Frans W.H. Muller ist ein "Wiederholungstäter" - aber im positiven Sinne. Der Vorstand des Handelsriesen Metro hat Ende März das zweite Mal bei eigenen Aktien seines Unternehmens zugeschlagen. Am 29. März erwarb er ein Paket mit 1.500 Metro-Aktien im Gegenwert von 44.280 Euro. Bereits am 20. März hatte er 2.500 Aktien des DAX-Konzerns im Gegenwert von 76.750 Euro gekauft und es seinem Chef vorgemacht, der dann einen Tag später für knapp 598.000 Euro nachlegte und eigene Aktien erwarb. Das sind zwar keine Wahnsinnssummen", ich weiß. Aber eine klare Botschaft verbirgt sich dennoch dahinter: Die Vorstandsriege hält die Metro-Aktie für klar unterbewertet. Und damit liegen sie nicht falsch Sicher: Metro hat derzeit so einige Baustellen zu beackern. Die Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr zeigen, wo der "Hase im Pfeffer liegt". Die Real Supermärkte z.B. verdienen bei einem Umsatz von 11,5 Mrd. Euro nicht mal mehr als 120 Mio. Euro. Das entspricht einer Marge von knapp über 1%. Auch der Verkauf von Kaufhof ist vom Tisch und die Elektronikfachhändler Media Markt/Saturn kommen mit der Internet-Konkurrenz nicht zurecht. Vor allem die Auswirkungen der Schuldenkrise machten Metro im vergangenen Jahr zu schaffen. Angesichts einer hohen Arbeitslosigkeit und Sparprogrammen in vielen Ländern hielten sich die Verbraucher mit Käufen zurück. Im wichtigen Weihnachtsgeschäft rutschte das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um knapp 13% auf 1,3 Mrd. Euro ab. Der Überschuss gab im vierten Quartal auch wegen Währungs- und Steuereffekten um 40% auf 404 Mio. Euro nach. Im Gesamtjahr verdiente Metro ein Viertel weniger. Die Aktionäre sollen für 2011 dennoch eine stabile Dividende von 1,35 Euro je Stammaktie erhalten. Analysten hatten mit einem geringeren Gewinnrückgang gerechnet. Der neue Vorstandschef Olaf Koch zeigte sich mit dem Abschneiden des Konzerns unzufrieden: "Wir sind klar unter unseren Erwartungen geblieben." Auch im laufenden Jahr rechnet der Metro-Chef nicht mit volkswirtschaftlichem Rückenwind. Das bereinigte EBIT wird 2012 nur auf Vorjahresniveau erwartet. Der Umsatz soll 2012 hingegen steigen. 2011 fiel er mit 66,7 Mrd. Euro um 0,8% hinter den Vorjahreswert zurück. Mit Preissenkungen will Deutschlands größter Handelskonzern in Krisenzeiten aggressiver um Kunden kämpfen. Olaf Koch kündigte bei der Bilanzvorlage an, dass er Einsparungen nutzen wolle, um mehr Kunden zu locken und damit auch mehr Umsatz zu erzielen. Wie bei den Elektronikketten Media Markt und Saturn plant Metro auch bei ihren anderen Töchtern gezielte Preissenkungen. Außerdem soll das Sortiment verbessert sowie das Angebot im Internet und bei Dienstleistungen ausgebaut werden. Der Kursverlauf der Aktie spiegelt all diese Probleme wider. Schließlich notiert die Aktie aktuell knapp 50% unter Kursniveau vom Dezember 2010. Doch damit sind die Risiken auch ganz klar im Aktienkurs eingepreist. Die Aktie wird derzeit mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,6 und einem 2012er KGV von 9,5 bzw. 2013er KGV von 8,1 an der Börse bewertet. Das ist für einen Handelsriesen wie Metro absolut billig. Meines Erachtens kommt es nun darauf an, dass der charttechnische Ausbruch über den Widerstand bei 30,50 Euro gelingt, im Bereich 29/30 Euro wurde jedenfalls ein stabiler Boden ausgebildet. Dieses Kursniveau nutzten die Vorstände zum Einstieg. Und wie Sie wissen, haben Insider ein gutes Näschen für das richtige Timing. Ich wünsche Ihnen einen guten Börsentag. Ihre Cindy Bach Quelle: http://www.investor-verlag.de/insider-im-fokus-metro/103128321/
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