mit den vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 einen neuen Umsatz- und Ergebnisrekord ausgewiesen hat und auch für die Jahre 2010 und 2011 weitere Zuwächse in Aussicht gestellt hat. Hilfreich ist hierbei auch, dass wir im Juni mit der Zahlung einer Dividende beginnen werden und mittelfristig eine Ausschüttungsquote von 50 Prozent anstreben.
Herr Weinmann, vielen Dank für das Gespräch.
Die Cancom-Strategie geht aufCancom befindet sich nach einem Gewinnrückgang im Geschäftsjahr 2008 wieder auf
Rekordkurs. Die AKTIONÄRs-Gewinnschätzungen pro Aktie liegen bei 0,54 Euro im Geschäftsjahr 2010 und 0,65 Euro im Folgejahr.
Unterstellt man ein faires Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12, errechnet sich ein mittelfristiges Kursziel von 7,80 Euro.
Weitere Übernahmen sind dabei noch nicht berücksichtigt und bergen
Überraschungspotenzial.