Das schreibt das Handelsblatt zu Dialog:
Hohe Nachfrage nach Handy-Chips und Kooperation mit Intel sollen der Aktie des TecDax-Aufsteigers Schwung geben Dialog Semiconductor schafft die Wende Von Patrick Mönnighoff, Handelsblatt Den 22. März hat sich Roland Pudelko, Präsident von Dialog Semiconductor, in seinem Kalender rot angestrichen. An diesem Tag wird die Aktie des Halbleiter-Produzenten in den TecDax aufgenommen. Auch die Aktionäre können sich freuen. Denn mit der Notierung in dem Index will der Konzern auch einen Schlussstrich unter die tiefroten Zahlen der letzten Jahren ziehen. DÜSSELDORF. Den Anfang hat das Unternehmen aus der Nähe von Stuttgart bereits geschafft. Obwohl für das Geschäftsjahr 2003 noch ein Verlust von über 13 Mill. Euro verzeichnet werden musste, erzielte Dialog im vierten Quartal seit fast drei Jahren zum ersten Mal wieder einen operativen Gewinn. Der Umsatz legte im Gesamtjahr um 20 % auf rund 93 Mill. Euro zu.
Von früheren Umsatzzahlen um die 200 Mill. Euro ist das Unternehmen damit zwar immer noch weit entfernt. „Eine deutliche Verbesserung ist aber offensichtlich“, sagt Oliver Drebing von SES Research.
Auch in Zukunft will der Konzen den Kurs beibehalten. „Für 2004 erwarten wir ein Umsatzwachstum von bis zu 30 % und eine schwarze Null unterm Strich“, sagte Pudelko vor wenigen Tagen bei der Vorlage der Geschäftszahlen.
So viel Optimismus macht auch vor dem Aktienkurs nicht Halt. In den vergangenen 12 Monaten legte das Papier bereits um über 300 % zu, notiert mit rund vier Euro aber noch immer weit unter den ehemaligen Höchstständen von rund 60 Euro zu Zeiten des Neuen Marktes.
„Seitdem ist viel passiert“, erklärt Manuel Deimel von der ING BHF-Bank. So sei mit Sony-Ericsson der größte Kunde des auf die Entwicklung von Chips für Mobiltelefone spezialisierte Konzern abgesprungen. „Auf einem Schlag ist der Umsatz somit um 60 % eingebrochen“, bestätigt Drebing, der die Aktie mit „halten“ einstuft.
Noch immer erwirtschaftet Dialog rund 75 % seines Umsatzes im Mobilfunkbereich. Um von der steigenden Nachfrage nach Handys zu profitieren, setzt das Unternehmen in Zukunft auf eine Kooperation mit dem Branchenriesen Intel.
„Jetzt zahlen sich die kostenintensiven Entwicklungen der letzten Jahre aus“, sagt Drebing, der den fairen Wert mit 4,30 Euro angibt. Bis zu 45 % der Erlöse hat die Firma in den vergangenen Jahren in die Entwicklung neuer Technologien investiert – vor allem in Handy-Chips für das Strommanagement, die durch die Einführung vom immer energieintensiveren UMTS-Applikationen noch bedeutender werden.
Dennoch fallen die Einschätzungen der meisten Analysten recht verhalten aus. „Die TecDax-Aufnahme ist bereits eingepreist“, sagt Deimel, der derzeit nur zum „Halten“ rät. Zumindest würde aber das Interesse an der Aktie wieder steigen.
Weiterer Aufschwung für die Aktie muss daher aus dem operativen Geschäft kommen. „Bisher bringt die Kooperation mit Intel noch keine nennenswerten Umsatzbeiträge“, sagt Michael Bahlmann von M.M. Warburg. Erst 2005 sollen sich die Einnahmen aus der Zusammenarbeit deutlich im Ergebnis zeigen.
Dennoch fällt das Urteil von Bahlmann positiv aus. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf und gibt als Kursziel sechs Euro an. Im Vergleich zum aktuellen Kurs wäre das ein Plus von rund 50 %. „Die Gesellschaft hat den Turnaround eindrucksvoll geschafft und zahlreiche neue Kunden gewonnen“, begründet Bahlmann seine Einstufung. Von der anziehenden Nachfrage sollte der Konzern daher „stärker profitieren“ als bisher vermutet.
HANDELSBLATT, Freitag, 05. März 2004, 13:50 Uhr Na dann, auf die 6 €! Prost!
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