Klagewelle rollt auf BofA zu By Roman | Oktober 20, 2010
Die New York Federal Reserve Bank ist Teil eines Konsortiums von insgesamt acht großen institutionellen Investmentfirmen, das die Bank of America (BofA) dazu auffordert, bestimmte in gebündelten Hypothekenpapieren enthaltene Kredite in Höhe von $47 Milliarden zurück zu kaufen. Wie Kathy Patrick, die das Konsortium vertretende Rechtsanwältin, gestern bekannt gab, habe BofA sich schwer wiegenden Vertragsverletzungen schuldig gemacht und die Käufer von Produkten der von ihr übernommenen Pleitefirma Countrywide Financial über die Qualität der den Geschäften zugrunde liegenden Hypotheken getäuscht.
Neue Runde im “Mortgage Mess”: Konsortium kontaktiert andere Banken, die sich der Klage anschließen sollen Bloomberg berichtete bereit gestern Morgen, dass die New York Fed sich zusammen geschlossen habe mit Pacific Investment Management Company – besser bekannt als Pimco – und der Kapitalverwaltungsfirma BlackRock, um den Versuch zu unternehmen, die Bank of America (BofA) dazu zu zwingen, Hypothekenbonds in Höhe von $47 Milliarden zurück zu kaufen.
Kathy Patrick, die das Konsortium vertretende Rechtsanwältin, bestätigte im Rahmen einer gestern publizierten Erklärung, dass die Gruppe mehr als 25 Prozent der Stimmrechte in Bezug auf ausstehende Sicherheiten der Bank of America in einer Gesamthöhe von mehr als $47 Milliarden halten würde. Eine weitere Anwaltskanzlei versendete am Dienstag eine Mitteilung, in der dem Hypothekendienstleister Countrywide Financial fehlerhaftes Verhalten unterstellt wurde. Kredite seien nicht sachgemäß bedienen worden, die Teil von bestimmten MBS-Papieren seien. Countrywide wurde im Jahr 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise von der Bank of America übernommen. Wie Kathy Patrick gegenüber CNBC ausführte, wolle ihre Kanzlei im Auftrag des Konsortiums die Vertragsrechte der Anleihehalter stärken. Die jetzt bekannt gegebenen Maßnahmen würden BofA stark unter Druck setzen, und das Institut sollte begreifen, was die Uhr geschlagen habe. Wenn diese Fälle der eklatanten Nichterfüllung nicht angegangen und aus der Welt geschafft würden, seien ihre Klienten auch dazu bereit, ihre Rechte vor Gericht durchsetzen, wie Patrick anfügte.
Den durch ihre Kanzlei vertretenen Anleihehaltern seien Zusagen gemacht worden, als sie diese Sicherheiten erwarben. Es handele sich um vertragliche Zusagen in Bezug auf die Kreditqualität dieser Hypotheken…und ihre Klienten zeigten sich derzeit äußerst besorgt, dass die fraglichen Hypotheken zu der Zeit, als diese verbrieft wurden, diesen Zusagen nicht entsprochen hätten, so ihr Plädoyer. BofA antworte gestern in Form einer Erklärung, in der es wie folgt hieß: „Wir (die Bank of America) sind nicht für die schwache Performance von Krediten verantwortlich, die allein Ergebnis einer schlechten Wirtschaftsentwicklung sind. Wir glauben nicht, dass wir unsere vertraglichen Verpflichtungen als Dienstleister verletzt haben. Wir werden jeden Weg prüfen, um uns gegebenenfalls adäquat zu verteidigen.”
Kathy Patrick, Rechtsanwältin bei der in Houston, Texas ansässigen Kanzlei Gibbs Brun, erklärte gegenüber CNBC überdies, dass ihre Klienten vielleicht auch in Erwägung ziehen würden, andere Banken und Finanzinstitute zu kontaktieren, damit sich diese der Klage des Konsortiums anschließen könnten, damit man ihnen ihre faulen Hypotheken ebenfalls zurück kauft. Die von ihr vertretene Gruppe von Anleihehaltern sei in Besitz von noch weiteren fraglichen Sicherheiten. Es handele sich somit also nicht nur um Hypotheken der Firma Countrywide Financial. Ihre Klienten würden sich, wo es Sinn mache, pauschal auf ihr Recht berufen. Patrick fügte an, dass der Verwalter des entsprechenden RMBS-Pools, die Bank of New York Mellon, ebenfalls haftbar gemacht werden könne, da ihre Kanzlei bereits im Sommer einen Brief an das Institut geschickt habe, in dem Mellon aufgefordert worden sei, die Vorgänge bei Countrywide zu untersuchen.
Eine der Bank nahestehende Quelle bestätigte den Erhalt dieses Briefs und die Entscheidung der Bank, keine Untersuchung durchzuführen – sich hierbei darauf berufend, dass der Brief einer Reihe von Kriterien nicht entsprochen habe, die in den Vertragsvereinbarungen für den zu verwaltenden RMBS-Pool festgelegt wurden – und die den Verwalter dafür vorsähen, gegebenenfalls eine Untersuchung einzuleiten. Die New York Fed hat aufgrund ihrer Partnerschaft in den so genannten Maiden Lane Fonds – welche die Federal Reserve Bank im Jahr 2008 als Finanzvehikel ins Leben rief, um Transaktionen mit Bear Stearns und AIG abzuwickeln – ein Eigeninteresse an der Entwicklung der unterliegenden Hypothekensicherheiten.
Anm.: Hierzu fällt mir wieder nur eines ein: Lasst es Euch gut gehen beim “Subprime Mortgage Blues”. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Link: www.wirtschaftsfacts.de
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