Israel plant massiven Militärschlag
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neuester Beitrag: 26.12.06 23:48
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eröffnet am: | 27.06.06 08:58 von: | börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 3661 |
neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 von: | AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 205853 |
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Es darf deiner Meinung nach "die Zwergendemokratie", den "künstlichen Staat" ja auch nicht geben.
Damit stellst du dich ja genau in die Linie der Hamas, Syrien und Irans, die wollen Israel ja auch alle auslöschen. Bravo. Hast Du an die Hamas oder Hisbolah schon ein Glückwunschtelegram gesendet?
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The West's media coverage of the Israeli-Palestinian conflict is blatantly biased, with the aim of shaping publics' opinions over the conflict.
News reports covering the recent escalation in Gaza Strip illustrate how Western media, specially the U.S. mainstream media, privileges the Israeli narrative, while constantly ignores Palestinian sufferings, providing only one side of the story.
Arab Media Watch voiced concern over the way Western media handled Israel’s offensive in Gaza, failing to give the needed attention to Israel's killing of dozens of Palestinians, including civilians, compared with the kidnapping of an Israeli soldier.
Israeli Prime Minister Ehud Olmert admitted earlier this week that he intended to commit war crimes in Gaza.
By telling his cabinet that he wanted “no one to be able to sleep tonight in Gaza”, Olmert officially acknowledged Israel’s policy of collective punishment against the 1.4 million Palestinians living in Gaza, a violation of the Fourth Geneva Convention.
However, we didn’t hear any of the U.S.’ three leading newspapers - The New York Times, Washington Post and LA Times, condemning or even neutrally reporting Olmert’s dangerous statement, even though it was widely quoted around the world.
Also Western media continues promoting Israel’s claim that the ongoing onslaught was triggered by the kidnapping of its soldier Gilad Shalit, who’s being held by a group of Palestinian fighters representing various resistance movements in the occupied territories.
Also the British national dailies, including The Daily Mail, The Guardian and The Sun devoted more areas to the kidnapping of Shalit than the daily killing of Palestinians by the Israeli forces.
The Mail devoted 4 times as many words to Shalit’s kidnapping (661, compared with 167), while The Sun devoted 79 words to the killings (105 for the kidnapping). As for The Guardian, it devoted more than twice as many words to the kidnapping (826, compared with 393), according to Arab Media Watch.
The Times devoted 514 words to Shalit’s kidnapping and 553 words to the killings, though the headline last Friday mentioned nothing of the deaths ("Israeli tanks roll back into abandoned settlements").
The Israeli human rights organization B’Tselem criticized Olmert’s statement, saying that, “The use of sonic booms flagrantly breaches a number of provisions of international humanitarian law. The most significant provision is the prohibition on collective punishment. Article 33 of the Fourth Geneva Convention… categorically states that "Collective penalties and likewise all measures of intimidation or of terrorism are prohibited."
Also Human Rights Watch stated on June 29 that “The laws of war prohibit attacks on “objects indispensable to the survival of the civilian population.” Israel’s attack on Gaza’s only power plant is in violation of its obligation to safeguard such objects from attack.”
Although it’s a well known fact that “collective punishment” has been a cornerstone of Israeli policy, and characterizes its latest offensive in Gaza, America’s three leading papers used the term “collective punishment” only four times since Israel began its operation in Gaza on June 25.
Also the word “terrorists” or “terrorism” was used by LA Times, Washington Post, or The New York Times about 28 times since the Israeli offensive in Gaza began, whereas the word “occupation” was used only six times to describe the Israeli army actions.
Despite the fact that these papers document the humanitarian crises that Palestinians face, they intentionally avoid stating that Palestinians’ rights should be respected as much as the Israelis are.
More shocking is the fact that these newspapers’ editorial boards completely erased Israel’s most recent human rights violations. They threw all the blame on the Palestinian anti-occupation movement and now the ruling Party, Hamas.
On June 29, The New York Times ran an editorial saying “reckless Hamas provocations,” and The Washington Post on July 1 published an article highlighting Hamas’ “acts of terrorism and war,” ignoring Israel’s rich history of atrocities and human rights violations.
Western media is actively shaping the information in a way that serves Israel and promotes the lie that Hamas and "Palestinian terrorism" are the main source of the Israeli-Palestinian conflict.
The need for more balanced reporting and coverage of what’s taking place in the occupied Palestinian territories is more vital than ever.
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Wenn Du hier News reinstellst ist das ja o.k.
Aber die Wertungen die Du dann doch immer mal wieder gibst sind dermassen einseitig, dass es zum Himmel stinkt!
Wie in meinem letzten Kommentar schon ageführt ist Israel für dich "die Zwergendemokratie", ein "künstlichen Staat",...
Und das sind noch deine harmlosen Bemerkungen.
Und was Du als Verniedlichung der "Gruppe von Militanten" nennst ist für mich eine gut aufgestellte Terrotruppe mit voller militärischer Ausrüstung, unterstützt von einigen Staaten. Wenn diese Terrortruppe Israel angreift soll sich Israel nicht verteidigen? Soll Israel die weiter angreifen lassen?
Noch mehr Raketen abschiessen lassen?
Weil die sich im Libanon verstecken soll Israel nichts unternehmen gegen eine Terrortruppe, deren grösstes Ziel es ist, Israel zu vernichten und den weltweiten Gottteststaat auszurufen?
Ich bin froh, dass Israel dagegenhällt, denn wir, der Westen, sind deren nächstes Ziel auf dem Weg zur Errichtung einer weltweiten islamischen Gesellschaft!
Und wenn Du das verneinst, lies deren Chartas, deren öffentlichen Bekanntmachungen und den Koran, bzw. Auszüge daraus.
Und wenn Du das jetzt alles als übertrieben abtust bzw. herunterspielst (die Ziele der Hamas/Hisbolah und deren Unterstützer) bist Du derjenige, der aufwachen sollte.
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"Hoher Preis"
Israel macht Libanon für Entführung verantwortlich.Die Situation im Nahen Osten ist am Mittwoch erneut dramatisch eskaliert: Nachdem Israel seit fast zwei Wochen mit einer breit angelegten Militäroperation versucht, einen von der Hamas entführten Soldaten zu befreien, hat nun die Hisbollah an der Grenze zum Libanon zwei israelische Soldaten entführt.
Das israelische Verteidigungsministerium bestätigte mittlerweile die Entführung. Die Hisbollah hatte zuvor eine Erklärung verbreitet, laut der die beiden Soldaten um 9.05 Uhr Ortszeit gefangen genommen und "in eine sichere Region" gebracht worden seien.
Bodentruppen rücken in Libanon vor
Neben Luftangriffen rückten auch israelische Bodentruppen in den Südlibanon vor, um nach den entführten Soldaten zu suchen.
Olmert droht mit harter Reaktion
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert, der das Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen hat, kündigte an, die Hisbollah-Miliz werde für ihre Aktion einen "hohen Preis" zahlen.
"Es gibt Leute, die unsere Stabilität zerstören wollen. Es gibt Leute, die unsere Entschlossenheit schwächen wollen, aber sie werden besiegt, und sie werden einen hohen Preis für ihre Taten zahlen", sagte der Premier in Jerusalem.
Israel macht Libanon verantwortlich
Verteidigungsminister Amir Perez teilte am Mittwoch mit, Israel betrachte die libanesische Regierung als verantwortlich für das Schicksal der Soldaten.
Sie müsse die von der pro-iranischen Hisbollah aus dem Grenzgebiet verschleppten Soldaten ausfindig machen und wohlbehalten nach Israel zurückbringen.
"Muss Konsequenzen tragen"
"Die libanesische Regierung erlaubt der Hisbollah Handlungsfreiheit, und sie wird die Verantwortung und die Konsequenzen tragen müssen", hieß es in einer Mitteilung von Perez. "Dem Staat Israel steht es frei, alle notwendigen Mittel einzusetzen, und die Armee hat dementsprechend Weisung erhalten."
Perez kündigte an, dass die Armee Reservisten mobilisiert.
Hamas: Alle Gefangene freilassen
Die Hamas forderte unterdessen die Freilassung sämtlicher arabischer Gefangener durch Israel im Gegenzug für die Freilassung der israelischen Soldaten.
Osama Hamdan, the Sprecher der Hamas im Libaon, sagte, dass die Entführung zweier Soldaten durch die Hisbollah die Position der Hamas weiter stärke.
Die Hisbollah hatte in ihrer Stellungnahme betont, die entführten Soldaten sollten als Faustpfand zur Freilassung von palästinensischen Gefangenen dienen.
Heftige Gefechte im Libanon
Unmittelbar nach der Entführung kam es zu heftigen Gefechten im Südlibanon. Die israelische Luftwaffe griff mehrere Stellungen der Hisbollah an und zerstörte mehrere Brücken. Damit sollte offenbar die Verschleppung tiefer in den Libanon verhindert werden.
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Israelische Truppen dringen in den Libanon ein
Im Nahen Osten überschlagen sich die Ereignisse: Nachdem die libanesische Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet zwei israelische Soldaten entführt hat, sind israelische Truppen in den Libanon eingerückt. Bei schweren Gefechten kamen bereits mehrere Soldaten um Leben.
Beirut - Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben mit Luft- und Bodentruppen in den Libanon vorgerückt. Ein Militärsprecher sagte heute, damit reagierten die Streitkräfte auf die von der libanesischen Schiitengruppe Hisbollah kurz zuvor bekannt gegebene Gefangennahme von zwei israelischen Soldaten. "Unsere Flugzeuge, unsere Panzer und unsere Artillerie operieren auf libanesischem Gebiet", fügte der Sprecher hinzu. Ministerpräsident Ehud Olmert bestätigte, israelische Truppen hätten mit Angriffen mit Bodentruppen, aus der Luft sowie von der See aus begonnen. Der israelische Rundfunk meldete, es seien schwere Kämpfe in Gange.
AFP
Israelische Soldaten rücken in den Libanon vor: Angriffe mit Bodentruppen, aus der Luft und von See
Der militärische Arm der von Teheran und Damaskus unterstützten Hisbollah hatte im Hisbollah-Sender al-Manar die Entführung zweier israelischer Soldaten gemeldet. Nach Angaben der libanesischen Polizei wurden die Soldaten im Gebiet von Aita el Schaab an der Grenze zu Israel entführt. Das israelische Verteidigungsministerium bestätigte die Entführung. Die Hisbollah erklärte, sie wolle im Gegenzug gegen die Freilassung der beiden Soldaten von Israel die Freilassung mehrerer Gefangener erzwingen.
Verteidigungsminister Amir Perez erklärte, Israel betrachte die libanesische Regierung als verantwortlich für das Schicksal der Soldaten. Sie müsse die von der pro-iranischen Hisbollah aus dem Grenzgebiet verschleppten Soldaten ausfindig machen und wohlbehalten nach Israel zurückbringen.
Israelische Truppen starteten Angriffe auf Straßen, Brücken und vermutete Stellungen der Hisbollah im Süden Libanons, offenbar um zu verhindern, dass die Soldaten weiter von der Grenze weggebracht werden. In einem Fax an die Nachrichtenagentur AP teilte die Hisbollah jedoch mit, die entführten Soldaten seien in "sicheres Gebiet" gebracht worden. Hisbollah-Anhänger feierten in Vororten Beiruts und verteilten Süßigkeiten als Zeichen des Triumphs.
Zuvor hatten Hisbollah-Kämpfer nach Angaben aus Sicherheitskreisen beider Länder dutzende Raketen und Granaten auf einen israelischen Grenzposten und eine Stadt abgefeuert. Bei den Angriffen soll die israelische Armee schwere Verluste erlitten haben. Der arabische Nachrichtensender al-Dschasira berichtete von sieben getöteten Soldaten. Israels Regierungschef Olmert berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Das israelische Fernsehen meldete, die Armee habe mit der Mobilisierung der Reservetruppen begonnen.
Die Bewohner der Region seien aufgefordert worden, in Bunkern Schutz zu suchen, berichtete der israelische Rundfunk. Israelische Soldaten erwiderten das Feuer auf libanesische Ziele im Grenzgebiet. Es war der größte Gewaltausbruch in der Region seit Ende Mai. Olmert sprach von "schweren Tagen", die das israelische Volk durchlebe. Zuletzt waren vor fast sechs Jahren drei israelische Soldaten nach Libanon entführt worden, ihre Leichen wurden später im Rahmen eines Gefangenenaustauschs nach Israel übergeführt.
In der Vergangenheit hatte die Hisbollah immer wieder das israelische Grenzgebiet angegriffen. Israel hatte seine Truppen nach 18 Jahren Besatzung im Mai 2000 aus der sogenannten Sicherheitszone im Süden des Libanons abgezogen.
Die Eskalation kommt zu einer Zeit, zu der Israel zur Befreiung eines verschleppten Soldaten auch eine Offensive im palästinensischen Gaza-Streifen gestartet hat. Ende Juni war im Gaza-Streifen der 19-jährige israelische Soldat Gilad Schalit verschleppt worden. Zu seiner Entführung hatten sich drei militante Palästiensergruppen bekannt, unter ihnen der militärische Arm der regierenden radikalislamischen Hamas.
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MfG 54reab
Weiterhin viel Spaß bei der Propaganda für terroristtische Vereinigungen.
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Israel rückte erstmals 1978 in den Libanon ein.Israel ist am Mittwoch nach der Entführung von zwei Soldaten durch die Schiiten-Miliz Hisbollah in den Libanon vorgerückt. Vor sechs Jahren hatte es sich aus dem Nachbarland zurückgezogen. Eine Chronologie:
1978: Nach einem Anschlag palästinensischer Untergrundkämpfer, bei dem in Nordisrael 37 Menschen getötet werden, marschiert Israel in den Libanon ein, der sich seit 1975 im Bürgerkrieg befindet, und stößt bis zum Litani-Fluss vor.
Die israelischen Truppen ziehen sich nach wenigen Wochen zurück, schaffen aber eine zehn Kilometer breite Pufferzone, in der christliche libanesische Söldner patrouillieren. Unter Führung der libanesischen Ex-Offiziere Saad Haddad und Antoine Lahad wird von Israel die Miliz SLA ("Südlibanesische Armee") geschaffen.
Die UNO fordert in der Sicherheitsratsresolution 425 den vollständigen und bedingungslosen Abzug Israels.
1982: Israels Armee beginnt unter dem Oberbefehl von Ariel Scharon einen Feldzug ("Frieden für Galiläa") bis Beirut. Ziel ist es, die palästinensischen Organisationen aus dem Libanon zu vertreiben. Israels Armee lässt ein Massaker christlicher Falange-Milizen in den Beiruter Palästinenser-Flüchtlingslagern Sabra und Schatila zu.
Der unter israelischem Schutz von einem Rumpfparlament zum libanesischen Staatspräsidenten gewählte Falange-Führer Bechir Gemayel kann sein Amt nicht antreten; er kommt bei einem Bombenanschlag ums Leben. Ein von Israel diktierter Friedensvertrag wird vom libanesischen Parlament nicht ratifiziert.
1985: Israel zieht sich aus dem libanesischen Kernland zurück, behält jedoch eine "Sicherheitszone", die von israelischen Soldaten und der SLA-Miliz kontrolliert wird. Vom Iran gesteuerte schiitische Hisbollah-Kämpfer beginnen einen Abnützungskrieg gegen die Besatzer.
1990/91: Ende des libanesischen Bürgerkriegs. Erste Nahost-Konferenz in Madrid. Israel und der Libanon beginnen Gespräche. Beirut verknüpft eine vertragliche Konfliktlösung mit einer gleichzeitigen israelisch-syrischen Regelung.
Die libanesische Regierung schließt jeden Separatvertrag mit Israel aus. Syrien hat zu dieser Zeit rund 30.000 Soldaten als Ordnungstruppe im Libanon stationiert.
1996: Operation "Früchte des Zorns": Nach massivem Artilleriebeschuss Nordisraels durch die Hisbollah marschiert die israelische Armee neuerlich ins Nachbarland ein. Bei den folgenden Aktionen werden 200 libanesische Zivilisten getötet.
Ein Luftangriff der Israelis richtet ein Blutbad in dem UNO-Flüchtlingslager Kana an. 500.000 Menschen flüchten aus ihren Wohnorten im Südlibanon.
1999: Israels Ministerpräsident Ehud Barak kündigt den vollständigen Rückzug aus dem Nachbarland im Rahmen einer Friedenslösung innerhalb eines Jahres an.
2000: Nach dem Scheitern der Bemühungen um ein Friedensabkommen mit Syrien und dem Libanon beschließt Barak den einseitigen Rückzug aus dem Südlibanon. Die Hisbollah-Miliz rückt in die geräumten Gebiete vor.
2004: Der UNO-Sicherheitsrat fordert auf Initiative der USA und Frankreichs in der Resolution 1.559 den Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Libanon.
2005: Die Ermordung des libanesischen Politikers Rafik Hariri führt zu anti-syrischen Massendemonstrationen. Syriens Staatschef Baschar el Assad beschließt den vollständigen Truppenrückzug, der Ende April abgeschlossen ist.
Bei der libanesischen Parlamentswahl im Sommer siegt ein von Hariris Sohn Saad angeführtes multikonfessionelles Bündnis. Bildung einer von Premier Fuad Siniora geführten "Regierung der nationalen Verständigung" unter Einschluss der Hisbollah.
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Israel marschiert in Libanon ein
Auf der Suche nach vermissten Soldaten sind israelische Bodentruppen in den Libanon einmarschiert. Ministerpräsident Ehud Olmert bestätigte, israelische Truppen seien auf libanesischem Gebiet im Einsatz. Der israelische Rundfunk meldete, es seien schwere Kämpfe im Gange.
Die Hisbollah teilte mit, die entführten Soldaten seien bereits an einem "sicheren Ort". Hisbollah-Anhänger feierten in Vororten Beiruts und verteilten Süßigkeiten als Zeichen des Triumphs.
Bei Angriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz an der Grenze zu Israel waren Sanitätern zufolge zuvor mindestens sieben Israelis getötet worden. Die israelische Luftwaffe flog nach Angaben der libanesischen Polizei Angriffe auf Straßen nahe der Kleinstadt Nabatijeh im Süden des Landes. Im Norden Israels schlugen aus Südlibanon abgefeuerte Geschosse ein; zwölf Israelis wurden verletzt.
Die radikale Hisbollah teilte mit, mit der Entführung solle die Befreiung von Häftlingen in israelischen Gefängnissen erreicht werden. Die israelische Armee zeigte sich "zutiefst besorgt" über das Schicksal der Soldaten.
Olmert droht mit "sehr schmerzhaften Antwort"
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert bezeichnete die Angriffe der radikal-moslemischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels als eine Kriegshandlung des Staates Libanon. Zugleich drohte er mit einer "sehr schmerzhaften und weit reichenden" militärischen Antwort seines Landes auf die Entführung zweier weiterer israelischer Soldaten in den Südlibanon.
"Dies ist eine Kriegshandlung des Staates Libanon gegen den Staat Israel und dessen souveränes Territorium", sagte Olmert bei einer Pressekonferenz in Israel. "Wir reagieren bereits mit großer Härte darauf." Sein Kabinett werde am Abend zudem über weitere militärische Antworten der Armee entscheiden.
Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez machte seinerseits den Libanon für die Geiselnahme verantwortlich und sagte: "Die libanesische Regierung, die der Hisbollah von ihrem souveränen Territorium aus volle Bewegungsfreiheit gegenüber Israel gewährt, wird die Verantwortung für die Folgen und Auswirkungen tragen", erklärte Perez. "Israel betrachtet sich als frei, alle Mittel zu ergreifen, die es für angemessen ansieht, und die Armee wurde entsprechend instruiert."
Reservisten einberufen
Offenbar in Vorbereitung eines Groß-Einsatzes im Norden berief die israelische Armee Reservisten zum Dienst ein. Die Infanterie-Division werde an der Grenze zum Libanon stationiert, hieß es in dem Bericht des Senders Kanals 10 weiter. Die Hisbollah hatte am Morgen während heftiger Gefechte an der Grenze zwei Soldaten als Geiseln genommen. Vor mehr als zwei Wochen hatten palästinensische Extremisten bereits einen Soldaten im Grenzgebiet des Gazastreifens zu Israel verschleppt. Israel leitete daraufhin eine Offensive in dem Küstengebiet ein, aus dem es sich vor zehn Monaten nach fast 40-jähriger Besatzungszeit zurückgezogen hatte.
Die USA und die Vereinten Nationen (UN) riefen die Hisbollah zur Freilassung der Geiseln auf und warfen ihr eine Eskalation der Nahost-Krise vor. "Diese Eskalation gefährdet alle Bemühungen, für die gegenwärtige Lage eine Lösung zu finden", sagte David Welch, US-Staatssekretär im US-Außenministerium, in Ägypten. Die Regierung in Kairo versucht, in der Geisel-Krise im Gazastreifen zu vermitteln. Der UN-Botschafter sprach von einer Eskalation der ohnehin angespannten Lage entlang der israelisch-libanesischen Grenze. Es handle sich um eine "Tat mit sehr gefährlichen Ausmaßen", sagte Geir Pedersen nach einem Treffen mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Fuad Siniora.
Die Vereinten Nationen (UN) fordern seit langem, dass der libanesische Staat seine Hoheit auch in dem südlichen Grenzgebiet zu Israel durchsetzt und die Hisbollah-Miliz entwaffnet. Die radikal-moslemische Bewegung kontrolliert den Südlibanon seit dem Abzug Israels vor sechs Jahren.
Luftangriff im Gazastreifen
Bei einem Luftangriff auf die Spitze der Hamas-Miliz im Gazastreifen tötete die israelische Armee Sanitätern zufolge einen Milizkommandeur und dessen gesamte achtköpfige Familie. Die israelische Armee hatte erklärt, in dem unter Beschuss genommenen Gebäude habe ein Treffen von Hamas-Kommandeuren stattgefunden. Die Hamas-Miliz wies israelische Angaben zurück, bei dem Angriff sei auch ihr Chef Mohammed Deif verletzt worden. Den palästinensischen Rettungsdiensten zufolge wurden 35 Menschen verletzt.
Olmert und Verteidigungsminister Amir Perez hatten den Einmarsch zahlreicher Bodentruppen in den Gazastreifen bereits am Montag gebilligt. Ziel sei es, den Beschuss israelischer Grenzorte zu unterbinden. Israel hatte am 28. Juni drei Tage nach der Entführung eines Soldaten in den Gazastreifen die Offensive "Sommerregen" begonnen.
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Olmerts zentrales Wahlversprechen wird immer weniger durchführbar.Die Eröffnung einer zweiten Front im Libanon bringt Israels Ministerpräsidenten Ehud Olmert schwer unter Druck. Bereits die Militäroffensive im Gazastreifen zur Befreiung eines entführten Soldaten stellte Olmert vor bisher unbekannte Herausforderungen.
Die ersten Entführungen israelischer Soldaten seit 1994 haben in Israel einen Schock ausgelöst. Olmert versuchte, mit der ganzen Macht der Militärmaschinerie die Freigabe zu erpressen. Doch obwohl die halbe Hamas-Regierungsriege und zahlreiche palästinensische Parlamentarier verhaftet wurden, fehlt bisher jede Spur vom 20-jährigen Gilad Schalit.
Von Hisbollah überrascht
Die Entführung zweier Soldaten durch die Hisbollah im Libanon traf Olmert am Mittwoch dann völlig unvorbereitet.
Olmert, der engste Vertraute seines im Tiefschlaf befindlichen Vorgängers Ariel Scharon, muss jedenfalls zusehen, wie sich sein zentrales politisches Vorhaben immer mehr als undurchführbar erweist. Olmert, der einer von Scharons Ideengebern war, soll das Konzept des einseitigen Abzugs aus dem Gazastreifens wesentlich mitentworfen haben.
Gaza-Abzug ein Fehler?
Nicht nur dieses stellte sich nach weniger als einem Jahr als verfehlt heraus. Olmert will nach diesem Vorbild auch das Westjordanland teilweise räumen.
Dass dieser Plan tatsächlich umgesetzt wird - es war Olmerts zentrales Wahlversprechen im Frühjahr -, gilt als immer unwahrscheinlicher. Ein Abzug hat wohl nur nach vorheriger Absprache mit den Palästinensern Sinn.
Die Parallelkrise - Libanon und Gazastreifen - droht Olmerts Regierung nachhaltig zu schwächen. Der Vollblutpolitiker könnte nun in der Bevölkerung rasch an Zustimmung verlieren - umso mehr, als er im Gegensatz zu den meisten Amtsvorgängern nicht auf eine Karriere beim Militär verweisen kann.
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Der Sender Al-Dschasira berichtete am Mittwoch, die Soldaten seien im Norden Israels ums Leben gekommen. Weitere Details nannte der Sender zunächst nicht nicht.
Die Hisbollah hat die angespannte Lage in Nahost am Mittwoch drastisch verschärft, indem sie die Entführung zweier israelischer Soldaten bekanntgab. Die israelische Armee rückte daraufhin israelischen Rundfunkmeldungen zufolge in den Südlibanon ein, um die verschleppten Kameraden zu suchen.
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Analyse in Zeiten des Krieges
von Ulrich W. Sahm
"Innerhalb von ein oder zwei Jahren werden wir einen völlig neuen Nahen Osten erleben", prophezeit Ehud Jaari, Journalist und einer der besten Arabienexperten Israels. 1971 verfasste er die erste Arafat-Biographie. Am Mittwoch stellte er sich der Auslandspresse.
Im Irak, so Jaari, bahne sich ein ethnischer Bürgerkrieg an. Erstmals griff eine militante schiitische Gruppe auch Amerikaner und Briten an. Angesichts dieser Entwicklung zweifelt Jaari an der Fähigkeit der Amerikaner, den Irak in den Griff zu bekommen.
Jaaris Handy klingelt. Israel sei mit Katjuscha-Raketen vom Libanon aus angegriffen worden. Es gebe Verletzte. Jaari fährt fort.
Jordanien sei vom Irak wirtschaftlich abhängig. Bis zu 600.000 Iraker leben in Jordanien. Gleichzeitig ist Jordanien Verbündeter der USA. In jüngster Zeit gehe das Regime unter König Abdullah gegen die Moslembrüder im Königreich vor, ähnlich wie Israel im Westjordanland gegen deren palästinensischen Ableger, die Hamas, durchgreife. Ein Scheitern der Amerikaner in Irak werde fatale Auswirkungen auf die Stabilität Jordaniens haben, sagt Jaari. Wieder ruft seine Redaktion an.
"Zwei israelische Soldaten wurden in den Libanon entführt." Jaari beruft sich auf den Hisbollah-Fernsehsender Al Manar.
"Die Blumenrevolution im Libanon ist nicht gelungen", sagt Jaari. "Erst in einem Jahr wissen wir, wer der neue Präsident des Libanon sein wird." Alles deute darauf hin, dass die Hisbollah erstarke und damit auch der iranisch-syrische Einfluss. Die Hisbollah nutze ihre militärische Präsenz im Südlibanon entlang der Grenze zu Israel, um auch Iran und Syrien mit Radarbildern von Israel zu beliefern. Wieder klingelt es.
"Israel bombardiert Brücken und Kraftwerke im Libanon", vermeldet Jaari und verschwindet kurz, um per Handy live seinem Fernsehsender seine Einschätzung zu übermitteln. Wieder zurück erzählt er über den alt gewordenen Hosni Mubarak an der Spitze "des Ankers der Stabilität im Nahen Osten: Ägypten". Der Machtwechsel zu seinem Sohn Gamal "wird wohl nicht reibungslos geschehen, auch wegen der Erstarkung der Moslembrüder in Ägypten", glaubt Jaari. Vor dem nächsten Anruf geht er im Telegrammstil auf Syrien ein, wo nicht nur die Opposition im Ausland, sondern auch innerhalb Syriens erstarkt sei. Die Moslembrüder, 1982 noch von Hafes el Assad in Hama zu Zehntausenden massakriert, rütteln am Stuhl von Bashar Assad. Die Moslembrüder in Syrien seien sogar bereit, in Israel einen Verbündeten zu suchen, um den erfolglosen Assad zu stürzen.
Wieder klingeln die Telefone. Angeblich sind zwei israelische Soldaten beim Zwischenfall an Grenze zu Libanon getötet worden. Jaari wechselt zu Saudi Arabien, dem Sammelbecken für Moslembrüder vor allem aus Ägypten. Die palästinensische Hamas sei von den Saudis abhängig. Doch erstmals, nachdem Chaled Maschal infolge der Entführung eines israelischen Soldaten nach Gaza die Zügel in die Hand genommen habe, veröffentlichte das saudische Kabinett scharfe Kritik an der Hamas: Die Palästinenser sollten gemäß ihren echten Interessen handeln und Leute "mit egoistischen Motiven" stoppen. Jaaris Interpretation: "Die Saudis sagen Nein zu Iran und Nein zu Chaled Maschal in Damaskus."
Die Ereignisse im Libanon überschlagen sich. Die israelische Armee sei einmarschiert. Unter Zeitdruck kommt Jaari auf die Hamas zu sprechen. Die Organisation "spricht inzwischen mehrere Sprachen": Chaled Maschal in Syrien, Extremisten in Gaza, Gemäßigte im Westjordanland und die Hamasführung in den israelischen Gefängnissen. Jeder verfolge andere Interessen. Eine Spaltung stehe dennoch nicht an. Die Palästinenser, so Jaari, kämen zum Schluss, dass ein Palästinenserstaat "in den Grenzen von 1967" kein würdiges Ziel sei, um auf grundsätzliche Forderungen wie das Recht auf Rückkehr der Flüchtlinge nach Israel zu verzichten. "Der palästinensische Ministaat schwindet im Nebel", meint Jaari, der ein auch von Fatah-Leuten respektierter Redner und Analytiker ist. Stattdessen streben die Palästinenser an, die Besatzer zwar Stück für Stück zu vertreiben, aber den Status Israels als Besatzungsmacht aufrecht zu erhalten. So werde Israel weiter für alles verantwortlich gemacht und müsse sich um die palästinensische Bevölkerung kümmern. "Sie bestehen darauf, ihre Produkte über Israel und nicht über Ägypten zu exportieren." Der Beschuss Israels mit Kasamraketen bezwecke, eine von Israel beschlossene "Abtrennung" zu verhindern. Hinter vorgehaltener Hand sagten ihm Fatah-Leute: "Das Ziel ist ein Land mit zwei Regierungen, heute mit Israel als stärkerem Part, bis dann die Demographie das Kräfteverhältnis umkehrt."
Nach einem weiteren Anruf schließt Jaari mit einem "klugen Spruch" eines arabischen Professors: "Mache niemals eine Vorhersage über den Nahen Osten und ganz besonders nicht über die Zukunft." Ministerpräsident Ehud Olmert redet derweil von einem "Kriegsakt des souveränen Staates Libanon gegen Israel". Militärreporter berichten, dass "Krieg" herrsche. Israel erwäge, Reservisten einzuberufen. Arabische Medien wissen von sieben getöteten israelischen Soldaten bei "schweren" Kämpfen im Libanon. Der israelische Militärsprecher verweist auf die Zensur, ohne die jetzt nichts veröffentlicht werden dürfe.
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Israel setzt chemische und radioaktive Kampfstoffe gegen Palästina ein
17:21 | 11/ 07/ 2006
DAMASKUS, 11. Juli (RIA Novosti). Israel setzt beim Beschuss des Gaza-Streifens chemische und radioaktive Kampfstoffe ein.
Das geht aus einer Studie hervor, die das palästinensische Gesundheitsministerium von arabischen Massenmedien veröffentlichen ließ.
Demgemäß würden bei der laufenden Militäroperation im Gaza-Streifen neuartige Sprengstoffe eingesetzt, die bisher unbekannte physische Verletzungen hervorrufen können.
Die Studie beruht auf der Untersuchung von Verletzten in palästinensischen Krankenhäusern. Seit Beginn der israelischen Operation im Gaza-Streifen am 27. Juni sind 249 Menschen verletzt worden. Die meisten von ihnen wurden von Geschoss-Splittern verwundet.
Beim Eindringen solcher Splitter wird ein Mensch buchstäblich von innen zerrissen und verbrannt. Wie die Ärzte feststellten, kann die verheerende Wirkung der Waffe auch während der medizinischen Behandlung nicht neutralisiert werden. Die Splitter zerstören Knochen und anderes Gewebe, darunter auch innere Organe, und bilden große Schnittwunden. Die untersuchten Splitter waren mit geringen Mengen chemischer und radioaktiver Stoffe versehen.
Das palästinensische Gesundheitsministerium bittet die Völkergemeinschaft und die Menschenrechtsorganisationen, eine medizinische Kommission in den Gaza-Streifen zu entsenden, die die Verletzten erneut untersuchen und die Tatsache, dass beim Beschuss des Gaza-Streifens Kampfstoffe angewendet werden, bestätigen könnte. Außerdem fordert die palästinensische Seite, den jüdischen Staat unter Druck zu setzen und dazu zu bewegen, den Einsatz der weltweit verbotenen Waffen gegen die Zivilbevölkerung der palästinensischen Gebiete einzustellen.
http://de.rian.ru/world/20060711/51201375.html
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Aufregung um gelbe Bänder für Juden im Iran
Für Aufregung in Israel und bei jüdischen Organisationen sorgen kanadische Zeitungsberichte, wonach ein iranisches Gesetz Juden künftig zum Tragen besonderer Kennzeichen auf der Kleidung zwingen soll. Der jüdische Abgeordnete zum iranischen Parlament, Maurice Motammed, wies unterdessen die Zeitungsberichte "kategorisch" und als "in allen ihren Teilen erfunden und völlig falsch" zurück.
"Es handelt sich um eine Lüge von Leuten, die daraus politisches Kapital schlagen wollen", erklärte Motammed gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Er sei Mitglied des Parlaments und sei bei jener Sitzung anwesend gewesen, bei der über eine neue islamische Kleiderordnung abgestimmt worden sei. Dabei seien religiöse Minderheiten mit keinem Wort erwähnt worden.
Die Abgeordneten, die die religiösen Minderheiten vertreten (Juden, Christen und Zoroastristen) seien in allen Ausschüssen vertreten, insbesondere in jenen, die sich mit kulturellen Fragen beschäftigten, so Motammed. Die Information über gelbe Stoffstreifen für Juden sei völlig unbegründet. Es handle sich um eine "Beleidigung des iranischen Volkes und der religiösen Minderheiten des Landes".
Das iranische Parlament hatte am Sonntag einen Gesetzesentwurf angenommen, der die Förderung einer islamischen und iranischen Mode insbesondere für Frauen vorsieht, um einer "kulturellen Invasion" des Auslandes zu begegnen.
Die Zeitungen "National Post" (Kanada) und "Jerusalem Post" (Israel) hatten am Freitag unter Berufung auf das Simon Wiesenthal Center in Los Angeles berichtet, der Majlis habe ein Gesetz gebilligt, das Nicht-Moslems im Iran zwingen soll, farbige Bänder an ihrer Kleidung zu tragen. Juden müssten demnach gelbe, Christen rote und Zoroastristen blaue Stoffstücke tragen.
APA.
http://www.jewish-forum.de/showtopic.php?threadid=5244
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Die "Hisbollah"
Die radikal-islamische Hisbollah (Partei Gottes) entstand 1982 mit iranischer Unterstützung während der israelischen Invasion Libanons. Die schiitische Organisation hat sich der Vernichtung Israels und der Errichtung einer "Herrschaft des Islams " sowohl in Jerusalem als auch im Libanon verschrieben. Die Hisbollah hat nach Schätzungen lediglich mehrere hundert aktive Kämpfer, aber tausende Unterstützer und Sympathisanten. Die Gruppe wird unter anderem für einen Anschlag 1983 auf das Hauptquartier der US-Marines am Beiruter Flughafen mit 242 Toten und zahlreiche Entführungen verantwortlich gemacht.
Im Libanon hat die vom US-Außenministerium als terroristische Vereinigung eingestufte Organisation den Status einer regulären Partei. Seit 1992 ist sie offiziell in das politische System integriert und derzeit mit 14 Abgeordneten im libanesischen Parlament vertreten. Die militante Organisation verfügt über einen eigenen Radio- und Fernsehsender. Syrien und Iran sollen die Hisbollah politisch, militärisch und finanziell unterstützen. Die Gruppe wird derzeit von Scheich Hassan Nasrallah angeführt.
Militärischer Druck der Hisbollah hatte Israel 2000 zum Abzug aus dem Libanon veranlasst. Seitdem gilt die "Partei Gottes" als vorherrschende Kraft im Süden des Landes. Nach mehrjährigen Verhandlungen unter deutscher Vermittlung tauschten Israel und die Hisbollah Anfang 2004 Gefangene und Tote aus.
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Die verdrängte Gefahr Hisbollah -Islamistische Gotteskrieger in Deutschland
Autoren : Klaus Wiendl, Oliver Bendixen und Stefan Zanev
"Tod dem Erzfeind Israel" Perfekt und perfide – die Hasstiraden des Hisbollah-Senders Al-Manar - Antisemitismus und Anstachelung zum Terror. Vom Libanon aus hetzt Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah per Satellit weltweit die Massen auf. Für die Bundesregierung aber bleibt Terroristenchef Nasrallah ein wichtiger Gesprächspartner – wie im Januar 2004 in Beirut. Israel überstellt dem Libanon 20 arabische Gefangene. Den Deal mit der Hisbollah zum Abschluß gebracht hatte August Hanning - der Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Zehn Jahre hatten die Verhandlungen des BND mit der Regierung in Jerusalem und der schiitischen Hisbollah – der Partei Gottes – gedauert. Die Deutschen haben mit sehr viel Respekt verhandelt – so der Milizenchef der Hisbollah, Hassan Nasrallah:
"Ich erinnere mich insbesondere an August Hanning."
Und so setzt der BND weiter unbeirrt auf die Gotteskrieger im Libanon und ihre Mullahs im Iran. Wilhelm Dietl vom Institut für Terrorismusforschung sagt:
"Der Bundesnachrichtendienst sieht das Ganze natürlich sehr politisch, weil er seine Kontakte zur Hisbollah nicht verlieren möchte. Weil er a) Informationen bekommt und b) glaubt, mäßigend eingreifen zu können zwischen Israel und Hisbollah. Der BND ist da etwas blauäugig auf dem Gebiet. Während die Polizeibehörden und auch der Verfassungsschutz sehr realistisch die Sache angehen und mit Sicherheit die Gefahr auch richtig erkennen."
Und weil man die Gefahren ernst nimmt, haben Polizei und Verfassungsschutz im nordrhein-westfälischen Velbert bereits lange das so genannte Libanesen-Viertel im Visier. Hier lebt seit 20 Jahren ein Mann, den inzwischen selbst die Gerichte als Terrorunterstützer einstufen und den der Verfassungsschutz für den Repräsentanten der Hisbollah in Deutschland hält. Und seitdem kämpft Chawki Bazzi gegen die Behörden, die ihn rasch abschieben wollen. Bazzi setzt dagegen auf BND-Chef Hanning, der bereits vor einer Abschiebung warnt. Sie könnte die Kontakte zur Hisbollah stören. Das Imam-Mahdi-Zentrum in Münster-Hiltrup hat der Verfassungsschutz als Begegnungsstätte ausgemacht – Teil eines vom Iran gesteuerten Netzwerkes von Moscheen in Deutschland - mit fünf weiteren Zentren alleine in Nordrhein-Westfalen: Aachen, Jülich, Löhne, Rheine und Velbert. In Soest treffen wir Halim Abdullah, den Vorsitzenden des dortigen Islamischen Vereins. Die Zahl von 800 in Deutschland lebenden Hisbollah-Mitgliedern kennt er. Er meint:
"Ich gehe davon aus, dass gewalttätig unter diesen 800, ich rede jetzt nicht von gewalttätig, wenn ich den Befehl bekomme, sondern von sich aus gewalttätig sind, gehe ich doch davon aus, dass wenigstens die Hälfte gewalttätig sind."
Frage report München: "Also zu Gewalt bereit sind?"
"Zur Gewalt bereit sind, ja."
"Jederzeit?"
"Jederzeit."
"Auch hier?"
"Auch hier."
Beunruhigende Nachrichten für den Innenminister in Berlin. Otto Schily beorderte deshalb im März die Präsidenten von Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt und BND zu einem geheimen Sicherheitsgespräch in sein Büro. Bereits der zweite von sieben Tagesordnungspunkten war die Hisbollah in Deutschland. Brisantes Material kam auf den Tisch – vorgelegt von Polizei und Verfassungsschutz. So harmonisch wie bei der Eröffnung des neuen Berliner Terrorabwehrzentrums im Januar ging es dann am 8. März nicht mehr zu. Schily – so die Informationen von report München – soll sehr besorgt gewesen sein über die alarmierende Analyse des Verfassungsschutzes.
Denn - so der Bericht – "ein terroristisches Potential ist in Form des Auslandssicherheitsdienstes sowie der bewaffneten Milizen vorhanden." Und weiter heißt es über die Hisbollah:
"Es besteht deshalb eine zumindest abstrakte Gefährdung deutscher Sicherheitsinteressen."
Obwohl Bundesinnenminister Otto Schily ein Betätigungsverbot für die Hisbollah in Deutschland erst einmal nur prüfen will, gibt er sich – wie aus seiner Antwort an report München hervorgeht – gegenüber der EU als Hardliner:
"Die Bundesregierung unterstützt die Listung der Hisbollah als terroristische Vereinigung im Rahmen der EU"
Anders als Schily muss das EU-Parlament keine Rücksichten nehmen. Am 10. März stuft eine große Mehrheit der Abgeordneten die Hisbollah als "terroristische Gruppe" ein. Cem Özdemir (Bündnis 90 / Die Grünen), Europaparlament sagt:
"Es ist glaube ich eine klare Botschaft, dass das Parlament die Rolle der Hisbollah sehr ernst nimmt. Wie gesagt, das ist keine endgültige Absage an die Hisbollah. Es liegt an der Hisbollah selber. Wenn die Hisbollah sich entwaffnen lässt, es gibt ja auch diese Forderungen aus den USA, dann muß man sicherlich Hisbollah neu bewerten. Gegenwärtig ist die Hisbollah eine aggressive terroristische Organisation".
Und das auch auf deutschem Boden. Vier iranische Oppositionelle wurden bereits1992 von einem Hisbollah-Terrorkommando im Berliner Restaurant Mykonos ermordet. Die Opfer konnten die deutschen Behörden nicht schützen – obwohl ihnen einer der Attentäter seit Jahren als potentieller Terrorist bekannt war. In der Berliner Imam-Sadik -Moschee ging er ein und aus.
Der angebliche Student Kazem Darabi war bereits vor dem Anschlag als iranischer Agent und Hisbollah-Funktionär aktenkundig. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes treffen sich in der Imam-Sadik -Moschee nach wie vor viele der Schiiten, die auch alljährlich in Berlin am Jerusalem-Tag gegen Israel demonstrieren. Claudia Schmid vom Verfassungsschutz Berlin erklärt:
"Wir haben ungefähr 160 Hisbollah-Anhänger in Berlin, die allerdings nicht offen unter dem Rubrum Hisbollah auftreten. Sie nehmen teil an Demonstrationen, an Großdemonstrationen z.B. Da kennt man dann schon, dass sie Hisbollah-Anhänger sind, dadurch, dass sie Hisbollah-Fahnen oder Portraits des Generalsekretärs Nasrallah tragen".
Insgesamt drei schiitische Moscheen in der Bundeshauptstadt werden von den Behörden beobachtet. Schließlich – so die Ermittler – sei ein harter Kern von etwa 30 Hisbollah-Aktivisten in Berlin auch bereit, Gewalt anzuwenden – erfahren im libanesischen Bürgerkrieg oder geschult in Terrorcamps der Taliban.
Quelle: http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2005/00261/
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