Du sprichst da doch unseren grundsätzlichen Zwiespalt als Börsianer an: die 3 Ziele Rendite, Sicherheit und Liquidität widersprechen sich nun einmal und lassen sich folglich nicht gleichzeitig realisieren - es heißt ja nicht umsonst "magisches Dreieck der Geldanlage".
Da hilft doch unser schöner Spruch "Was man hat, das hat man!"
Und auch bzgl. deiner Einschätzungen, dass du die Aktien "zu billig" verkauft hast, fällt mir nur ein: Na und, passiert mir auch dauernd und ist wohl normal. Aber das Risiko, dass es wieder abwärts geht ist doch bei der derzeitigen Hysterie am Markt bestimmt nicht besonders klein. Du siehst doch an den derzeitigen Marktpreisen für Auto-Aktien (um nur ein Beispiel zu nennen), dass "der Markt" derzeitig wieder völlig irrational ist - so eine gute Verzinsung gibt es eigentlich "normalerweise" nie.
Ich bin überzeugt davon, dass da nur die Strategie "zweigleisig fahren" weiterhilft, d. h. mit einem Teil investiert sein (und die Chance auf Kursgewinne bzw. das Risiko des Kursverlustes in Kauf nehmen) und mit dem anderen Teil auf "Sicherheit" (= Liquidität) setzen und gleichzeitig aber auch die Chance haben, wenn "es knallt" nachkaufen zu können. Ich finde, dafür muss man eben manchmal "bereit" sein, "zu billig" zu verkaufen. Denn nicht mehr voll handlungsfähig zu sein (z. B. weil man 100 % Liquidität oder weil man 100% Investitionsquote hat) ist unter den derzeitigen Umständen sicherlich die ungünstigste Lage, in die man sich selbst bringen kann.