Die angelsächsische Heuschrecke Petrus Advisers ist ja schon länger dabei den klassischen aktivistischen TamTam bei Aareal abzuziehen, den diese Brüder immer machen, um sich aufzublasen.
Hier z.B. ein Artikel vom Februar:
12.02.21 - Petrus lässt bei Aareal Bank nicht locker - https://www.finance-magazin.de/banking-berater/...cht-locker-2074761/ "....Petrus Advisers legt mit Kritik bei der Aareal Bank nach....fordert Nachbesserungen – und eine vollständige Abspaltung der IT-Tochter Aareon.....Seit der aktivistische Investor vor über einem Jahr bei der Bank eingestiegen war verlangt er immer forscher Anpassungen. Zuletzt im November, als er sogar eine Auflösung der Bank forderte, wie er es drastisch formulierte. ....Ein Dorn im Auge ist dem Investor auch, dass die Bank weiterhin ohne CEO agiert. Hermann Merkens ist vor drei Monaten krankheitsbedingt temporär ausgeschieden, CFO Marc Heß übergangsweise eingesprungen. ... Der Investor fordert „sofort Klarheit bezüglich der künftigen Führung“. Wenig überraschend plädiert Petrus für eine externe Besetzung.....Eine Kernforderung des Investors bezieht sich zudem auf die IT-Tochter der Bank, Aaeron. Diese solle in einem Spin-off an die Aktionäre gehen – im zweiten Halbjahr dieses Jahres oder im ersten Quartal 2022..Das Pochen auf eine Abspaltung der Software-Tochter ist ein Dauerbrenner unter den Forderungen.... Seit dem Einstieg forcierte der Investor einen Spin-off, unterstützt wurde er dabei noch von dem anderen Aktivisten Teleios. Im vergangenen Jahr holte die Aareal Bank schließlich den Private-Equity-Investor Advent bei der Tochter ins Boot, um ihr Wachstum zu forcieren. Advent hält 30 Prozent. Dieser Schritt hat Petrus aber offensichtlich nicht besänftigt. Der Aktivist will nun nicht länger warten, denn die ertragreiche „Software-Perle“ ist seiner Meinung nach bereit für den nächsten Schritt: .....
Wenn kein großer Ankeraktionär als "Schutzmacht" vorhanden ist, dann versuchen dieses Gesindel sein Glück. Und hinzu kommt noch, daß der eigentliche Vorstandvorsitzende seit Monaten krankheitsbedingt fehlt und nur ein Interimsvorstand agiert. Falls der alte Vorstand nicht zurückkäme, dann wäre die Frage zu stellen wer es dann machen soll auf Dauer. Das entscheidet der AR. Und daher will Petrus den AR erobern und gerne parallel die Macht des Streubesitz dort einschmelzen. Die Heuschrecken vom diesem Kaliber haben natürlich wie immer kein Interesse an dem längerem Geschehen eines Unternehmens, sondern wollen nur kurzzeitig plündern&aufteilen und dann mit schnellem Gewinn wieder rausgehen. Ob da am Ende ein instabiler Scherbenhaufen übrig bleibt oder nicht ist den Heuschrecken egal.
In der Regel sind bei Unternehmen mit verschiedenen Geschäftsbereichen die jeweiligen Einzelwerte in der Summe werthaltiger als es der Kurs wiederspiegelt. Da gibt es eben immer einen gewissen Konglomeratsabschlag. Entsprechend wollen natürlich die Heuschrecken gerne so einen Laden dann filetieren und die Einzelteile entnehmen für schnelles Geld, bevor sie danach weiterziehen. Aareal hat ja mit den noch verbliebenen 70% an Aaeron ein wertvolles Asset, was zuletzt wieder ein wichtiges Stabilisierungselement für die Aareal Aktie war in so schweren Zeiten wie letzten Jahr, weil man dort (anders als dem reinen Bank-Bereich) von solchen Schockwellen weniger operativ getroffen wird. Nur hat man eben erst einen Teil (30%) davon verkauft (auch damals schon auf Druck von Heuschrecken). Das hat die Gier der Heuschrecke nicht besänftigt.
Die Heuschrecke Petrus Advisers will bekanntlich, daß man hier auch den Rest von Aaeron bald abgibt. Dafür braucht man viel Einfluß. Am besten im Aufsichtsrat, da der zum einen die Vorstände bestellt und zum anderen wichtige Beschlüsse absegnen muß. Petrus hat zwar jetzt nochmal aufgestockt auf etwas unter 10% und damit seinen Bestand gegenüber der letzten Meldung fast verdoppelt (würde mal gerne wissen, ob man das einem anderen Einzelaktionär abgekauft hat - dann müßte es noch eine Stimmrechtsmitteilung geben, falls der über 3% hatte - oder ob man über den "normalen" Markt gekauft hat), aber der geringe Stimmrechtsanteil und der Anteil dem man im AR laut der jüngsten Meldung gerne hätte - inklusive AR-Vorsitz - stehen im klaren Widerspruch. Denn die Forderung 3 von 8 AR Sitzen würde bedeuten damit fast 40% des AR zu besetzen mit weniger als 10% Aktienbesitz. Zum einen macht man so einen öffentlichen TamTam, weil man damit "uneigennützig" medial suggerieren will, daß der Aktienkurs zu niedrig ist, man das Management einschüchtern möchte und weil man so auch die kurzfristige Gier anderer Aktionäre gewinnen will, um als "Verbündete" auf der HV ins das gleiche Horn zu blasen.
Muß man mal schauen wie sich die Sache dann auf der nächsten HV darstellen wird zwischen "Lagern" und ob noch frische Stimmrechte anderer Heuschrecken auftauchen werden. Mit der Heuschrecke Teleios hat man ja auch noch einen anderen Blutsauger schon einige Zeit mit im Boot bei Aareal. Man sollte bedenken, daß ein Verkauf / vollständiger SpinOff einer soliden Einheit wie Aaeron dann als Auswirkung künftig bedeutet keine jährlichen Gewinne mehr daraus zu bekommen und man durch den Verkauf so einer stabilisierenden Einheit in Zukunft deutlich anfälliger würde in Krisenzeiten ( die in den letzten 20 Jahren oft genug auftraten). Man würde also noch stärker zu einer reinen "Schönwetter-Aktie". Sollen Anleger für schnellen Einmal-Gewinn eine Einheit abgeben die langfristig wächst, gute Gewinne liefert und stabilisiert? Heuschrecken und Leute mit nur kurzer Sichtweite rufen "ja". Leute die eher an einem längerfristigen stabilen Investment interessiert sind eher "nein". Mal schauen wie das also am Ende ausgeht. Dem Kurs schadet es gegenwärtig sicher nicht, wenn dieses TamTam gemacht wird. Trotzdem mag ich einfach dieses aktivistische Gesindel nicht die global rumschwirren dank billigem Notenbankgeld und damit nichts wirklich erschaffen, sondern nur bestehende Firmen filetieren wollen.
|