waren in bisherigen Wirtschaftskrisen immer an der Börse "Krisenverlierer" Nr. 1. Das ist auch dieses mal so. Allerdings ist das diesmal nicht gerechtfertigt, weil diese Krise anders ist als andere Krisen zuvor. Krisenverlierer Nr. 1 sind diesmal Branchen wie Luftfahrt, Tourismus, Veranstaltungsbranche inkl. Ticketverkäufer, Hotellerie, Gastronomie. Auch börsennotierte Unternehmen in diesem Bereich sind teilweise noch immer sehr hoch bewertet - obwohl sie vllt. sogar in ihrer Existenz gefährdet sind. Beispielsweise CTS Eventim als Ticketverkäufer, der nichts mehr zu verkaufen hat.
Jetzt kommt es alledings an der Börse langsam zu einer Rotation, da die Wirtschaft nach China auch in Europa wieder in den Tritt kommt. "Raus aus Gold, rein in vermeintliche Krisenunternehmen" wurde heute für den Marktkommentar getitelt. Davon müssten Stahlaktien besonders profitieren - weil deren Kurse sehr stark gefallen sind, obwohl sie gar nicht im Fokus dieser neuartigen Krise stehen.
ThyssenKrupp räumt groß auf und weisst damit auch große Verluste aus. Das ist nicht schön - aber temporär. Der Börsenwert ist allerdings in Relation zu den vorhandenen Barmitteln absurd niedrig. Auch wenn sich diese Barmittel durch Ausfinanzierung der Pensionslasten, durch eine Rückbeteiligung an der Aufzugssparte und durch erhebliche Schuldenreduzierungen vermindern werden. Denn dieser Cashabfluss kommt in Summe auch den Aktionären zu Gute - durch ein sicheres Bilanzbild und zukünftig erheblich geringere Zinslasten sowie laufende Aufwendungen für die Pensionen.
Selbst noch einige Jahre erhebliche Verluste oben drauf eingerechnet, läge der Börsenwert noch immer weit unterhalb der Barmittel. Das wird so keinen Bestand haben. Zumal diese Barmittel durch weitere Verkäufe von Unternehmensbereichen auch noch wieder Zuflüsse erhalten werden.
Alles in allem dürfte das heute ein exzellenter Kauftrag für die ThyssenKrupp Aktie sein.
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