"Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt!"

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eröffnet am: 02.12.08 19:00 von: maba71 Anzahl Beiträge: 328170
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25.01.09 18:17
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4109 Postings, 6354 Tage Geierwillisind solche Fragen tabu (??)

@metropolis

Warum sollen solche Fragen tabu sein? Wenn es so wäre hättest du von mir keine Antwort dazu bekommen.

Wir leben nun mal in dieser Welt, es gibt geistige Verwerfungen, glückliche Momente von denen, die mit viel weniger auskommen, wie die meisten es sich je vorstellen könnten. Vielleicht ist es noch nicht mal so schlecht, wenn es mal zum ganz großen Knall kommt. Überfällig ist der schon längst. Dass jetzt gerade die Finanzmafia dazu den ersten Stein geworfen hat - nun ja ??

Ich kaufe auch keine Importtextilien, wo ich weiß, dass dort wo die herkommen, mit Kinderarbeit große Profite hier eingefahren werden.

Da gibt es doch so einen kikkeri-Discount und viele mehr. Nehme nur mal die Produktionskosten von den 3-Streifen Sportschuhen. Herstellungskosten 2 Euro und für wieviel werden die hier bei uns auf den Markt geschmissen. Also auch nicht kaufen?!?

Das Problem ist doch, der Verbraucher kann in vielen Fällen gar nicht mehr nachvollziehen, wo die Ware ursprünglich hergestellt wurde.

Ich zahle auch gerne ein paar Cent mehr für Eier von freilaufenden Hühnern, weil ich diese Massenbatterien auf Betonboden hasse.

Sicher hat das was mit Verbraucherverhalten zu tun. Wir bekommen es doch tagtäglich eingebleut: "billig, billig, Hauptsache billig.

Brauchen wir die Globalisierung, ich meine nicht! Brauche ich Erdbeeren im Winter, oder Äpfel aus Argentinien?

Ich nehme an dass du nicht verheiratet bist. Jede Frau freut sich über einen Diamantring je nach Geldbeutel des Gatten oder ihrer eigenen verfügbaren Einkünfte, sich einen leisten zu wollen. Schmuck gab es schon seit die Menschheit Metalle verarbeiten konnte und zig Berufsfeldern die daraus entstanden sind.  

25.01.09 18:29
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9108 Postings, 6491 Tage metropolisBin verheiratet

aber meine Frau ist natürlich schön und braucht daher keine Klunker oder Goldunzen um den Hals. ;-)

Der Unterschied zwischen Gold und Textilien ist der: Letzteres MUSS ich haben, ersteres ist reiner Luxus oder eben Spekulationsobjekt.Und wärend die Produktionsbedingungen für Textilien weltweit halbegs kontrolliert sind (bzw. vom Verbraucher über den Preis mit beeinflusst werden können) ist das bei Gold nicht der Fall. Wer weiß schon, wieviel Sklavenarbeiter im Dschungel für deinen Ehering draufgegangen sind?

Während man bei vielen anderen zur Produktion notwendigen Rohstoffen (Metalle, Öl, etc.) ein berechtigtes Interesse an der Förderung unterstellen kann ist die Förderung von Gold quasi ein Luxus, den sich die Menschheit nur aufgrund der schönen Farbe des Metalls erlaubt.

Die Frage ist nun: Wie lange können wir uns diesen Luxus noch moralisch erlauben? Und: Sollte ich den Raubbau an Natur und Mensch im Zeitalter der neuen Bescheidenheit unterstützen? Soll ich mir einen Solarkollektor aufs Dach setzen, grünen Strom beziehen und gleichzeitig einen Goldring kaufen? Macht alles keinen Sinn, oder?  

25.01.09 18:32
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4109 Postings, 6354 Tage GeierwilliNachtrag @metropolis

Entschuldigung, habe noch was vergessen zu fragen:

Ich hoffe doch sehr, dass du niemals in deinem Leben auf Oel long/short spekuliert hast. Die großen Tankerunglücke wie z.B. in Alaska, an der französische Küste und sonst auf den Schiffahrtswegen haben keine umweltzerstörerischen Effekte gehabt.

Falls du diese Frage an dein Gewissen mit ja beantworten müsstest, stellst du dich selbst ins abseits.
Wenn du guten Gewissens das mit nein beantworten kannst, ziehe ich meine Mütze und verneige mich virtuell vor dir.

GW  

25.01.09 18:39
4

2110 Postings, 6016 Tage Biomüllmetro - "Gold ist unmoralisch"

der Umweltaspekt ist sicher nicht von der Hand zu weisen und wer ein "moralischer Investor" ist, wird früher oder später über diese Frage stolpern...

Allerdings aufgepasst - wer solch eine Diskussion anfängt, läuft leicht in Gefahr, der SCHEINHEILIGKEIT und Doppelmoral beschuldigt zu werden.

Gold ist nämlich auch ein Rohstoff für Schmuck. Schmuck hat nicht nur Werterhaltungsfunktion, sondern ist auch Luxus. Wer also meint, Gold wäre unmoralisch, der sollte zuallerst sich selbst durchleuchten. Wieviel PS hat das eigene Auto? Braucht man überhaupt ein Auto. Du kauft dir eben ein 2.tes für deine Frau. Pfui, metro, solchen einen Luxus - schlecht für Umwelt, Du unmoralischer. Dabei sind 2 Autos sicher dein einziger Luxus.

Darüber hinaus: wenn ich mit einer Goldanlage glaube, die Existenz bzw. Lebensumstände  meiner Familie zu verbessern bzw. zu sichern, dann habe ich eine gewisse Prioritätsliste zugunsten meiner Familie. Dafür fahre ich extrem selten mit dem (sehr sparsamen) Auto.

Trotzdem, dein Punkt  - Umwelt ist "valide".   Gleiches gilt aber für ALLE ANDEREN METALLE auch, die unser Leben um soviel einfacher und bequemer machen - und vieles davon - UNNÖTIGER KONSUM unserer Wegwerfgesellschaft. Das Gold bleibt wenigstens erhalten....


Dann viel Glück mit dem Spiegel-Indikator, wenn die Korrelation so gut ist und auch das timing past, dann hast hast du ja ein tolles System gefunden. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen ;0)  

25.01.09 18:39
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9108 Postings, 6491 Tage metropolisWie gesagt

Öl bzw. Energie BRAUCHEN wir unbedingt zum (Über)leben. Gold sicher nicht. Tankerunglücke, sofern nicht mutwillig verursacht, sind daher moralisch nicht verwerflicher als das Töten von Tieren zum Nahrungserwerb (zumal Ölunglücke auch natürlich vorkommen - in Alaskas Ölsanden etwa)

Mein Posting sollte euch zum Nachdenken über euer Tun anregen. Mir ist Bewußt, dass ihr nicht gleich morgen euer Gold verkaufen (oder besser verschenken) werdet.

Es gibt übrigens eine Alternative zu Gold, den Wert über die Inflation hinweg zu erhalten: Nämlich Grundbesitz. Wer's moralischer mag kann auch gerne ein Stück Wald/Baumplantage kaufen. Der erwirtschaftet nebenbei sogar noch Rendite.  

25.01.09 18:42
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8338 Postings, 6551 Tage rekiwiwenn die Welt kein Gold mehr kauft,

hat der Indio in Peru noch nicht einmal mehr das Geld um seine Familie zu ernähren, geschweige denn das Geld um sich die Kokablätter zu kaufen, die ihn seine Welt schöner erscheinen lassen. Dies ist deswegen noch lange kein Plädoyer für Kinderarbeit in Indien.

Das stille Mitlesen in diesem Thread macht  viel Spaß, ist informativ und erweitert den Horizont.
Vielen Dank und weiter so und nicht anders.
rekiwi
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"Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht."

25.01.09 18:43
2

2110 Postings, 6016 Tage Biomüllmetro, wie gesagt - Umwelt

ist ein wichtiger punkt.

Aber du begibst dich jetzt aufs Glatteis, wenn Du meinst, du könntest uns Goldanleger vorwerfen, die Umwelt zu schädigen.

Wenn Du wirklich ernst meinst, dass Goldanleger gegenüber jenen unserer Konsumgesellschaft, die NICHT Gold anlegen, UMWELTVERSCHMUTZER SIND,  - dann musst Du dir nun wirklich den Vorwurf gefallen lassen, ein heuchlerischer Doppelmoralist zu sein, der selber mit 2 Autos herumbrummt....und sicher auch sonst nicht auf allerlei ENERGIE- und ROHSTOFF aufwendigen Luxus wegen der Umwelt verzichtet. Ehrlich gesagt - du machst jetzt ziemlich lächerlich, metro.

gehen sonst die Argumente gegen Gold aus  - bleibt nur noch der Umweltaspekt ?  

25.01.09 18:45
4

4109 Postings, 6354 Tage Geierwilli@metropolis, du verwechselt da etwas (..)

"Gold quasi ein Luxus, den sich die Menschheit nur aufgrund der schönen Farbe des Metalls erlaubt."  Gold war, ist und wird immer ein werthaltiges Asset sein, das nicht beliebig vermehrbar ist und aufgrund seiner Beschaffenheit, Farbe, Schönheit, Unverwüstlichkeit dir vor hundert Jahren per Unze einen guten Anzug bescherte und auch in den nächsten 100 Jahren vielleicht einen "Raumanzug", die Urlaubsmöglichkeiten werden ja auch immer kreativer, auch wenn du das nicht wahrhaben willst.

Goggle doch mal, wie viele Währungen in der Vergangenheit zu Grunde gegangen sind. Kaufkraft war NULL.

Taugte nur noch als Sammelsurium.

 

25.01.09 18:48
2

2110 Postings, 6016 Tage Biomüllmetro, lebst DU am Mond ?

"Öl und Kohle wird meines Wissens nicht mit Blut, Kinderarbeit und extremer Umweltzerstörung erkauft"

Mach doch endlich deine Augen auf - und siehe dir an, was die grossen Ölkonzerne in NIGERIEN (und nicht nur dort)  - an ganzen Landstrichen vernichtet haben.

Lecke Pipelines, wo es sich aber nicht auszahlt diese zu repariren, weil Öl zu billig ist... Öl, das die Acker der nigerianischen Bauern verschmutzt.

Doppelmoral fand ich immer schon zum Kotzen.  

25.01.09 18:49
3

2110 Postings, 6016 Tage BiomüllWare aus Kinderarbeit kaufe ich auch nicht

- wenn es irgendwo draufsteht. Aber es steht leider NIRGENDS drauf.  

25.01.09 18:55
1

9108 Postings, 6491 Tage metropolisbio

Wie gesagt: Jeder kann im kleinen anfangen. Ich kaufe kein Gold und weiß jetzt auch warum ich mich dabei so gut fühle ;-)

@rekiwi: Gold als Konjunkturprogramm für Indos. Nicht schlecht. Aber wie wäre es, wenn du mit dem Geld indianische Produkte kaufen würdest (fair trade)?  Wieviel Indos würdest du damit Arbeit geben? Und wieviel mehr Wohlstand dort erzeugen ohne Wälder zu zerstören?

Ihr seht: Alles läßt sich schönlügen, selbst die schlimmste Umweltzerstörung hat so noch was Gutes und Erhebendes....  

25.01.09 18:59
4

7974 Postings, 6878 Tage louisanergold...

...ist für mich weder luxus noch habe ich schmuck daraus.
ich habe es auch nicht, weil es so schön glänzt und wenn ich mal  ein jahr nicht am banksafe war, dann
befällt mich auch keine sehnsucht danach.
ich habe es einzig und allein wegen des einen, unvorstellbaren gedankens, der scheinbar/offensichtlich
immer näher rückt.



ob es umweltschädlich ist?

scheiss drauf - ganz ehrlich - ich will nur meine letzten 25 jahre arbeitsleistung retten.
und sooooo viel gold, wird ja denn auch nicht produziert, ausserdem werden auch hier die verfahren immer besser.


louisaner
-----------
diesistkeineaufforderungzuirgendetwas

25.01.09 19:00
1

9108 Postings, 6491 Tage metropolisAlso mal zusammengefaßt

Weil Ölkonzerne Umwelt zerstören dürfen Goldschürfer das auch. Weil ich 2 Autos habe darf ich auch Gold kaufen. Weil ein paar Textilfabriken Kinder arbeiten lassen dürfen andere das auch. Weil mein Nachbar ein Schläger ist darf ich auch Leute verprügeln. Wer A sagt muss eben auch B sagen. Macht Sinn...

Guten Abend!  

25.01.09 19:02
2

2110 Postings, 6016 Tage BiomüllJEDER KONSUM, der über das "nötige Mass"

hinausgeht  -  verbraucht  ROHSTOFFE - und dann nach "Metro's Moralvorstellungen"   UNMORALISCH

ich hoffe, zumindest metro hält sich daran..

Ich bermerke darüber hinaus, dass zumindest einige der Goldbugs, ZWEIFEL und KRITIK haben gegen die Konsumwegwerfgesellschaft und dass wir (zumindest einmal Geierwili und ich), uns sehr wohl Gedanken machen über Nachhaltigkeit und auch daraüber, dass unsere Konsumgesellschaft (USA als Spitze des Eisberg) geradewegs sich das eigene Grab schaufelt.

Vielleicht liegt es gerade auch daran, weil WIR NICHT uns nicht am masslosen Konsum beteiligen und uns ständig Gedanken machen (kaufe übrigens auch nur ausschließlich Freilandeier), sondern nach NACHHALTIGKEIT und DAUERHAFTEM sehnen. dass wir auch bei Investments nach "dauerhaft werthaltigem" Ausschau gehalten haben - und dabei eben auf Gold gestossen sind.

Trotz "Doppelmoral" - interessante Diskussion, um einen "bösenlosen Tag" auszufüllen  ;0)  

25.01.09 19:08

1911 Postings, 6754 Tage biker000111louisaner...

das würde mich aber näher interessieren...

""..ich habe es einzig und allein wegen des einen, unvorstellbaren gedankens, der scheinbar/offensichtlich
immer näher rückt..."

 

gruß biker

 

25.01.09 19:10

2110 Postings, 6016 Tage Biomüllzusammengefasst

Weil Ölkonzerne Umwelt zerstören dürfen Goldschürfer das auch. (Metro)

Nein, mein lieber metro, ICH FASSE ZUSAMMEN:

WEIL ÖLKONZERNE ganze Landstriche und Küsten zerstört haben und Du, metro, auf den Luxus von 2er Autos und dein sonstigs Rohstoff- und Energielastiges Leben als deutscher Bundebürger (mit überdurchschnittlichen Einkommen) NICHT VERZICHTEST, solltest Du viel vorsichtiger damit umgehen, WEM Du "Umweltzerstörung" vorwirfst.

den Vorworf der heuchlerischen Doppelmoral - der ist nun gerechtfertigt. Das eine entschuldigt das andere nicht. Aber, der der selber stetig sündigt, sollte nicht mit Steinen auf andere werfen....  

25.01.09 19:13
5

7974 Postings, 6878 Tage louisanerich...

...habe es bestimmt nicht zum zocken, da gibts doch andere sachen.

es ist gegen wertverlust

drastischen wertverlust.

das ist aber meine eigene einstellung.
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diesistkeineaufforderungzuirgendetwas

25.01.09 19:17
4

718 Postings, 6533 Tage PrinzFirlefanzan @metropolis, auch wenn du schon weg bist ...

Stimme Bio und anderen zu  ...


Ich habe ein absolut gutes Gefühl, dabei meine Familie durch Goldkäufe in krisenhaften Zeiten abzusichern, um damit eine mögliche Notsituation zu händeln.
Das mag ja egoistisch sei, aber einen gesunden Überlebenstrieb sollte man nicht verteufeln.


Moralisch verwerflich finde ich,allerdings wenn "Spitzenbänker" ihre Derivate-Produkte konstruieren und eine Megakrise vorsätzlich in Kauf nehmen und damit zig Millionen Menschen ihre Ersparnisse und damit ihre
Alterssicherung kaputt machen (Stichwort: Währungsreform).

Bescheidene Frage: kein einziges Goldstück im Mund oder an der Stereoanlage oder sonstwo ?

Das sollte mich doch sehr wundern ?

Und wie ist das denn mit dem Hunger nin der Welt, Mr Metropolis, sind wir da denn auch aktiv oder
genießen wir den warmen, weichen öffentlichen Job ?  

25.01.09 19:17
2

2110 Postings, 6016 Tage BiomüllGoldinvestment und Moral

darüber hinaus kann man bei Goldproduzenten auch wählen zwischen einen Canadischen Produzenten (favoriten: Kinross, Goldcorp)  statt südafrikanischen. Sowohl die Umweltstandards als auch die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter sind natürlich sehr unterschiedlich.

Ich hatte bisher nich nie eine Aktie eines Südamerikanischen oder südafrikanischen Goldproduzenten. Bin ich deshalb "moralischer"   -  nein, denn erhlich gesagt, sind kanadische Goldproduzenten auch von reinem Investmentgedanken zu favorisieren.

Aber, wenn man will, kann dies ja auch berücksichtigen beim Goldaktienkauf.

DERIVATE für Kleinanleger und für Banken finde ich übrigens auch SEHR UNMORALISCH - ("moderne Massenvernichtungswaffen (Warren Buffet).  Metro hatte sicher noch keine .... ;0)  

25.01.09 19:30
4

9108 Postings, 6491 Tage metropolisWar klar

dass ich hier auf Widerstand stoße. Hab nichts anderes erwartet, aber hoffentlich den einen oder anderen nachdenklich gemacht, was er mit seinen Goldkäufen anrichtet. Bei Energie ist das ja bekannt und jeder muss seinen Weg verantworten, bei Gold ist es noch relativ unbekannt.

Mal was anderes. Kostolany war Zeit seines Lebens ein vehementer Goldgegner. Dieses Interview ist von 1999. Sicher hat er sich in der Preisentwicklung geirrt, jedoch ME nicht langfristig. Gold wird irgendwann wieder dort enden, wo es hergekommen ist: Ganz unten. Kann noch etwas dauern, aber jede Krise hat irgendwann ein Ende.

Hier das Interview:

----------------

Interview mit Herrn Andr� Kostolany (02. August 1999)

Boersenreport.de:
Herr Kostolany, Gold ist zuletzt auf ein Zwanzigjahrestief gefallen. Sollte man jetzt einsteigen?
Kostolany:
Das glaube ich nicht. Nennen Sie mir einen Grund, warum Gold in Zukunft eine gute Kapitalanlage sein soll. Nur weil es stark gefallen ist, mu� man es noch nicht kaufen. Es gibt keine Inflation und durch die Verk�ufe der Notenbanken eher ein �berangebot des gelben Edelmetalls. Die industrielle Nachfrage stagniert auf gleichem Niveau.

Boersenreport.de:
Sie waren ja schon immer ein Gegner des Goldes. Warum?

Kostolany:
Gold ist das Symbol f�r Deflation und alles Negative, das mit der Deflation kommt: Rezession, Massenarbeitslosigkeit, politische Unruhen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, da� die Goldanbindung der Reichsmark in der Weimarer Republik zu Adolf Hitler gef�hrt hat. Damals gab es noch das sogenannte Goldstandardsystem, in dem alle W�hrungen zu einem festen Kurs in Gold umtauschbar waren. Neigte die W�hrung eines Landes wegen einer Wirtschaftskrise zur Schw�che wie damals in der Weimarer Republik, mu�te die Notenbank mit ihren Goldreserven die W�hrung st�tzen, indem sie Gold gegen die eigene W�hrung verkaufte. Das hatte zur Folge, da� die Wirtschaftskrise aufgrund des fehlenden Geldes noch schlimmer wurde; denn Sie kennen ja meinen Leitsatz, den ich von einem ungarischen Zigeunermusiker habe: Ka Geld, ka Musik!
Seit 1974 das Goldstandardsystem endg�ltig abgeschafft wurde, ist Gold eine banale Ware geworden, ein Rohstoff wie jeder anders. Profitieren konnte es noch kurz vor der Inflationshysterie Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Danach begann der seit jetzt schon fast zwei Jahrzehnte dauernde Niedergang - zu meiner Freude und der Trauer der Goldfetischisten.

Boersenreport.de:
Soll man Gold also nur bei Inflation kaufen?

Kostolany:
Eigentlich taugt es gar nicht als Anlage. Es wirft im Gegensatz zu Anleihen oder Aktien keinerlei Rendite ab. Der Kapitalanleger profitiert allein von den Wertsteigerungen, die a la long nie so stark sein werden, da� sie mit Aktien konkurrieren k�nnen. Wenn man sich vor Inflation sch�tzen will, sollte man lieber in Immobilien investieren. Hier bekommt man wenigstens die Miete. Aber ich frage nochmal: Wo ist die Inflation?  

25.01.09 19:37
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2110 Postings, 6016 Tage BiomüllKostolany

Kostolany war Zeit seines Lebens ein vehementer Goldgegner. Dieses Interview ist von 1999. Sicher hat er sich in der Preisentwicklung geirrt, jedoch ME nicht langfristig. Gold wird irgendwann wieder dort enden, wo es hergekommen ist: Ganz unten. Kann noch etwas dauern, aber jede Krise hat irgendwann ein Ende. (metro)

1999  ? wir haben jetzt 2008 und Gold hat sich vervielfacht. Aber du meinst Kostolany wird recht haben (Goldpreis ganz unten)

HAHHAHAHAHA  - sorry, metro, was ist denn heute mit dir los, Ich habe echt lachen müssen bei deinem letzten mail (und tue es immer noch).   Wenn von 1999 bis 2008  NICHT   "langfristig"  sein soll, was ist dann "langfristig"  ?   ;0)))

"Langfristig" wird es auch keinen Euro mehr geben, keinen DAX, keinen metro und keinen biomüll - langfristig sind wir nämlich alle tot   -  und vertraue ich  immer noch eher mehr einem Keynes als einem Kostolany ;0))  

25.01.09 19:46
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21969 Postings, 7320 Tage pfeifenlümmelNa ja, metro,

der gute Kosto kann auch nicht in die Zukunft blicken. Gold stand 2004 bei 330 Euro und hat sich in 4 Jahren verdoppelt. In seiner Zeitrechnung hatte er ganz klar richtig gelegen; die hohe Kunst bei Aktien, Gold und Rohstoffen ist das Timing.
Mir können diejenigen leid tun, die auf Grund der üppigen Subventionspolitik der Regierung für "notleidende" Banken und neuerdings auch für Privatfirmen, die andere Unternehmen schäffeln , nun unter einer verschärften  Sparpolitik leiden und auf den Kiemen kauen müssen.  

25.01.09 20:01
6

5878 Postings, 6241 Tage maba71@Thread Allgemein @metro

Ihr seid echt voll drauf! Da ist man einen Sonntag nicht zu Hause und am Abend liest man mehr Posts als unter der Woche! Und alle durchweg gut fundiert und echt gut zu lesen bzw. um sich eine Meinung zu bilden!
Danke an Euch für die Einbringung von Euren Meinungen! Das tut gut hier zu lesen, von jedem Einzelnen!

@Willi
Ja finde ich auch das hier im Thread Leute am Werk sind, die Ihr Handwerk verstehen, was ich jetzt nicht auf Gold beziehen will, sondern auf die echt gute umfassende Allgemeinbildung! Das wird auch so bleiben, dafür sorge ich!

@metro
Habe den Artikel mit dem Gold von weiter oben gelesen. Obwohl ich wirklich ein echter Goldbulle bin, gebe ich Dir da schon zum Teil Recht, wobei die Förderung des Edelmetalles in früheren Zeiten noch schlimmer war als es jetzt ist! Die ganzen Chemiebecken sind samt und sonders in die Umwelt geflossen! Menschen, vor allem iN Südafrika haben Ihr Leben gelassen, tun es heute auch noch, um Gold an die Oberfläche zu bringen!
Aber dem metall dafür die Schuld zu geben ist auch ein wenig fahrlässig! Schuld sind die Firmen, die es fördern, sind die Regierungen, die keine Entsprechenden Vorschriften erlassen! Profit vor Menschenleben, vor allem in Südafrika! Doch wo fängt man an?
Ich habe ja schon mal in meinem Statement "Gold=Mythos" geschrieben, das wenn Sie vor 6000 Jahren Platin entdeckt hätten, würden wir heute um dieses Metall streiten!
Nicht Gold hat sich zu dem gemacht, was es heute ist, sondern die Menschen und Ihre Eigenheiten, die Eroberer des Mittelalters, die Banken der Neuzeit und Ihre Gier.......usw.!

Doch wo fangen wir an? Bei Öl das gleiche!
Wo hören wir auf?
Wer legt die Maßstäbe? Wer hält Sie ein?

Dann dürften wir heute alle nicht Fußballspielen! Schau Dir die armen Kinder in Indien an, wenn Sie für 20 Cent in der Woche jeden Tag 3 Fußbälle mit Ihren offenen Händchen nähen müssen, um Ihre Familie zu ernähren!
Das ist die gleiche Sauerei!

Es ist schwer einen Konsenz über das zu finden, jeder hat Recht auf seine Art, was ich so oben gelesen habe!

Und ich befürchte, das wenn Gold weiter steigen und steigen wird, der Kampf um dieses Metall (und auch Silber!!) noch viel schlimmer werden! Zum Schaden der Umwelt, ganz klar!
Aber dagegen tun können wir auch nichts! Was auch!

Das ist der Lauf der Zeit, den wir nicht beeinflussen können!
Gruß
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"An der Börse sind 2 + 2 nicht 4, sondern 5 - 1 !"
"Papier ist nicht nur geduldig, es brennt auch gut!"

25.01.09 20:19
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2110 Postings, 6016 Tage Biomüllich meine, wir können sehr wohl etwas tun

wenn es um unser EIGENES  ENERGIE- und ROHSTOFF-verbrauchendes Konsumverhalten geht.  Goldförderung spielt hierbei allerdings die allergeringste Rolle...  

25.01.09 20:44
1

9108 Postings, 6491 Tage metropolisGoldperformance

Wenn es Moral nicht vermag, die Goldfetischisten auf den Pfad der Tugend zurückzuführen, dann vielleicht das was Kosto damals meinte: Knallharte Preisfakten. Unten der Langfrist-Chart des Goldes in USD. (In EUR sieht er fast genauso aus).

Wir erkennen: Gold ist ein Mode-Metall. Lange Zeiten ist Gold out, um dann plötzlich Gas zu geben und anschließend wieder in Vergessenheit zu geraten. Gold muss man daher als das sehen was es ist: KEINE gute Anlage fürs Alter, sondern ein - wenn auch langfristiger - Zock, bei dem es auf timing ankommt. Während man bei Aktien noch die jährliche Dividende hat wenn das Timing mal nicht stimmt, muss man bei Gold "ewig" warten bis sich wieder Trottel finden, die es einem irgendwann viele Jahre später teuer abkaufen.

Optimales Timing unterstellt, kaufte man Gold in den frühen 70ern zu 100 USD. Der Dow notierte damals zwischen 600 und 1000 USD. Beide Anlagen haben also fast GLEICH performt, Aktien sogar etwas besser und bei deutlich kleinerer Volatilität. Nicht optimales Timing unterstellt (Kauf 1980) haben Aktien Gold sogar um den Faktor 10 OUTperformt.

Fazit: Ich würde es ja verstehen, wenn ihr hier Gold halten würdet, mit dem Ziel, es am Ende der Krise zu verkaufen. Aber es langfristig z.B. für die Altersvorsorge zu halten ist das Dümmste was man machen kann.  
Angehängte Grafik:
au-usd.gif (verkleinert auf 73%) vergrößern
au-usd.gif

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