11:16, 23.06.2005
Internationalmedia will Finanzbasis stärken - Kapitalerhöhung angepeilt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach hohen Verlusten will der deutsch-amerikanische
Filmproduzent IM Internationalmedia < IEM.ETR> durch einen Kredit und eine
Kapitalerhöhung seine finanzielle Basis stärken. " Wir werden voraussichtlich in
den kommenden Tagen die Verhandlungen mit einer Bank über einen
Betriebsmittelkredit abschließen" , sagte der seit zwei Monaten amtierende
IM-Vorstandschef Martin Schürmann in einem Gespräch mit der " Frankfurter
Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe).
Bei dem Kredit gehe es um eine Summe von rund 5 Millionen Euro, sagte
Schürmann. Für den Spätsommer peilt das börsennotierte Filmunternehmen mit Sitz
in München und Los Angeles zudem eine Kapitalerhöhung an, die voraussichtlich
einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in die Kasse spülen soll.
Bisher hat IM vor allem aufwändige Hollywood-Filme mitproduziert, darunter
" Terminator 3" mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle und " Alexander" mit
Angelina Jolie. Für das Unternehmen sei die Lage mittlerweile allerdings prekär
geworden, heißt es in dem Bericht weiter. Die freie Liquidität liege bei
lediglich 2 bis 3 Millionen Euro, sagte Schürmann der Zeitung. Akut sei das
Unternehmen zwar nicht in seiner Existenz gefährdet, " ein theoretisches
Insolvenzrisiko ist aber da" , sagte der IM-Chef.
IM-CHEF VERSPRICHT ENDE DER VERLUSTE
Für dieses Jahr verspricht der IM-Chef nach drastischen Kostensenkungen und
einer Neuausrichtung des Geschäfts ein Ende der Verluste. Zugleich werden die
Umsätze voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen. Eine konkrete Prognose
will Schürmann erst zur Hauptversammlung im August nennen. " Sie können die
Zahlen für Umsatz und Gewinn im ersten Quartal aber ungefähr auf das Gesamtjahr
hoch rechnen" , sagte er.
In den ersten drei Monaten 2005 erreichte IM bei einem Umsatz von 8,1
Millionen Euro einen Gewinn nach Steuern von 1,5 Millionen Euro. Zum Vergleich:
im Jahr 2004 verbuchte das Unternehmen insgesamt einen Umsatz von 187 Millionen
Euro und einen Jahresfehlbetrag von 23 Millionen Euro.
Schürmann will das Geschäft von IM umkrempeln. Er setzt künftig auf kleinere
und weniger riskante Kinofilme und zudem erstmals auch auf die Produktion von
Fernsehserien. " Erste Umsätze aus diesen beiden neuen Geschäftsbereichen
erwarten wir für 2006." Das laufende Jahr sieht er dagegen als Übergangsphase.
Filmstarts seien nicht geplant./tf/jb/fn
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