Eisbär hat recht, dass bislang seitens Schaeffler Investor Relations nicht klar kommuniziert worden ist, wie der Freefloat von derzeit 25 auf 30% erhöht werden soll. (Ich war allerdings nicht auf den Hauptversammlungen von Schaeffler oder Vitesco; auf beiden wurde die Fusion abgesegnet, womöglich wurden auch offene Details erklärt bzw. geklärt.)
Hier zunächst meine Einschätzung der etwaigen Verwässerungsgefahr, die durch den Verkauf des (nach Eisbärs Berechnungen) 7 % Überhangs durch die Schaeffler-Familie entstehen soll.
Zunächst sind es rechnerisch nur etwa 5 %, weil der Streubesitz von 25% auf 30% steigen soll. Da die Gesamtzahl der Aktien nach Fusion bei etwa 1 Mrd. liegen wird, muss der Streubesitz (zum Erreichen der 30%) grob gerechnet von 250 Mio. Aktien auf 300 Mio. Aktien steigen. Die Verwässerung wäre 20%.
Das dürfte in den aktuellen Tiefkursen aber längst eingepreist sein, denn die Fusion bringt - zumindest längerfristig - ja auch viele Vorteile, wie MDAX-Aufstieg und die wichtige strategische Erweiterung des E-Auto-Portfolios durch die Vitesco-Übernahme.
FALLS eine Kapitalerhöhung (KE) durchgeführt werden sollte, würden den alten Aktionären die zusätzlichen neuen vermutlich mit einem Abschlag zur Zeichnung angeboten (vermutlich inkl. Bezugsrechtehandel).
Man muss auch klar unterscheiden zwischen "positiven" KEs, die wegen strategischer Unternehmenserweiterungen durchgeführt werden, und den häufigeren "negativen" KEs, mit denen - in der Regel stark verwässernd - gravierende Finanzlöcher gestopft werden sollen (so geschehen z. B. bei Coba und Deuba nach 2008 und bei TUI nach Covid).
Dass überhaupt eine KE stattfinden wird, ist aus meiner Sicht fraglich. Eisbär ist bislang nicht auf mein Argument eingegangen, dass die Schaeffler-Familie die überschüssigen Aktien aus ihrem Privatbestand auch außerbörslich (OTC) an große Investmentfonds verkaufen könnte. Das würde den Kurs dann kaum beeinflussen, und es gäbe keine KE.
Weiterhin ignoriert Eisbär bislang mein Hauptargument, dass die Schaeffler-Fam. größte Halterin der Aktien ist (und bleibt) und daher wenig unternehmen dürfte, was diesen Aktien nachhaltig schadet. Eisbär hat in #9091 (letzter Absatz) sinngemäß behauptet, dass den Schaefflers die Aktien und das Schicksal der Aktionäre weitgehend egal seien. Ich bezweifle dies, denn die Schaeffler-Fam. ist Großaktionär der Schaeffler AG. Es dürfte nichts passieren, was dem Kurs bzw. Wert der Schaeffleraktien nachhaltig schadet, weil die Familie sich nicht ohne Not ins eigene Fleisch schneidet.
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