Aus der Reihe so kann man sich täuschen; Grins Hier der Artikel „Optimismus mit Schattenseiten überschrieb ich meine letzte Kolumne - denn die Euphorie ist am erwarteten Punkt erlahmt. Wie geht es jetzt weiter? Die aktuelle Situation In meiner Kolumne vom 30. April hatte ich den Ausbruch über die damalige Widerstandszone von ca. 4.660 - 4.720 Punkten beschrieben - und dies als wahrscheinliches Fehlsignal bezeichnet. Ich zitiere mich daher jetzt einfach mal selber: „Sie erkennen meine aktuelle Zurückhaltung, denn ich bin immer noch nicht ganz von der 'schönen neuen Welt' überzeugt. Natürlich ist der Anstieg zunächst positiv, …aber die Gefahr eines auch deutlichen Rückschlags ist immer noch nicht ausgeschlossen. Doch blicken wir jetzt nach oben. Hält die Euphorie an, so wird spätestens in der Widerstandszone ab etwa 5.000 Punkte bis ca. 5.300 Punkte die Entscheidung über das weitere Schicksal fallen. Genau das ist passiert - der Dax konnte sich nach dem Ausbruch eben nicht nach oben absetzen und kippte schon kurz vor der Zielzone wieder nach unten. Der Hochpunkt nach dem Ausbruch lag am 7.5.2009 bei 4.980 Punkten. Erneut kritische Phase Kritisch sehe ich zurzeit die Tatsache, dass der Index wieder auf die alte Ausbruchszone (ca. 4.660 - 4.720 Punkte) zurückgefallen ist. Wir stehen also an einem neuen Entscheidungspunkt: Hat sich jetzt die Marktstimmung gedreht? Werden Investoren den Anstieg der letzten Wochen als Fehl-Ausbruch interpretieren, weil Anschlusskäufe fehlen, um den Index weiter in die Höhe zu treiben? Wird der einsetzende Verkaufsdruck den DAX erneut unter seine jetzige Unterstützungszone drücken? Sollte dies geschehen, rückt als Kursziel nach unten ganz klar die Unterstützungszone um 4.165-4.140 und 4.000 Punkte in Blickfeld. Nutzen Anleger das Kursniveau jetzt um einzusteigen? Dann wird es einen kurzfristigen Schub nach oben geben, aber nach wie vor gilt: Ab 5.000 - 5.300 Punkte wird es eng. Ich sehe zurzeit keine Tendenzen, dieses Niveau nach oben zu durchbrechen. Meine Empfehlung Die Situation stellt zurzeit eine optimale Spielwiese für Trader dar. Dreht der Index, bieten sich kurzfristige Chancen nach oben - aber Vorsicht, da müssen Sie am Ball bleiben. Bricht der Index nach unten durch, ergeben sich Chancen über entsprechende Short-Instrumente. Die Entscheidung über die Richtung dieser Trades fällt zu Beginn der kommenden Woche. Was können aber längerfristig orientierte Anleger tun? Zunächst noch abwarten und Pulver trocken halten. Als Portfolio-Manager kann ich Ihnen darüber hinaus raten, sich beispielsweise mal die Fonds anzuschauen, deren Strategien auf Handelssystemen beruhen, denen Methoden der technischen Analyse zugrunde liegen. Viele dieser Fonds haben in den letzten beiden Jahren sogar Gewinne erwirtschaftet. Die ideale Beimischung zu einem Aktiendepot in Krisenzeiten. Dr. Gregor Bauer arbeitet als selbständiger Portfolio Manager (www.drbauer-consult.de), ist Vorstandsvorsitzender der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (www.vtad.de) sowie Vorstandsmitglied des Weltverbands der Technischen Analysten. ----------- Wer viel Geld hat, der kann spekulieren; wer wenig hat darf nicht spekulieren und wer überhaupt kein Geld hat muss spekulieren.
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