Im Grunde genommen, bin ich in Bezug auf die NBG nicht "unbedingt negativ" gestimmt. Die Bank firmiert immer noch mit einem deutlichen Abschlag im Vergleich zu anderen europäischen Banken außerhalb Griechenlands. Ich stell da mal einen - einfachen (denn es soll keine Dissertation werden .... :o) - Vergleich an, der am Ende dazu führt, dass der Abschlag bei etwa 30 % angesiedelt ist.:
Nehme ich mit der "Ersten Group" ein duchrschnittliches Referenz - Beispiel her, so steht diese heute, in Wien, bei € 38,97 (407,4 Mio ausgegebene Aktien). Die NBG in Athen bei € 7,22 (914,7 Mio Aktien). Um einen Vergleich anzustellen: Hätte die NBG die selbe Aktienstückzahl wie die ERSTE Bank, dann ergäbe die derzeitige Marktkapitalisierung für die NBG einen Kurs von € 16,21. Die ERSTE wird vom Markt also um das 2,4 fache höher bewertet, als die NBG.
So weit, so gut - denn das hat ja auch seine Gründe !
Nun vergleiche ich die EPS Ergebnisse. Von der ERSTEN liegen bei ARIVA die Kennzahlen 2022 vor. Also EPS von € 4,59. Die NBG wird an selber Stelle für 2022 mit EPS € 1,22 ausgewiesen (interessanter Weise gäbe es bei ARIVA.de auch ein EPS für 2023 mit € 1,20, was bemerkenswert ist, weil die Zahlen noch nicht vorliegen ...). However, rechne ich das EPS wieder so um als Hätte die NBG die selbe Aktienstückzahl wie die ERSTE Bank, ergäbe das für die NBG ein EPS von € 2,74. Das EPS liegt also bei der ERSTEN Bank lediglich um das 1,68 fache höher, als bei der NBG.
Heißt für mich: EPS ist bei der ERSTEN um das 1,68 fache höher, die Marktkapitalisierung / Kurs ist aber um das 2,4 fache höher. Die Differenz ist für mich der Abschlag im Vertrauen, und der macht satte 30 % aus. Andersherum: Wäre das Vertrauen / Marktkapitalisierung gleich groß, müsste der Kurs der NBG um 30 % höher liegen, also bei € 9,386. Das wäre dann für mich das Potential, das im Vergleich dieser beiden Banken zu erwarten ist, wenn die NBG beginnt, vergleichbare Gewinne zu produzieren, die NPL's noch etwas weiter abzusenken - und vor allem: wenn die NBG auch verlgeichbare Dividenden zahlt. (Die lag bei der ERSTEN BANK lt. Ariva.de bei € 1,6 - würde man auch hier einen äquivalenten Vergleich herstellen, müsste die NBG eine Dividende von € 0,71 auszahlen).
Ein Kursziel von € 9,386 halte ich für erreichbar, wenngleich das einigermaßen ambitioniert ist. Wir werden sehen, ob die kommenden Zahlen für 2023 dafür stimulierend sind (bei AB und EB war's das NICHT ....). Eine Dividende von € 0,71 ist wohl noch für zumindest ein oder zwei Jahre ein Wunschtraum an das Christkind. Für das diesbezüglich aktuelle GJ 2023 wird sich die einfache Frage stellen, ob die NBG besseres anzubieten haben wird, als die AB (EB war leider in den Ankündigungen im Rahmen der Zahlenpräsentation für 2023,noch enttäuschender).
Damits nicht falsch verstanden wird: Ist schon klar, dass die NBG aus der jüngeren Vergangenheit noch einige Lasten mitschleppt und die Bevölkerung Griechenlands (samt jener Gebiete, in denen die NBG aktiv ist) nicht über das selbe Einkommensniveau verfügt, wie es im Einflussgebiet der ERSTEN der Fall ist. Das Ganze hier ist ein fiktivr Vergleich, der - JEDENFALLS FÜR MICH - zeigt, dass die NBG noch einiges Potential nach oben hat, wenn die Bank ihre Aktivität dynamisch vorantreibt - UND eine Dividende auszahlt !!
Mehr wollte ich hier nicht anreißen :o)
Was die Gewinnchancen bei sinkenden Zinsen angeht, habe ich ähnliche Hoffnungen, wie Du, Slim_nesbit. Dass dann steigende Volumina, die niedrigeren Margen kompensieren, weil geringere Zinsen mehr Kreditnehmer bedeuten könnten.
Problematisch bleibt aber, dass die Arbeitslosenquote noch immer leicht über 10 % liegt, und dass der Wohlstand (= Kredit-Erlangungsfähigkeit sowie private Investitionsfreudigkeit) in Griechenland einfach unter dem Durchschnitt zumindest des "westlichen Europas" liegt. Gleichzeitig machen die reinen Online Banken den lokalen Instituten mit immer besseren Kontitionen und Produkten immer mehr zu schaffen (nicht nur in Griechenland). Es wird also, meiner Meinung nach, auch darauf ankommen, wie die NBG mit diesen Herausforderungen zurecht kommt. Das ist für mich derzeit nicht nur offen, sondern auch etwas "zurückhaltend" eingestuft. Weil's nämlich die gesamte Branche betrifft.......
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