hier scheinen die konservativen Pfeifenköppe hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, denn sie wissen bereits Heute, was in einigen Jahren passieren wird. Ich hingegen weiß dies nicht, sondern kann nur vermuten und bin der Meinung, dass die Integration derer die Heute als vor allem junge Männer ins Land kommen, in einem ganz anderen Bewusstsein erfolgt als damals bei den türkischen Gastarbeitern. Der Aufwand, welchen man Heute für die Integration treibt ist nicht annähernd vergleichbar mit dem Aufwand, welchen man damals trieb.
Ferner aber stellt sich diese Frage nicht, weil ich der Meinung bin, dass wir die Flüchtlinge aufnehmen müssen, sofern wir unseren hohen Werten (welche wir nach außen propagieren) gerecht werden wollen. Für mich ist es inakzeptabel, Flüchtlingen welche vor Krieg und Terror fliehen zu sagen, zurückzuweisen und die Hilfe zu verweigern mit dem Argument, dass wir Angst davor haben, dass wir überfremdet werden könnten oder die Integration nicht hinbekommen.
Ebenfalls gegen eine solche Haltung spricht die Demografie. So wird die deutsche Bevölkerung selbst mit den vielen Flüchtlingen die kommenden Jahrzehnte rückläufig sein, so dass das Argument des mangelnden Wohnraums ebenfalls ein schlechtes Argument ist. Wir sind quasi auf Einwanderung junger Menschen förmlich angewiesen, wenn wir unseren Lebensstandard halbwegs halten wollen können. Andernfalls werden es zu viele Alte sein um sie alle pflegen zu können, weil auf einen jungen Menschen dann doppelt bis dreimal so viele Alte kommen werden.
Ein weiteres Argument ist die Masse. Wenn hier 1% gemessen an der Gesamtbevölkerung in Dtl. als Flüchtlinge einwandern, so kann von einer Überfremdung längst keine Rede sein. Und wie viele Flüchtlinge die nächsten Jahre nach Europa kommen werden, dies bleibt abzuwarten. Bereits Heute von vielen Millionen zu sprechen halte ich wie eingangs erwähnt für hellseherisches Geschwätz. In diesem Jahr von Jan-Aug. erhielten lediglich 150.000 Flüchtlinge Asyl, über 90.000 Asylbewerber erhielten eine Ablehnung. Da sind wir weit von der Million entfernt, von der da gesprochen wird, weil ein großer Teil davon gar kein Asyl erhält.
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