Dortmund - Insolvenz?

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neuester Beitrag: 19.10.04 14:35
eröffnet am: 07.10.04 17:09 von: lassmichrein Anzahl Beiträge: 33
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07.10.04 17:09

61594 Postings, 7492 Tage lassmichreinDortmund - Insolvenz?

Miserable Bilanz bei Borussia Dortmund

Droht jetzt die Insolvenz?
Von Marcus Bark


Am Freitag (08.10.04) werden die miserablen Zahlen des Geschäftsjahres 2003/04 offiziell auf den Tisch gelegt. Fußballbundesligist Borussia Dortmund, das ist schon bekannt, hat in zwölf Monaten einen Verlust von knapp 67 Millionen Euro eingefahren. Die Verbindlichkeiten belaufen sich geschätzt auf 150 Millionen Euro.
Schwere Zeiten für Michael Meier (li.) und Dr. Gerd Niebaum
Da drängt sich die Frage auf, ob der einzige deutsche börsennotierte Fußballverein die Lizenz für die kommende Spielzeit erhalten wird. Oder wo die hunderte von Millionen Euro geblieben sind, die in den vergangenen Jahren auf die Konten des sechsfachen Deutschen Meisters wanderten.

sport.ARD.de hat Banken-Experten und Vertreter von Aktionären die Fragen gestellt, die nicht nur die Fans der Schwarz-Gelben bewegen. Für den Verein werden die Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier, am Freitag während der Bilanzpressekonferenz mehr zu den Zahlen sagen dürfen und erläutern, wie sie den Karren aus dem Dreck ziehen wollen.

Wo ist das Geld geblieben? Zur Erklärung: Der BVB hat im Jahr 2000 etwa 130 Millionen Euro an der Börse verdient. Hinzu kamen TV-Erlöse, Verkauf des Stadions (75,4 Millionen), Verkauf der goool.de-Namensrechte an den Gerling-Konzern (20 Millionen), Zuschauereinnahmen (höchster Schnitt in Europa), Sponsorenerlöse und kleinere Beträge.

Stefan ten Doornkaat, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK) ist ratlos: " Das weiß wirklich niemand, wo das Geld geblieben ist. Außer Niebaum und Meier. Es ist natürlich einiges in Spieler geflossen, sowohl was Transfersummen als auch Gehälter angeht. Dazu kommt das ehrgeizige Projekt des Stadionausbaus." Michael Meier empfahl vor Monaten seinem Spieler Dede, der genau die gleiche Frage stellte: " Da sollen die Spieler mal auf ihre Konten gucken." Ein Bankenexperte, der nicht genannt werden will, sagte: " Es gab in den vergangenen Jahren eine dramatische Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben."

Manager Michael Meier im Interview

[wdr; 03.10.04] Droht die Insolvenz? BVB-Manager Meier fasst sich kurz: " Nein." Ten Doornkaat weist auf zwei mögliche Formen der Insolvenz hin: " Eine Überschuldung sehe ich im Moment nicht. Bei der Zahlungsunfähigkeit weiß ich es nicht, das hängt von der Liquiditätslage ab." Der Banken-Experte sagt: " Von einer Insolvenz sind die weit entfernt."

Das Westfalenstadion soll zurückgekauft werden.
Wer trägt die Schuld am finanziellen Desaster? Da gibt es für ten Doornkaat nur zwei Personen: " Die Geschäftsführer Niebaum und Meier. Wenn ich mir ansehe, was die in der Vergangenheit veranstaltet haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie das Schiff wieder flott kriegen."

Meier und auch Niebaum haben schon häufiger Fehler eingeräumt, wiesen aber zugleich auf die " schwierigen Umstände" hin, womit die Kirch-Krise, der zusammengebrochene Transfermarkt und die verpasste Qualifikation zur Champions League in der vergangenen Saison in erster Linie gemeint waren.

Was ist zur Konsolidierung nötig? Ten Dornkaat: " Kosten senken an allen Ecken und Enden. Sparen, Schulden abbauen." Für Meier hat dieser Prozess bereits begonnen: " Wir haben das Gehaltsvolumen innerhalb eines Jahres von 59 auf etwa 33 Millionen Euro gesenkt. Das soll uns erst einmal einer nachmachen."

Können Niebaum und Meier haftbar gemacht werden?
Rechtsanwalt ten Doornkaat sagt: " Zu einer Haftung der Geschäftsführer kann es nur in ganz engen rechtlichen Grenzen kommen. Der Vorstand der Schutzgemeinschaft der Kleinanleger, dem ich nicht angehöre, prüft derzeit rechtliche Schritte gegen Niebaum und Meier."

Borussia Dortmund und die Finanzen

[wdr2; 06.10.04] Was passiert mit der Schechter-Anleihe? Meier spricht seit Weihnachten 2003, als die Finanzkrise öffentlich bekannt wurde, davon, dass der Verein eine Anleihe des Investmentbankers Stephen Schechter in Höhe von etwa 120 Millionen Euro prüfe. Vieles deutet daraufhin, dass der BVB das Geld bekommen wird. Er will damit unter anderem, so deutete Niebaum an, das Westfalenstadion zurückkaufen, für das er bis 2017 ansonsten jährlich etwa 15 Millionen Euro aufwenden müsse. Außerdem sollen Kredite getilgt werden. Ein Banken-Experte spricht von einer " eventuell sinnvollen Umschuldung. Die Anleihe birgt aber enorme Risiken, was die Zukunft angeht. Man ist zu hohen Einnahmen verdammt."

Stand: 07.10.2004, 14:41 Uhr
Von hier :

http://sport.ard.de/sp/fussball/news200410/08/bvb_bilanz.jht...
 
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7 Postings ausgeblendet.

07.10.04 21:55

61594 Postings, 7492 Tage lassmichrein#8 Da gebe ich Dir vollkommen recht, nur befürchte

ich, dass eher Kahn eine rote Karte wegen Tätlichkeit bekommt, als dass der BVB zurückgestuft wird... :(  

08.10.04 09:01

61594 Postings, 7492 Tage lassmichreinWie kommt der Thread plötzlich zu den Hot-Stocks ?

Naja - auch recht...  

08.10.04 09:15

61594 Postings, 7492 Tage lassmichrein11 Uhr Bilanzpressekonferenz

Man darf gespannt sein...


Visionen und Schulden bis unters Dach:

Gerd Niebaum

von Oliver Müller

Als Franz Beckenbauer vor vier Jahren, begleitet von einer internationalen Delegation, das Dortmunder Westfalenstadion besichtigte, kamen er und seine Gäste aus dem Staunen nicht heraus. Denn Gerd Niebaum (55), Präsident von Borussia Dortmund, wußte den Teilnehmern der Inspektionsreise anläßlich der deutschen WM-Bewerbung nicht nur zu berichten, daß der ohnehin schon eindrucksvolle Fußballtempel auf ein Fassungsvermögen von 83 000 Plätzen ausgebaut werden würde. Dem dann größten Stadion Deutschlands solle außerdem noch ein futuristisches Dach aufgesetzt werden. Der Rasen, erklärte Niebaum, könne auf einer mit Erde aufgefüllten Betonwanne ausgesät werden. Um dem Grün ausreichend Licht zu verschaffen, könne die Betonwanne an Seilwinden hochgezogen werden, so daß sie mit den Tribünendächern abschließe.

Die Pläne wurden nie verwirklicht. Doch sie veranschaulichen, zu welchen Visionen Niebaum, der seit 18 Jahren an der Spitze des BVB steht, fähig ist und wie er mit ihnen bis an die Grenze des betriebswirtschaftlich Vernünftigen geht - und darüber hinaus. Am sinnfälligsten freilich wird dies heute: Auf der Bilanzpressekonferenz der Borussia Dortmund Kommanditgesellschaft auf Aktien muß Niebaum einen Verlust von etwa 67 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr bekanntgeben und geschätzte Verbindlichkeiten von bis zu 140 Millionen Euro offenlegen.

Dabei hatte der promovierte Wirtschaftsjurist doch so lange Zeit Erfolg. Selbst seine schärfsten Kritiker bestreiten nicht, daß es Dortmunds große Triumphe wie den Gewinn dreier Deutscher Meisterschaften 1995, 1996 und 2002 sowie der Champions League 1997 ohne seine Risikobereitschaft nie gegeben hätte. Als Niebaum 1984 vom damaligen Präsidenten Reinhard Rauball in den Notvorstand des wirtschaftlich daniederliegenden Klubs berufen wurde, mußte er zunächst sanieren. Trotz einiger Vorbehalte gegen den damals noch spröden Mann (Alt-Borusse Helmut Bracht: " Was hat uns der Rauball denn da für ein trockenes Brötchen mitgebracht?" ) gelang es Niebaum, der 1986 Rauballs Nachfolge antrat, den kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehenden Verein durch seine mutige Politik wieder nach vorn zu bringen. Eine moderne Verwaltung wurde aufgebaut, erste teure Neuverpflichtungen getätigt, die sich 1989 mit dem Gewinn des DFB-Pokals rentierten.

Mit dem neuen Trainer Ottmar Hitzfeld wurde Dortmund 1992 deutscher Vizemeister und zog in den Uefa-Pokal ein. Niebaum begann, deutsche Profis aus Italien zurückzuholen. Und am 28. Mai 1997 gewann der BVB das Finale der Champions League gegen Juventus Turin. Die Ära Niebaum hatte ihren Höhepunkt erreicht; daß man die damals ins Astronomische steigenden Fernsehgelder konsequent in internationale Stars investiert hatte, zahlte sich aus. Niebaums BVB war nicht nur auf Augenhöhe mit dem FC Bayern München, sondern hatte den Rivalen sogar überflügelt.

Doch schon zu diesem Zeitpunkt begann der Abstieg. Die Bayern trieben, indem sie Spieler abzuwerben versuchten, die Gehaltskosten des BVB in die Höhe. Die Auswirkungen des " Bosman-Urteils" , das die Spieler in eine bessere Position bei Vertragsverhandlungen versetzte, sorgten für eine weitere Kostenexplosion. Zudem verschlang die 1995 begonnene erste Ausbaustufe des Westfalenstadions 60 Millionen Euro. Niebaum reagierte, brachte seinen Verein als ersten deutschen Fußballklub an die Börse und spülte so 130 Millionen Euro in die Kassen. Doch den unverändert hohen Investitionen in " Steine und Beine" (Niebaum) - 40 Millionen Euro für den weiteren Stadionausbau, Rekordtransfers wie Marcio Amoroso für 25 Millionen und Tomás Rosicky für 14,5 Millionen Euro - standen schwindende Einnahmen gegenüber: Seit der Kirch-Insolvenz brachen die Fernseheinnahmen ein. Sportliche Mißerfolge verschärften die Finanzkrise der Kapitalgesellschaft zusätzlich. Faktisch also muß Niebaum heute das Scheitern seiner Strategie offenlegen.

An Rückzug denkt er aber nicht: " Jeder weiß, daß ich nicht an einem Amt klebe. Aber ich gehe nicht von Bord, wenn es schwierig wird." So empfiehlt er, dessen Geschäftsführungsstil in Aktionärskreisen zunehmend in Frage gestellt wird, sich selbst als Retter aus der von ihm zu verantwortenden Krise. Er kämpft um sein Lebenswerk.

Artikel erschienen am Fr, 8. Oktober 2004
 

08.10.04 09:42

45706 Postings, 7603 Tage joker67Ab mit den Zecken in den Wald

Von mir aus kann Borussia Doofmund mit seinem Klosterschüler Meier ruhig baden gehen.

Die dürfen ja mittlerweile noch nicht einmal mehr ihre Trikots nach dem Spiel tauschen.:-)

Aber wer will die auch haben*LOL*  

08.10.04 10:12

8554 Postings, 8483 Tage klecks1cool bleiben

(08.10.2004 )          
„Mein Ruf ist unwichtig“

Borussia Dortmunds Präsident Gerd Niebaum über Schulden, Managementfehler und Leidenschaft

Haben Sie gut geschlafen, Herr Niebaum?

Danke der Nachfrage, ich bin in der glücklichen Lage, immer gut zu schlafen.

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Der Analyst der Hypo-Vereinsbank, Peter Thilo Hasler, sagt, er würde in Ihrer Position kein Auge mehr zu tun.

Für mich gibt es keinen Grund, schlecht zu schlafen.

Bei der heutigen Bilanz-Pressekonferenz der Borussia Dortmund KGaA wird mit dramatischen Zahlen gerechnet. Die Rede ist von 150 Millionen Euro Schulden. Allein für die vergangene Saison wird das Defizit mit 67 Millionen Euro beziffert.

Die Zahlen sind ja weitgehend bekannt, es wird also nichts Sensationelles verkündet. Nur so viel: Die 150 Millionen Verbindlichkeiten sind definitiv falsch. Das werden wir richtig stellen.

Dennoch erscheint die Lage äußerst bedrohlich: Borussia Dortmund ist europaweit Rekordhalter im Kartenverkauf und weist gleichzeitig eine Rekordverschuldung auf. Wie kann das sein?

Sie können doch aus einer Bilanz nicht nur die Passivseite lesen, sondern müssen auch die Aktivseite berücksichtigen. Unserer Verschuldung steht ein entsprechend hohes Vermögen gegenüber. In der Öffentlichkeit werden die Zahlen aus der Passivseite herausgelöst, ohne unser Eigenkapital zu berücksichtigen, das nach der Kapitalerhöhung einhundert Millionen Euro betragen wird. Ich will nichts schön reden: Wir haben einen hohen Verlust, aber die Lage ist längst nicht so dramatisch, wie sie dargestellt wird.

Das haben Sie bislang nicht überzeugend vermitteln können.

Natürlich werden wir kritisch beobachtet, weil wir an die Börse gegangen sind, was ein Pilotprojekt bedeutete. Zudem haben wir sehr viel Geld in Steine und Beine investiert. Wir sind international nicht vertreten und haben uns deshalb einen ganz strikten Sparkurs verordnet, den wir einhalten. Wir werden die Lage meistern und Borussia Dortmund in ruhiges Fahrwasser zurückführen.

Die Personalkosten beim BVB waren vergangene Saison mit rund 70 Millionen Euro drei Mal so hoch wie etwa beim VfB Stuttgart. Haben Sie zu lange weit über Ihre Verhältnisse gelebt?

Solche Zahlen sind definitiv falsch. Dennoch ist die Frage berechtigt. Wir haben eine teure Mannschaft unterhalten, die für die Champions League ausgelegt war. Die haben wir in der vergangenen Saison verpasst und deshalb ein Problem. Es waren üppige Jahre, aber keine verschwenderischen.

Das sehen die Beobachter anders.

Man kann kritisieren, dass wir eine teure Mannschaft für einen bestimmten Wettbewerb unterhalten haben. Am Ende ist das wie bei einer Firma, die einen Großauftrag verliert. Dann haben Sie Probleme und müssen abspecken. Das tun wir.

Michael Meier, der Manager der Borussia, sagt: „Wenn wir den Turnaround nicht packen, müssen wir uns hinterfragen lassen.“ Müssen Sie das nicht jetzt schon tun, weil Sie es so weit haben kommen lassen?

Ein Kapitän muss auch in stürmischen Zeiten Kurs halten und das Schiff in ruhiges Fahrwasser leiten. Das entspricht meiner Vorstellung von Verantwortung.

Der neue Großaktionär Florian Homm stellt dem BVB ein schlechtes Zeugnis aus: „Schwacher finanzieller Auftritt, schwacher Management-Auftritt, schwache sportliche Leistung.“

Lesen Sie die vierseitige offizielle Presseerklärung, die Herr Homm abgegeben hat. Mit der kann ich sehr gut leben. Ich lasse nicht zu, dass mit reißerischen Mitteln ein Keil zwischen den Aktionär Homm und das Management des BVB getrieben wird. Im Übrigen kann ich die Kritik nachvollziehen. Ist ein Defizit von 67 Millionen Euro etwa ein starker Auftritt?

Herr Homm setzt Sie unter Druck, indem er sagt, wenn das Management des BVB innerhalb der kommenden sechs Monate nicht erfolgreicher agiert, muss es durch fähigere Personen ersetzt werden.

Aktionäre dürfen grundsätzlich ein tüchtiges und erfolgreiches Management erwarten. Allerdings stammt dieses Zitat von Herrn Homm nicht aus seinem offiziellen Statement.

Aber Herr Homm verfolgt doch ganz klare Absichten, genau wie Herr Schechter, der Ihnen die avisierte 120-Millionen-Anleihe nur unter bestimmten Bedingungen gibt. Verschieben sich die Machtverhältnisse bei Borussia Dortmund?

Nochmal: Das operative Geschäft bleibt eindeutig in unserer Hand. Herr Schechter ist ein Geschäftspartner, der uns ein Angebot gemacht hat, über das wir nachdenken. Das ändert doch nichts an den Machtverhältnissen. Wir haben einen starken Verein mit gewachsenen Strukturen und einen Aufsichtsrat. Dort werden die Machtverhältnisse geregelt.

Wobei der Vorwurf existiert, dass der Aufsichtsrat zu nah mit Ihnen verbandelt ist, um seine Kontrollfunktion wie erforderlich ausführen zu können.

Der Aufsichtsrat setzt sich ausschließlich aus Vertretern der regionalen Wirtschaft zusammen. Das sind Leute mit großer Börsenerfahrung und keine Personen von meinen Gnaden, wie zu lesen war. Es gibt weder Abhängigkeiten noch Kumpanei.

Der ehemalige Großaktionär Norman Rentrop soll sein Aktienpaket auch deshalb abgestoßen haben, weil der Aufsichtsrat seiner Aufsichtspflicht nicht nachkomme. Zudem soll er gefordert haben, Sie als Geschäftsführer der KGaA zur Disposition zu stellen.

Zu den Gründen für den Verkauf müssen Sie Herrn Rentrop befragen. Es gehört zum Alltag, dass an der Börse gekauft und verkauft wird. Hier werden normale Vorgänge in eine ganz bestimmte Richtung interpretiert.

Sie haben Ihre Stadionanteile vor zwei Jahren für 75 Millionen Euro an die Commerzbank-Tochter Molsiris verkauft. Jetzt soll der Rückkauf mit Hilfe der Schechter-Anleihe erfolgen. Das Eingeständnis eines Management-Fehlers?

Die Stadionfinanzierung mit Hilfe eines geschlossenen Immobilienfonds hat das Ziel, dass Borussia Dortmund schon im Jahre 2017 über ein völlig schuldenfreies Stadion verfügt. Wir wollen also unser Häusle schnell abbezahlen. Vor diesem Hintergrund sind die Gespräche mit Herrn Schechter zu sehen, die zu einer Tilgungsstreckung und damit zu einer Entlastung von Borussia Dortmund führen soll.

Sie standen als BVB-Präsident immer dafür, den Spagat aus Tradition und visionärer Geschäftsführung zu schaffen. Das Schlagwort lautete „Kommerz mit Herz“. Davon scheint Borussia Dortmund derzeit weiter denn je entfernt zu sein.

Moment mal, wir haben 50 000 Dauerkarten verkauft, das spricht ja nun nicht dafür, dass wir uns von der Basis entfernen. Natürlich machen sich die Menschen Sorgen um den Verein, aber im Moment rauscht es im Blätterwald, weil bestimmte publizistische Kreise mit unausgewogener Berichterstattung Angst schüren.

Befürchten Sie, dass Ihr Ruf so geschädigt wird wie der von Karl-Heinz Wildmoser durch die Münchener Stadionaffäre?

Mein Ruf ist unwichtig. Ich mache das hier aus Leidenschaft für Borussia Dortmund. Ich wundere mich, wie die Dinge personalisiert werden. Als ob ich so wichtig wäre.

Das Gespräch führte Felix Meininghaus.

 

www.eklein.de



 

08.10.04 10:26

8554 Postings, 8483 Tage klecks1Grün für satyr: typisch ariva o. T.

08.10.04 10:28

8554 Postings, 8483 Tage klecks1Aktie

Jahre
6 Monate
  
 

08.10.04 11:20

61594 Postings, 7492 Tage lassmichreinAd-hoc

DGAP-Ad hoc: Borussia Dortmund  

Bilanz-Pressekonferenz 2003/2004: Borussia Dortmund auf Restrukturierungskurs

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------

Bilanz-Pressekonferenz 2003/2004: Borussia Dortmund auf Restrukturierungskurs

Deutlich gesunkene Umsätze und Erträge meldet die Borussia Dortmund GmbH & Co.
KGaA in ihrem Bericht für das Geschäftsjahr 2003/2004 (30.06.). Im Vergleich
zum Vorjahr fiel die Gesamtleistung um 57,6 Mio. EUR auf 97,4 Mio. EUR
(Vorjahr 155,0 Mio. EUR). Im Konzern wurde eine Gesamtleistung von 99,9 Mio.
EUR nach 162,3 Mio. EUR im Vorjahr erreicht. Der Umsatzrückgang resultiert für
Borussia Dortmund im wesentlichen aus der Nichtteilnahme an der Champions
League sowie aus dem frühen Ausscheiden aus dem UEFA-Cup.

Während in der Kommanditgesellschaft auf Aktien die Umsatzerlöse aus dem
Ticketing mit 20,3 Mio. EUR nochmals um 13,4 % und im Bereich Merchandising um
27,3 % auf 14,4 Mio. EUR gesteigert werden konnten, sind in den Erlösfeldern
Sponsoring und TV-Vermarktung starke Einbrüche zu verzeichnen. So sank der
Sponsoringerlös von 44,9 Mio. EUR auf 25,7 Mio. EUR (-42,8 %). Aus der TV
Vermarktung erzielte die Gesellschaft nach der verpassten Qualifikation für
die Champions League und nach dem frühen Ausscheiden aus dem UEFA-Cup nur noch
Umsätze von 19,3 Mio. EUR gegenüber 49,9 Mio. EUR im Vorjahr (-61,3 %). Die
Transfererlöse betrugen 13,1 Mio. EUR.

Die sonstigen betrieblichen Erträge der KGaA verringerten sich im
Berichtszeitraum auf 2,4 Mio. EUR (Vorjahr 30,6 Mio. EUR).

In der KGaA konnten die Personalaufwendungen - eine der größten
Aufwandspositionen - von 67,7 Mio. EUR auf 55,1 Mio. EUR (-18,6 %) deutlich
reduziert werden, die Abschreibungen haben sich gegenüber dem Vorjahr nur
geringfügig verändert (28,5 Mio. EUR gegenüber 28,1 Mio. EUR). Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen stiegen von 51,8 Mio. EUR auf 76,2 Mio. EUR. Diese
Erhöhung ist insbesondere auf die Steigerung im Spielbetrieb, auf
Buchwertabgänge und Buchverluste aus bilanzierten Spielerwerten
zurückzuführen.

In der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wird ein operatives Ergebnis (EBITDA)
von -20,7 Mio. EUR, ein EBIT von -66,0 Mio. EUR und ein EBT von -67,5 Mio. EUR
ausgewiesen. Der Konzernverlust liegt bei -67,7 Mio. EUR (Vorjahr + 3,3 Mio.
EUR). Der cash flow in der KGaA und im Konzern beträgt -22,2 Mio. EUR.

Von der Bilanzsumme der KGaA in Höhe von 232,5 Mio. EUR entfallen 81,8 Mio.
EUR (35,2 %) auf das Eigenkapital. Die Höhe der Verbindlichkeiten lag bei der
KGaA bei 118,2 Mio. EUR (Vorjahr 72,1 Mio. EUR), im Konzern bei 118,8 Mio. EUR
(Vorjahr 73,5 Mio. EUR).

Die Geschäftsführung von Borussia Dortmund hat bereits im Geschäftsjahr
2003/2004 ein umfassendes Restrukturierungsprogramm für das Unternehmen
aufgelegt. Ziel ist es, mittelfristig die Kostenstrukturen den nationalen
Erlöspotentialen anzupassen und so die Abhängigkeit des Unternehmens von den
internationalen Wettbewerben zu senken. Dieser Prozess wird aller Voraussicht
nach etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen und genießt die absolute Priorität der
Geschäftsführung. Die Gremien der Gesellschaft unterstützen den eingeleiteten
Konsolidierungsprozess.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 08.10.2004
--------------------------------------------------
WKN: 549309; ISIN: DE0005493092; Index:
Notiert: Amtlicher Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in
Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
 

08.10.04 11:22

13793 Postings, 8967 Tage Parocorp*g*

In der KGaA konnten die Personalaufwendungen - eine der größten Aufwandspositionen - von 67,7 Mio. EUR auf 55,1 Mio. EUR (-18,6 %) deutlich reduziert werden...

deutlich?! ;)

 

08.10.04 11:50

1010 Postings, 7387 Tage spalterNiebaums Geschäfte, nur mal so !

Wenn die Kinderfahne zum Problemfall wird  
(Thomas) Wir dachten zunächst an ein Fake, als einer unserer User im Forum von einer Forderung der Kanzlei Niebaum im Namen des BVB an einen seiner Bekannten, wegen des Verkaufes einer Fahne bei Ebay berichtete. Als uns dann alle Unterlagen dazu vorlagen, war die Bestürzung im ersten Moment groß.  

Das "Korpus Konflikti"  
Die Geschichte: Ein Kind von 10 Jahren kauft sich 1995 auf dem Hamburger Dom (großer Jahrmarkt) als junger Fan der Borussia eine BVB-Fahne. Nachdem sie mit ihm einige Schlachten im Stadion geschlagen hat, mag er sie nicht mehr und trennt sich über Ebay im August 2004, mittlerweile 19 Jahre alt von seinem Stück. Er findet einen Käufer, der 6,50 Euro dafür zahlt. Soweit so gut.
Kurz darauf erhält er von Ebay eine Mail, in der er informiert wird: „dass Ihr Angebot auf Anforderung der Borussia Dortmund GmbH & Co.KG.a.A., einer Teilnehmerin des eBay VeRI-Programms (Verifizierter Rechteinhaber Programm), aus unserer Datenbank entfernt wurde.“ Er machte sich weiter keine Gedanken darum, da für ihn ja der Deal abgeschlossen war und er und der Käufer zufrieden waren.

Dann einige Zeit später flatterte ihm ein Schreiben der Anwaltskanzlei Niebaum ins Haus. Dort wurde ihm vorgeworfen, dass er mit dem Verkauf der Fahne „nichtlizensierte Merchandisingartikel“ vertrieben hat, was gegen §14 Markengesetz, sowie gegen §1 des Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstößt. Er wurde weiter aufgefordert eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung zu unterzeichnen, die jeden weiteren Fall bei Zuwiderhandlung mit 5100 Euro belegt ist. Der Geschäftswert wurde auf 25000 Euro festgesetzt, so dass er die beigefügte Kostenrechnung von 911,80 Euro zu begleichen hätte.  
Durch einen Freund bat er in unserem Forum um Hilfe und wir gingen dem Fall auf den Grund. Zunächst kontaktierten wir den BVB. In der Merchandisingabteilung schaut man bei Ebay gerne einmal nach gefälschten Artikeln. Dort fiel auch die Fahne aus diesem Fall auf. Die Experten sahen sofort, dass es sich um eine Fälschung handelte. Im Gespräch gab man an, dass der normale Weg in solchen Angelegenheiten wie folgt abläuft. Man weist Ebay an, die betreffenden Auktionen zu löschen und gibt die weiteren Vorgänge in die Hände der Kanzlei Niebaum, die so wurde uns gesagt, „den Vorgang weiter genau überprüft.“


Schwere Geschütze
Nächster Schritt war nun der Anruf in der Kanzlei Niebaum. Der Unterzeichner des Briefes an den Fahnenverkäufer, Herr Rechtsanwalt Dr. Igwecks, hatte den Anruf fast schon erwartet. Eine Dortmunder Zeitung hatte auch von der Geschichte gelesen und bereits nachgefragt. Mit der Sache konfrontiert gab Herr Dr. Igwecks folgendes an: „Fakt ist, dass hier ein Verstoß gegen Markenrecht vorliegt. Die Fahne ist gefälscht das ist nun einmal so“. Weiter sagte er, dass die Größenordnung von außen gar nicht abzuschätzen sei. Hat der Verkäufer mehrere Ebayaccounts, über die er vielleicht in großem Stil gegen das geltende Recht verstößt, alles das ist nicht ersichtlich. Daher auch der hohe Geschäftswert, der mit 25000 Euro angesetzt wurde und aus dem sich die beigefügte Kostenrechnung von mehr als 900 Euro ergibt. Da gäbe es auch ganz andere Zahlen. In einem ähnlichen Fall verhandelte das Landgericht Bochum einmal über einen Wert von 50000 Euro.
Er verteidigte die Holzhammermethode damit, dass sich die großen Fische von lieb gemeinten Anschreiben nicht Beeindrucken lassen würden. In diesem Fall handelt es sich aber nach unserer Ansicht um einen ganz kleinen Fisch und auch dafür hat Dr. Igwecks ein Argument parat: „Wenn uns jemand nachweislich belegen kann, dass es sich um einen einmaligen Privatverkauf handelt und wir kommen nach nochmaliger Prüfung auch zu diesem Ergebnis, werden wir die Sache nicht weiter verfolgen..“ Insgesamt ginge es hier auch nicht darum, dass sich der BVB mit solchen Aktionen die Taschen voll machen will. Der ausufernde Handel, besonders auf Ebay müsse einfach eingeschränkt werden, um finanziellen Schaden abzuwenden und Arbeitsplätze zu erhalten.

Was heißt das nun aber in unserem konkreten Fall? „Der junge Mann soll sich bei uns melden und alles so erklären, wie er es Ihnen gesagt hat.“ Zum Schluss gab er aber noch zu Bedenken: Jeder solle sich darüber im Klaren sein, ob der Artikel, den er aus dem Programm vom BVB erwirbt auch ein originales Teil ist. Das Stricken eines schwarzgelben Pullovers für einen Teddybären mit BVB-Emblem ist zwar vielleicht niedlich, aber wenn er zum Verkauf angeboten wird, kann er schnell zu ähnlichen Situationen führen.



Niebaum und Niebaum

Der komische Nachgeschmack, dass hier gewollt oder ungewollt auf Spatzen geschossen wurde bleibt und auch die Stirnfalte aufgrund der Tatsache, dass der BVB mit dem Präsidenten Niebaum eine Kanzlei zur Wahrnehmung der rechtlichen Interessen beauftragt hat, deren Kopf ebenfalls Niebaum heißt.


aus SCHWATZGELB.DE

 
 
 
 

08.10.04 11:57

31082 Postings, 8245 Tage sportsstarDeutlich reduziert haben sich nur die Einnahmen..

Sponsoringerlös von 44,9 Mio. EUR auf 25,7 Mio. EUR (-42,8 %)!
TV Vermarktung von 19,3 Mio. EUR gegenüber 49,9 Mio. EUR im Vorjahr (-61,3 %)!

Wenn man diese 50 Mio auffangen muss, hilft es auch nicht die Gehälter ein paar Prozentchen runter zu schrauben..

Entweder der Erfolg muss schleunigst her (aktuell sehr zweifelhaft) oder man muss sich halt doch von den "Unverkäuflichen" trennen.

Und das mittelfristige Ziel, ".. die Kostenstrukturen den nationalen
Erlöspotentialen anzupassen und so die Abhängigkeit des Unternehmens von den
internationalen Wettbewerben zu senken" bleibt illusorisch.
Man schaue sich mal den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen an!

sports*


 

08.10.04 17:45

9936 Postings, 8943 Tage bauwiWer sein Geld verbrennen will, soll sich

jetzt mit BVB-Aktien eindecken!
Für die Investierten wird es noch ein sehr böses Erwachen geben.
Ein letztes Aufbäumen ist im Chart ersichtlich - die Zahlen sprechen aber eine klare Sprache.

Schade, dass in den FC-Bayern keine Investition möglich ist.
Denn der Bayern-Manager macht seinen Job sehr gut. Jährlich klingeln die Kassen....

MfG bauwi  

08.10.04 18:07

45706 Postings, 7603 Tage joker67Also ich würde mich nicht wundern, wenn die

Doofmunder das Stadion erweitern, so auf eine Kapazität von 100.000 ariva.de.

Das ist doch das Einzige was die bis jetzt kontinuierlich ausgebaut haben.

Ach ja,bis auf das Verbrennen von Geld.*LOL*

Nächste Saison gehen dann Rosicky,Koller und Dede.

Dann erfolgt der sportliche Abstieg in die unteren Tabellenregionen,was dazu führt,dass noch weniger Gelder eingenommen werden....u.s.w. ...u.s.w.

*Wir singen Dxxtmund,Dxxtmund zweite Liga,oh ist das schön, Euch nie mehr zu sehen...*

 

ariva.deSchalke ist der geilste Club der Welt,Schalke ist der geilste Klub der Welt!ariva.de

 

08.10.04 18:15

8554 Postings, 8483 Tage klecks1Zeitungen sprachen von 160 Mio

Es sind 119 Mio. Verbindlichkeiten, aber auch einge Sicherheiten.

BVB wird es schaffen und die Aktie steigt bis Dezember auf 3 € (mein Tipp).

www.eklein.de  

08.10.04 18:49

5241 Postings, 8568 Tage Nobody IISchalke kommt dann aber gleich hinter her

Ailton, Bordon, ... auch die Mio bis jetzt verschwendet. Die Arena kostet auch ne Kleinigkeit und die Fans zahlen für Jahre nur das Stadion ab.

der Schritt zum Größenwahn ist nicht groß. Sowohl bei Dortmund als auch bei Schalke. Alles nur um die Bayern zu schlagen. Das Produkt Fussball wird definitiv an Wert verlieren, wenn die Bayern keine Konkurrenz bekommen. Sieht man ja an der Formel Langeweile.

Gruß
Nobody II  

08.10.04 19:18

45706 Postings, 7603 Tage joker67Wobei es aber einen kleinen aber feinen

Unterschied zwischen Dxxtmund und Schalke gibt.

Die Arena gehört Schalke und hat ein vielfältiges Angebot an anderen Veranstaltungen zu bieten, aus denen man Erlöse generiert.(Konzerte,Biathlon World Cup,Handballspiele, etc.)

Darüberhinaus ist Schalke keine AG, die bereits 130 Mio. auf dem Kapitalmarkt durch den Börsengang verbrannt hat.

Ob das Geld, das in Ailton und Bordon gesteckt wurde (im übrigen waren die ablösefrei im Gegensatz zu den exorbitanten Ablösesummen die Doofmund für Amoroso und Co,. bezahlt haben)verschwendet wurde, bleibt abzuwarten, da man nach 7 Spieltagen bestimmt noch kein Fazit über  Leistungen von Spielern ziehen sollte.

greetz jokerariva.de  

08.10.04 20:15

5241 Postings, 8568 Tage Nobody IIBin kein Fan von Dortmund -

das Posting soll nur die Fehlinfos von Joker aufzeigen.

Der Gesamt-Schuldenstand der Liga-Clubs liegt bei 700 Millionen Euro - aber die Bayern können ruhig schlafen

Die Tendenz ist alarmierend: Drei Viertel der Bundesliga-Manager sehen durch Verschuldung "existenzgefährdende Probleme" auf den deutschen Profi-Fußball zukommen.

Zu wenig Eigenkapital und eine gesunkene Kreditwürdigkeit bei den Banken zwingen die 18 Top-Clubs zur Einführung oder Fortsetzung von Spar-Programmen. Dennoch haben die Etatzahlen vor der 42. Bundesliga-Saison nur leicht nachgegeben: Für die am 6. August beginnende Spielzeit kalkulieren die Vereine mit insgesamt 581,7 Millionen Euro (Vorjahres-Spielzeit: 596,2 Millionen Euro). Branchenführer bleibt der FC Bayern München mit 60 Millionen Euro vor Hertha BSC (54,7) und dem deutschen Meister SV Werder Bremen (45).

Borussia Dortmund speckte ab
Abgesehen von den Aufsteigern 1. FC Nürnberg (Etatansatz: 25 Mio. Euro), Arminia Bielefeld (22) und FSV Mainz 05 (22) rechnen weitere sieben Vereine mit mehr Ausgaben. Den gegenläufigen Trend bildet der einzige Börsen notierte deutsche Fußball-Club: Borussia Dortmund verordnete sich angesichts einer bedrohlichen Finanzkrise einen rigorosen Sparkurs und speckte allein bei den Personalkosten von 57 Millionen Euro auf unter 40 Millionen Euro ab. "Noch im Januar hat man uns prophezeit, die Lichter würden ausgehen", sagte Gerd Niebaum, nachdem bei den Westfalen letztlich "jeder sein Geld bekommen hat", wie der BVB-Präsident sich ausdrückte. Das unerwartete Aus im UI-Cup am Samstag hat die Sparzwänge nun allerdings noch einmal erhöht.


Der 1. FC Kaiserslautern kalkuliert nach einer zwischenzeitlichen Beinahe-Zahlungsunfähigkeit nur noch mit Ausgaben für den Lizenzspieler-Bereich von 16,5 Millionen Euro. Ähnlich wie Meister Werder Bremen (plus 10 Millionen Euro Etatansatz im Vergleich zum Vorjahr), Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 (beide plus rund 7 Millionen) stockte Hertha BSC ihren Sockel um 5,5 Millionen auf den Rekordetat von 54,7 Millionen Euro auf. Die Erhebungen basieren auf Vereinsangaben und geben als größte Posten die Gehälter wieder.

Bayer zahlt ordentlich für Leverkusen
Bei Bayer Leverkusen nannte Meinolf Sprink als Sportbeauftragter des Konzerns erstmals konkrete Zahlen. Demnach überweist die Bayer AG jährlich etwa 15 Millionen Euro an die Fußball-GmbH. Hinzu kommen 8 bis 10 Millionen Euro aus dem Erlös des Trikot-Sponsorings. Der Gesamtetat wird auf 25 bis 28 Millionen Euro geschätzt.

Die Leverkusener haben, wie die Mehrheit der Vereine, vor allem an den Personalkosten gespart. Außer hoch dotierten Spielern wie Weltmeister Lucio stehen auch die Top-Manager Reiner Calmund, Ilja Kaenzig und Jürgen Kohler nicht mehr auf der Gehaltsliste. "Die Umsätze sind in zwei bis drei Jahren um 40 Prozent zurück gegangen. Also muss man das einfach einsparen", macht Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser eine simple Rechnung auf.  
Neue Finanzierungsvarianten gesucht
Trotz Kostenreduktion bei den Bundesligisten kommen Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG zunächst auf wenig Erfreuliches: In einer Studie aller 36 Profi-Vereine nennen sie den Gesamt-Schuldenstand von 700 Millionen Euro (Stand: 2003). Neue Finanzierungs-Möglichkeiten sind gefragt. Der FC Schalke 04 nahm 2003 eine festverzinsliche Anleihe von
75 Millionen Euro auf.
Bayern München verkaufte zehn Prozent der Clubanteile an den Sportartikel- Hersteller Adidas. Absteiger 1. FC Köln finanziert seinen Zweitliga- Kader als erster DFB-Club zum Teil mit so genannten Genuss-Scheinen. Es soll ein Gesamtwert von 10 Millionen Euro platziert werden.

"Die großen Vereine können die kommenden Jahre angesichts leicht steigender Einnahmen und sinkender Ausgaben unter Beibehaltung der sportlichen Konkurrenzfähigkeit zur Gesundung nutzen", sagte Ernst & Young-Manager Arnd Hovemann. Doch die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander: "Für die kleinen und finanzschwachen Clubs wird es immer enger."  
Dietmar Fuchs, dpa

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Schalke im UI-Cup-Finale unter Druck


 

Der FC Schalke 04 ist im UI-Cup-Finale zum Erfolg verdammt: Im ersten Endspiel gegen Slovan Liberec am heutigen Dienstag (20.15 Uhr/live bei Premiere) soll Stürmerstar Ailton mit seinem Torriecher dazu beitragen, die extrem angespannte Wirtschaftslage des Traditionsvereins zu verbessern. Die Königsblauen wollen als "letzter Mohikaner" nach dem vorzeitigen Scheitern des Trios VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund sowie Hamburger SV die totale Pleite der Bundesliga im "Strohhalm-Cup" verhindern und ins Millionengeschäft UEFA-Pokal einziehen. Finanzchef Josef Schnusenberg nahm die Profis jedenfalls in die Pflicht, nachdem sie in der vergangenen Saison als enttäuschender Tabellensiebter das internationale Geschäft verpasst hatten. "Eine weitere Spielzeit wie letzte kann sich der Verein nicht mehr leisten. Die Spieler sollen gefälligst dafür sorgen, dass der sportliche Erfolg da ist. Je später der Erfolg kommt, umso schwieriger für uns", erklärte der 63 Jahre alte Steuerberater aus Rheda. Schalke drücken Millionen-Verbindlichkeiten Schalke drücken rund
102 Millionen Euro Schulden, wobei Schnusenberg die echten Verbindlichkeiten auf gut 80 Millionen relativiert.
In den drei UI-Cup-Heimspielen mit rund 170.000 Zuschauern macht Schalke nur ein kleines finanzielles Plus, richtig verdienen kann der Klub erst, wenn er die UEFA-Pokal-Teilnahme schafft, die erste Runde übersteht und die für den Wettbewerb 2004/2005 ins Leben gerufene erste Gruppenphase mit drei Partien in der Arena erreicht. Manager Rudi Assauer: "Je mehr Spiele wir haben, desto mehr klingelt es in der Kasse. Da freut sich auch der Schatzmeister. Und eventuell auch die Spieler, da gibts auch mal Prämien." Derweil hat Trainer Jupp Heynckes Respekt vor Liberec: "Ich habe mir die Mannschaft am Sonntag per Video angeschaut. Sie ist läuferisch stark, steht kompakt und spielt einen guten Offensiv-Fußball. Wir müssen eine sehr gute Leistung abrufen, um uns ein gutes Polster für das Rückspiel zu schaffen", sagte Heynckes mit Blick auf das erste Finale, für das bis Montag rund 53.000 der 58.498 Tickets abgesetzt worden waren. Altintop ist angeschlagen Allerdings muss der Chefcoach um den Einsatz des zuletzt überragenden Hamit Altintop bangen. Der Türke klagt über Adduktorenprobleme. Ein Abschlusstest am Dienstagmorgen soll Klarheit bringen, ob der 21-Jährige spielen kann. Dagegen fallen Jörg Böhme (Magen-Darm-Grippe), "Uru" Gustavo Varela (Adduktorenprobleme) und Ebbe Sand (Hirnhautentzündung) aus. Mike Hanke plagt eine Oberschenkelprellung. Vor seinem Debüt im königsblauen Trikot steht offenbar der für vier Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtete Brasilianer Marcelo Bordon. Laut Heynckes wird der neue Abwehrchef definitiv im Aufgebot sein. "Am Dienstag treffe ich die Entscheidung, ob er von an Anfang spielt. Er hat seit einer Woche zweimal täglich trainiert. Er ist ein Topmann, der über kurz oder lang eingegliedert werden muss", meinte Heynckes. Verschnaufpause für Liberec am vergangenen Wochenende Finalgegner Liberec konnte am Wochenende eine vom Verband zugestimmte Verschnaufpause einlegen, da das Punktspiel gegen Chmel Blsany kurzfristig vom Spielplan abgesetzt wurde. Dennoch hat Trainer Stanislav Gryga Verletzungssorgen. Verzichten muss der Slovan-Coach im Angriff auf Stepan Holosko wegen eines im UI-Cup-Rückspiel beim FC Nantes erlittenen Kreuzbandrisses. Auch der Einsatz des Stürmers Milan Ancic (Muskelprobleme) ist fraglich. Dennoch will sich Slovan eine gute Ausgangsposition für das zweite Finale am 24. August (18.45 Uhr) schaffen und Revanche an Schalke nehmen. Denn im Vorjahr scheiterte Liberec im UI-Cup-Halbfinale mit 1:2 und 0:0 an den Königsblauen. (sid)
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Marcelo Bordon schon ab der Saison 2004/2005 bei Schalke

Das Tauziehen um den vorgezogenen Transfer
von Fußball-Profi Marcelo Bordon vom VfB Stuttgart zum FC Schalke 04
ist beendet. Wie die Gelsenkirchener am Dienstag mitteilten, wird der
Abwehrspieler schon von der kommenden Saison an für den Revierclub
spielen. Nach wochenlangen Verhandlungen mit gegenseitigen
Schuldzuweisungen erzielten beide Clubs eine Einigung. Über die Höhe
der Ablöse für den Brasilianer, der beim Bundesliga-Siebten einen
Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2009 erhält, vereinbarten beide
Seiten Stillschweigen.

  «Die Ablösesumme liegt weit über den in den Medien kolportierten
Summen. Vor dem Hintergrund, dass Marcelo uns in einem Jahr in jedem
Fall verlassen hätte, sind wir mit dem Ausgang der Verhandlungen sehr
zufrieden», sagte VfB-Präsident Erwin Staudt. Dem Vernehmen nach
lassen sich die Schalker die vorzeitige Verpflichtung des
Abwehrspielers zwischen vier und fünf Millionen Euro kosten. Schalke-
Manager Rudi Assauer sprach von einer guten Investition: «So erhalten
wir einen internationalen Spitzenmann und einen der besten
Abwehrspieler Europas ein Jahr früher.»

  Ursprünglich endete Bordons Vertrag mit dem VfB Stuttgart erst im
Sommer 2005. Für die Zeit danach hatte er bereits im Januar einen
Vierjahreskontrakt beim FC Schalke unterschrieben. «Marcelo hat uns
aber bereits im allerersten Gespräch gesagt, dass er schon ab 2004
für uns spielen möchte. Diesen Wunsch haben wir ihm gerne erfüllt»,
meinte Assauer.

  Mit der Verpflichtung von Bordon hat der FC Schalke nach eigenem
Bekunden seine Einkaufstour für die neue Saison abgeschlossen. Neben
Bordon wurden bisher Mladen Krstajic und Ailton vom deutschen Meister
Werder Bremen sowie Lincoln vom 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag
genommen.

  Für die Schwaben bestritt Bordon seit 1999 insgesamt 129
Bundesligaspiele und schoss dabei elf Tore. Eine Einigung zwischen
beiden Vereinen war in den vergangenen Wochen immer wieder an
unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen gescheitert. Höhepunkt
der Auseinandersetzung war ein Disput zwischen Manager Assauer und
dem ehemaligen VfB-Coach Felix Magath, der ein für Ostermontag
anberaumtes Treffen mit dem Schalker Manager in Stuttgart kurzfristig
hatte platzen lassen.
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Man muß Dortmund aber zu Gute halten, dass der Kapitalmarkt denen das Klopapier gut bezahlt hat. Folglich sind die Anleger die Dummen.

Gruß
Nobody II  

08.10.04 20:33

45706 Postings, 7603 Tage joker67@Nobody II

Ich weiß zwar nicht wo ich Fehlinfos geliefert habe,aber sei es drum.

Fakt ist doch,das Doofmund 130 Mio aus dem Börsengang verbraten hat und diese Einnahmequelle nicht mehr angezapft werden kann.

schalke könnte dies noch!

Fakt zwei ist, dass Schalke bis auf die, von mir aus auch 5 Mio.Ablöse für Bordon(obwohl es nie offiziell bestätigt wurde)keine Ablöse gezahlt hat.
Lincoln,Ailton,Kristajic waren ablösefrei!

Amoroso und Rosicky kosteten alleine schon 40 Mio.an Ablöse!

Ferner hat der BxB sein Stadion für 74,5 Mio bereits verhökert!

Ein Stadion das in keinsterweise an die Arena auf Schalke in puncto Qualität und Möglichkeiten zu vergleichen ist.

Ein eventueller Verkauf würde die Verbindlichkeiten durch den Stadionbau mehr als wett machen.

Natürlich muss auch Schalke mit seiner Mannschaft Erfolg haben,aber welcher Verein muss das nicht??

Glaubst Du die Bayern mit ihrem Neubau würden drei oder 4 Jahre ohne Europapokal nicht in Schwierigkeiten kommen??

Fakt ist aber,das auch die Bayern noch Optionen haben, die die Doofmunder nicht mehr haben.

Das ist der kleine aber feine Unterschied.

greetz joker  

09.10.04 13:39

45706 Postings, 7603 Tage joker67BVB-Finanzprobleme größer als angenommen

Focus: BVB-Finanzprobleme gößer als angenommen
veröffentlicht: 09.10.04 - 13:16
 
Der BVB und Präsident Gerd Niebaum stecken in einer hausgemachten Finanzkrise. Foto: AP
Der BVB und Präsident Gerd Niebaum stecken in einer hausgemachten Finanzkrise. Foto: AP
München (rpo). Die Finanzprobleme beim börsennotierten Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund sollen nach Angaben des "Focus" größer sein als angenommen. Wie das Nachrichenmagazin in seiner neuesten Ausgabe berichtet, könne der mit 118,8 Millionen Euro verschuldete Verein zwei Landesbürgschaften in Höhe von 36 Millionen Euro nicht zurückzahlen und hat eine Aussetzung der Zahlung bis Mitte 2005 beantragt.

Laut Focus mahnte der nordrheinwestfälische Wirtschaftsminister Harald Schartau BVB-Chef Gerd Niebaum in einem Brief, die Landersregierung halte es für geboten, zunächst eine "unabhängige Unternehmensberatung oder Wirtschaftsprüfung mit einer eingehenden Analyse der Ist-Situation sowie der Strategie und Perspektiven zu beauftragen".

Bereits auf der Bilanzpressekonferenz der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA am Freitag hatte Niebaum ein konsequentes Konsolidierungs-Programm mit drastischen Einsparungen auf diversen Geschäftsfeldern des Fußball-Unternehmens angekündigt.

Darüber hinaus spekuliert der Focus über ein eventuelles Ausscheiden von Niebaum aus der Geschäftsführung und die Fortsetzung seiner Arbeit als Notar. Der Vereinsboss habe sich bei der Notarkammer im Hamm um eine neue Zulassung beworben. Den Unterlagen sei auch eine Freistellungserklärung von Borussia Dortmund beigefügt gewesen.

 

09.10.04 13:49

8554 Postings, 8483 Tage klecks1Habt ihr schon mal was von

Bilanzen und deren Interpretation gehört? Focus hetzt weiter (hatte vor HV auch gesagt, dass Verbindlichkeiten 160 Mio. € betragen).

Alles Schmierentheater.

www.eklein.de  

09.10.04 13:50

8554 Postings, 8483 Tage klecks1BVB-intern 1

Hintergrund
                    §
Erfolgreiche Kapitalerhöhung bringt 24 Mio. €
Dr. Niebaum: "Wir schaffen den Turnaround!"

[8.10.] Die Veranstaltung hatte Champions-League-Format. Sieben Kamerateams, insgesamt mehr als 100 Journalisten waren im voll besetzten Presseraum des Westfalenstadions bei der mit Spannung erwarteten Bilanz-Pressekonferenz von Borussia Dortmund zugegen. Die Geschäftsführer Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier skizzierten 90 Minuten lang den erfolgreich eingeleiteten Konsolidierungskurs.

BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum kündigte an: "Wir lenken das Schiff in ruhiges Fahrwasser."
Locker war der BVB-Präsident heute Mittag den Medien gegenüber getreten. Er freute sich über "ein volles Haus, wie wir es ansonsten nur im Westfalenstadion erleben" und räumte zugleich ein: "Es gibt schönere Tage, als Ihnen einen solch spektakulären Verlust zu vermelden."

Borussia Dortmund hat das vom Verpassen der UEFA Champions League und den Nachwirkungen der Kirch-Media-Insolvenz geprägte Geschäftsjahr 2003/2004 mit einem operativen Fehlbetrag vor Abschreibungen, Buchverlusten, Buchwertabgängen, Zinsen und Steuern (EBITDA) in Höhe von 20,7 Millionen Euro abgeschlossen. Hiervon entfielen bereits rund 13,2 Mio. € auf das erste Halbjahr. Nach Berücksichtigung aller anderen Aufwandspositionen entsteht ein Jahresfehlbetrag von 67,5 Mio. €. "Die Differenz liegt im Wesentlichen in Buchverlusten und Abschreibungen bilanzierter Spielerwerte", so Dr. Niebaum über die so genannten "Non-Cash-Verluste", die damit summa summarum 45 Millionen Euro ausmachen, aber - um es für den Wirtschafts-Laien zu erklären - nicht das Bankkonto belasten. "Die Bilanz von Borussia Dortmund", bekräftigte Manager Meier, "kann diesen Verlust vertragen."

Manager Michael Meier legte die Zahlen offen.
Als Gründe für das schlechte Ergebnis nannte Dr. Niebaum das Verpassen der direkten ("Cottbus") und der indirekten ("Brügge") Qualifikation für die Champions League im Mai bzw. August 2003; einem Wettbewerb, der Borussia Dortmund im Jahr zuvor Einnahmen in einer Größenordnung zwischen 30 und 40 Millionen Euro beschert hatte. "Eine große Rolle spielte zudem das ehrgeizige Projekt Stadion-Ausbau", so Niebaum weiter. Während die anderen elf WM-Stadien im Durchschnitt mit 40 bis 50 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern bezuschusst wurden, hat der BVB die drei Stufen des Stadionausbaus "aus eigenen Mitteln betrieben und dafür keine Subventionen erhalten". Als weitere Belastung stellte sich das ehrgeizige Tilgungsziel bis 2017 heraus. Einen "erheblichen Teil der Gegenfinanzierung" hatten die Verantwortlichen im damals noch bestehenden Fernsehvertrag mit der Kirch-Media-Gruppe gesehen, der jährliche Zuwächse allein auf nationalem Sektor in Höhe von 14 Millionen Euro garantiert hatte. Ein Vertrag, der aber durch die Insolvenz des Rechteverwerters zusammenbrach.

Ziel von Borussia Dortmund ist nunmehr eine Befreiung von der "hohen Tilgungskomponente". Es laufen intensive Gespräche mit den Partnern hinsichtlich einer "Optimierung der Stadionfinanzierung" mit dem Ziel einer längerfristigen Streckung. Einen sportlichen Ausverkauf werde es dagegen nicht geben. Niebaum: "Fans und Sponsoren erwarten attraktiven Fußball und eine ambitionierte Mannschaft."

Voller als gegen Real Madrid: Der Presseraum im Westfalenstadion.
Trotz der schlechten Rahmenbedingungen räumte er "die eine oder andere falsche Entscheidung von uns" ein, die man "in der Rückschau anders getroffen hätte". Und weiter: "Wir wollen nichts beschönigen. Die Situation ist angespannt. Wir fahren mit voller Zustimmung der Gremien ein hartes Konsolidierungsprogramm und werden weitere Sach- und Personalkosten überprüfen und reduzieren." Insbesondere die Tochterfirmen stehen auf dem Prüfstand.

Für die Zukunft gelte "ein neuer Realismus". Der Etat beinhaltet nur noch nationale Einnahmen - erreicht der BVB also einen internationalen Wettbewerb, werden diese Erlöse zur weiteren Konsolidierung genutzt. "Wir sind überzeugt, dass wir den Turn-Around schaffen", bekräftigte Borussia Dortmunds Präsident und wertete die erfolgreiche Platzierung der Kapitalerhöhung als Trendwende und als Beweis für das Vertrauen auf Seiten des Finanzsektors: "Uns fließen somit vor Abzug der Kosten 24,3 Millionen Euro liquide Mittel zu."

Zumal es gelungen ist, die Kosten für die Lizenzspieler von 60 Millionen Euro (2002/2003) über 46,1 Mio. € für den Berichtszeitraum auf 35 Mio. € (Geschäftsjahr 2004/2005) und damit um über 40 Prozent zu senken. Im Ticketing erzielte Borussia Dortmund, das in der europäischen Zuschauer-Rangliste mit einem Schnitt von 78.808 Besuchern in der vergangenen Saison vor Real Madrid (70.990), dem FC Barcelona (69.727) und Manchester United (67.646) auf Rang eins liegt, einen Zuwachs von 17,9 auf 20,3 Mio. €. Meier: "Ein Beweis dafür, dass der Stadionausbau keine zu ambitionierte Maßnahme war."

Niebaum und Meier standen den Journalisten Rede und Antwort.
Der Transfersektor schnellte von 0,3 auf 13,1 Mio € hoch (Lehmann, Frings, Reina, Krontiris, Casey). Im Merchandising konnten die Einnahmen bedingt durch weitere Hospitality-Plätze im Stadion von 15,7 auf 16,9 Mio. Euro gesteigert werden. Herbe Verluste gab es dagegen bei den TV Erlösen (von 49,9 runter auf 19,3 Mio. €) und im Sponsoring (25,7 statt 44,3 Mio. €), was Manager Meier allerdings zu erklären wusste: "Im Vorjahr hatten wir durch den Ausrüstervertrag mit Nike hier einen Sondereffekt. Real ist es uns bei den Co-Sponsoren sogar gelungen, die Einnahmen von 9,9 auf 16,7 Mio. € zu steigern." Als Kassenbestand werden 71,9 Millionen Euro ausgewiesen, davon sind 52 Millionen in einem Bardepot im Zusammenhang mit dem (noch) für 2017 beabsichtigten Rückkauf des Westfalenstadions hinterlegt. Die Verbindlichkeiten von Borussia Dortmund betragen zum Stichtag 30. Juni 2004 118,9 Millionen Euro.

Dr. Niebaum: "Borussia Dortmund ist ein Arbeiterverein, in dessen Tradition es liegt, die Ärmel aufzukrempeln und zu kämpfen. Wir werden es schaffen, das Schiff in ruhiges Fahrwasser zu lenken."
Boris Rupert.

www.eklein.de  

09.10.04 13:51

8554 Postings, 8483 Tage klecks1BVB-intern 2

Hintergrund
                    §
Aufgeblättert: "Klappt der Fußball, dann
klappt es auch mit Niebaum und Meier"

[9.10.] Einen breiten Raum in der Berichterstattung der Medien nimmt heute erwartungsgemäß die wirtschaftliche Situation von Borussia Dortmund nach der gestrigen Bekanntgabe der Zahlen für das Geschäftsjahr 2003/2004 ein. "Es war nicht der erwartete Showdown, und wenn die bunte Liga des Boulevard gestern auch über den schwersten Gang von BVB-Präsident Dr. Gerhard Niebaum und Manager Michael Meier orakelte, so kamen beide zwar nicht leichten Fußes, so aber doch erhobenen Hauptes aus der Bilanz-Pressekonferenz heraus", berichtet die Westfälische Rundschau.

"Die Fähigkeit, die eigenen Auftritte geschickt zu inszenieren, hat Gerd Niebaum auch nach einem Jahr massiver Dauerkritik nicht eingebüßt. Es war clever, den Rekordverlust bereits vorab zu veröffentlichen und den ins Haus stehenden Cash-Flow aus der Kapitalerhöhung auf der Bilanzpressekonferenz zu verkünden. So nahm er den Kritikern zumindest etwas Wind aus den Segeln", kommentiert die Zeitung "Die Welt " in ihrer heutigen Ausgabe.

"Niebaum erkannte schnell, dass ohne Schuldeingeständnis das prasselnde Millionen-Zahlengewitter nicht zu erklären ist", heißt es in der Westfälischen Rundschau , die als Fazit einen "Punktsieg" vergab: "Das von vielen prognostizierte nahe Ende wurde gestern dennoch nicht eingeläutet, und das Gemunkel, Niebaum und Meier könnten die Bilanzvorstellung nutzen, um filmreif die Bühne des Fußballs zu verlassen, verstummte. Es war nicht die ganz große Show. Unentschieden eben - mit Kontakt nach unten und nach oben." So wie im realen (Fußball-)Leben nach sieben Bundesliga-Spieltagen auch...

Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz.
Keine Alternative zur bestehenden Vereinsführung sieht auch die BILD-Zeitung, die über Niebaum/Meier schreibt: "Sie (...) sollen den Schuldenberg selber abbauen. Im Verein gibt es auch keinen, der sich offiziell gegen das Duo ausspricht oder sich als Nachfolger anbietet." Die WR stellt in einem Kommentar fest: "Dass die Spieler sich lange ausgesprochen hartleibig zeigten, als ihre Gehälter den neuen Realitäten (verpasster Europapokal, geschrumpfte TV-Einnahmen) angepasst werden sollten, hat nicht der Verein zu vertreten." In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung heißt es an gleicher Stelle unter anderem: "Gründe für den in jeder Hinsicht beklagenswerten Niedergang des traditionsreichen Reviervereins gibt es viele. Das hat ganz sicher mit den fehlenden Fernsehgeldern nach der Kirch-Pleite zu tun und auch mit dem Einbruch des Transfergeschäfts, wie die Geschäftsführer Gerd Niebaum und Michael Meier glaubhaft versichern."

Als Grund für den hohen Fehlbetrag im abgelaufenen Geschäftsjahr wertet BILD: "Zuletzt fehlten die Europacup-Einnahmen. Diese aber hatten die Bosse fest eingeplant (...) Hinzu kommen Fehleinkäufe sowie 15 Millionen Euro Miete fürs Westfalenstadion - im Jahr. Der BVB will die Arena nun zurück kaufen.

"Der BVB will die Arena nun zurück kaufen", vermeldet Redakteur Kai Traemann den BILD-Lesern.
Den ohne Subventionen gesattelten Ausbau des Westfalenstadions sehen im Grunde alle Zeitungen heute als Ursache für die wirtschaftliche Schieflage und in einer Neuausrichtung der Stadion-Finanzierung auch den Schlüssel, diesem Schlamassel zu entrinnen. "Hauptansatzpunkte des Sparprogramms sind die Kosten der Lizenzspieler und des im vergangenen Jahr an einen geschlossenen Immobilienfonds verkauften und zurück geleasten Westfalenstadions. Die Konditionen, die auf einen Rückkauf des dann miet- und zinsfreien Stadions bereits im Jahr 2017 zugeschnitten waren, stellten nach dem Ausfall der Lizenzgebühren von Kirch eine nicht mehr tragbare Last dar", analysiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Westfälische Rundschau kommt zu der gleichen Einschätzung: "Die Ablösung der Miete in Höhe von 17 Mio. Euro jährlich gilt als Schwergewicht auf dem bilanziellen Weg nach unten. Schon bis 2017 habe man das Stadion vom Erwerber Molsiris ablösen wollen, um es zu 100% wieder ins Vereinsvermögen zurückzuführen. Mit 14 Mio. Euro aus der Vermarktung mit Kirch-Media seien die 17 Mio. eigentlich gut gegenfinanziert gewesen - allerdings geriet Kirch auf den Weg in die Insolvenz."

Auf den hohen Verlust reagiert Borussia Dortmund mit dem bereits im August 2003 eingeleiteten "Kostensenkungsprogramm", das weiter optimiert wird. "Das Ziel: Innerhalb der nächsten 30 Monate soll der Verein wieder Gewinn machen", heißt es dazu in der FAZ. Zwar werden die Gehaltskosten reduziert, aber laut Niebaum/Meier nicht auf Kosten der sportlichen Substanz und der Zielsetzungen. Diesen Kurs findet " Die Welt " richtig: "Sollte die Mannschaft weiter geschwächt werden, würden bei ausbleibendem Erfolg zwangsläufig auch die Sponsoren- und Zuschauereinnahmen sinken. Die wiederum werden für das, was Niebaum und Meier eigentlich als Befreiungsschlag angedacht haben, benötigt. Mit Hilfe der so genannten Schechter-Anleihe (...) soll das Westfalenstadion, das vor zwei Jahren an die Fondsgesellschaft Molsiris zu 69 Prozent verkauft wurde, wieder in den Besitz der KGaA gebracht werden. Dadurch hätte der Verein Zugriff auf ein Bardepot in Höhe von 52 Millionen Euro und könnte sich langfristig die Liquidität sichern." Fazit der Westfälischen Rundschau: "Klappt der Fußball, dann klappt es auch mit Niebaum und Meier."
Zusammengestellt von Boris Rupert.


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09.10.04 17:35

8554 Postings, 8483 Tage klecks1Dementi/alles Lüge

Finanz-Chaos: Hickhack um Niebaum

09.10.2004

Rücktrittsgerüchte, angebliche Zahlungsunfähigkeit – bei den Dortmundern geht es nach der Aufdeckung der Rekordverluste drunter und drüber. Niebaum werde zurücktreten hieß es, der BVB-Boss dementierte.

                    §
Gehen Niebaum und Meier bald getrennte Wege? (dpa)
Nach Berichten des Magazins "Focus" hat sich der gelernte Notar bereits vor vier Monaten um eine erneute Zulassung bei der westfälischen Notarkammer bemüht. Dem Antrag habe auch ein Schreiben der Borussia Dortmund GmbH & Co KgaA beigelegen, das die Freistellung des Arbeitnehmers Niebaum für den Fall einer notariellen Zulassung bestätigte.

Möchte sich der Boss rechtzeitig abseilen? Im "Focus"-Bericht heißt es weiter, die Borussia könne zwei Landesbürgschaften in Höhe von 36 Millionen nicht zurückzahlen, eine Aussetzung bis 2005 ist von Seiten der Borussia gewünscht worden. Die Gefahr einer Insolvenz werde immer größer, so das Magazin.

Auf der Homepage des Vereins dementierte Niebaum Rücktrittsgerüchte und die angebliche Zahlungsunfähigkeit. Seine Aufgabe sei es nun, gemeinsam mit Michael Meier, die Borussia wieder in „ruhiges Fahrwasser“ zu bringen. Bezüglich der Landesbürgschaften erklärte der Präsident, die Verbindlichkeiten beim Land seien bereits beglichen. Er warf dem "Focus" falsche Berichterstattung vor.

Der Verein hatte einen Verlust von 67,7 Millionen Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Der Schuldenberg wuchs auf 118,8 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um 62 Prozent. "Wir sind von der Euphorie des Börsengangs vor vier Jahren in der harten Realität eines Unternehmens angekommen", gestand Clubchef Niebaum.

Die Bundesliga-Lizenz ist aber vorerst nicht gefährdet. In der "Bild" erklärte DFL-Boss Werner Hackmann, dass die finanzielle Situation des BVB bei der Lizenzierung bekannt gewesen sei. Weiterhin hieß es in dem Bericht, Manager Meier plane gezielte Spielerverkäufe zur Konsolidierung der Finanzen.

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19.10.04 14:35

10373 Postings, 7785 Tage big lebowskyZu meiner Pos. 3-Volltreffer

Niebaum ist so gut wie weg; wegen des Riedle Transfers und den verschwundenen Mios ermittelt die Staatsanwaltschaft und Rauball wird neuer Präsident.

Gerade lese ich, dass der BVB 126 Mio noch in 2004 über Schechter-Anleihe erhält. Da sollte der Kurs doch mal rauf gehen.

In der Tabelle sehe ich das nicht so positiv.Das Gelaber der Spieler von "Belastung pp" ist unerträglich. Das jämerliche Gekicke hat den Abstieg des BVB mit beschleunigt.Cottbus,Brügge,Sochaux(2003),Hertha ,Kaiserslautern und Genk(2004)nicht zu vergessen.

Ciao B.l.  

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