Begründung: Ich kann Zeitung lesen. Das Problemkind bei Thyssen ist der Bereich Stahl. Höchster Kostenfaktor bei der Stahlerzeugung ist der Strom. Grüner Strom, also Wasserstoff, im Idealfall aus erneuerbaren Energien erzeugt - im Übergang auch mit Gas, ist die Rettung. Altmaier hat 9 Mrd. für den Bereich Wasserstoff zur Verfügung gestellt. Er hat gesagt, dass er den deutschen Stahlbereich mit Milliarden bei der Umstellung auf "grünen Strom" unterstützen wird. Den so erzeugten Stahl will er durch Zölle der EU auf "dreckigen" Stahl von außerhalb schützen. Den damit bedingten höheren Strompreis durch Erhöhung der C02-Zertifikate für die Stahlerzeuger mit "grünen Strom" ausgleichen. Gleichzeitig hat die EU-Kommission in ihrem 750-Mrd.-Paket ca. 1/3 für Umwelt/Erneuerbare Energien bereitgestellt. In dem Programm wird insbesondere die Förderung von "grünen Strom" erwähnt. Wie hoch ist also die Wahrscheinlich, dass die EU-Kommission die erwähnten deutsche Subventionierung ablehnen wird? Genau, bei null Prozent. Ebenfalls gleichzeitig hat die EU-Kommission sich sehr-sehr ehrgeizige Ziele zur C02-Reduzierung gesetzt. Wie hoch ist also die Wahrscheinlichkeit, dass die EU mitspielt, "dreckigen" Strom zu verteuern? Genau, 100%. Eine Thyssen-Tochter stellt Elektrolyse-Anlagen mit einem hohen Wirkungsgrad her. Nun ist der Bau einer Elektrolyse-Anlage nicht mit dem Bau eines Atomkraftwerks vergleichbar. Ich habe keine Ahnung, ob Thyssen hier ein Alleinstellungsmerkmal hat. Auch beim dem Projekt Nordstream 2 und den Drohungen der Amis kam jemand auf die Idee, durch die Leitung einfach Wasserstoff zu leiten, der in Sibirien mit dem dort geförderten Gas hergestellt wird. Aber das ist nur ein Randaspekt, Zuletzt beziehe ich mich auf die Äußerungen eines IG-Metall-Funktionärs, der sich über die Eifersüchteleien der Chefetagen der Stahlhersteller bei der Neu-Ordnung der Stahlindustrie aufregte. Will heißen: Es geht darum, wer den Hut aufhat. Ich bin mir also sicher, dass noch in diesem Jahr die Entscheidung fällt, dass die deutschen Stahlfirmen wie auch immer fusionieren, zusammenarbeiten oder ähnliches. Die Stahlerzeugung durch "grünen Strom" kommt definitiv. Was das konkret für Thyssen und dem Aktienkurs bedeutet? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall wird es bergauf gehen. Bis Ende des Jahres schaue ich mir das an. Glückauf!!
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