Eigentlich konnte ich Lucke nie leiden, fand den Typen immer unsympathisch und nervig, doch seitdem der aus der AfD ausgetreten ist, ist er mir irgendwie sympathisch geworden. Zwar teile ich nicht dessen Ansichten und Meinung, doch finde ich, vertritt er eine Liberalkonservative Sichtweise ohne dafür nach Rechts wie die AfD abzudriften und ohne seinen Erfolg auf dem Rücken von Flüchtlingen zu machen. Leider zeigt der Fall Lucke aber auch, dass seriöse Liberalkonservative Politik kaum nachgefragt wird, sondern der gewöhnliche AfD-Wähler primär auf Parolen Rechtsaußen a la Höcke anspricht.
Auch ein Trump wurde nicht gewählt weil er eine liberalkonservative Politik vertritt, sondern weil er gegen Mexikaner, Muslime, Schwarze, etc. gehetzt hat. Ohne die Hetze gegen Ausländer, Muslime und den billigen Mexikaner wäre Trump nie gewählt worden.
Viele jener Wähler die so denken sind letztendlich ein Stück weit Nazi, so wie der Großteil der AfD Wähler aus meiner Sicht ein Stück weit Nazi ist, denn auch wenn nur Wenige den Hass gegen Ausländer, Flüchtlinge, etc. sicherlich nicht offen aussprechen, so ist solch Gedankengut in den Köpfen drin und wenn die Rahmenbedingung ungünstig sind, dann gäbe es selbst in Dtl. genug Menschen die einen Flüchtlings-Abschussbefehl legitimieren würden. Da genügt es wenn die eigenen Perspektiven nicht mehr den Erwartungen entsprechen und ein paar Konflikte aufkommen ( siehe Ausbruch der Flüchtlingskrise ) und ein paar Populisten die den Untergang des Abendlandes prophezeien und schon ist der Weg frei zu all möglichen Schandtaten dieser Welt. U.a. sieht man dies auch bei Erdogan, wie er es geschafft hat aus diversen konfliktträchtigen Umständen die Menschen dazu zu bewegen, sich ihm als Führer vollkommen auszuliefern und auf ihre demokratischen Möglichkeiten zu verzichten. Und würde Erdogan einen Krieg anfangen wollen, kann man davon ausgehen, würde eine hohe Zahl der Leute blind folgen und sich für ihre große Türkei und Führer Erdogan opfern.
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