Befürchtungen, die im in 4307/4308 tangierten Artikel angeführt werden. Es ist selbstverständlich, dass man mögliche Zinserhöhungen und ihre negativen Folgen für die Aktienmärkte immer im Auge behalten muss - aber im Gegensatz zu Weihnachten kommen die nicht so plötzlich.
Denn noch sparen die Privathaushalte extrem viel - insbesondere in Asien, wo ausgerechnet auch die Einkommen am stärksten steigen und dadurch die Sparsummen auch. Und wenn dann diese gigantischen Sparmassen auf eine zu geringe Kapitalnachfrage treffen, sinken die Kapitalmarktzinsen. Die Notenbanken mischen da zwar auch mit, aber - was übersehen wird - beim Kapitalmarktzins nur peripher.
Das Ergebnis sind sehr niedrige reale Kapitalmarktzinsen, die schlicht und einfach höhere Vermögenspreise - ob das nun Aktien oder Immobilien sind - nach sich ziehen müssen, denn zukünftige Erträge werden mit niedrigeren Zinsfüßen auf den heutigen Zeitpunkt diskontiert. Nach der Summenformel für die geometrische Reihe beträgt nun einmal der Wert eines jährlichen Ertrages von 100 Euro bei einem Kapitalisierungszins von 5% gleich 2000 Euro und bei 2,5% sind es mit 4000 Euro doppelt so viel.
Dass diese Argumentation einem Perma-Bären wie dem Ulf Sommer aus dem Handelsblatt-Team in 4308 nicht gefällt, ist mir allerdings auch klar.
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