Habe ich von drüben, ist aber auch so zu finden. Interessant ist, dass in diesem Artikel viele Fakten kommen, die man leider nicht entkräften kann. Eigentlich ein verheerender Artikel, der aber drüben nicht sachlich kommentiert wird mit der pauschalen und völlig substanzlosen Erwiderung, das sei ja alles nur erstunken und falsch dargestellt. Da kann man wieder die Psychologie der Börsianer studieren, bei denen der Wunsch Vater des Gedanken ist und alles andere polemisch, ohne Argumente, ausgeklammert wird. Der Gurubeitrag ist wegen Beleidigung gesperrt, aber das ist wohl kein großer Nachteil, weil seit einiger Zeit ohnehin nichts oder kaum Sachliches mehr kommt. Schade. Hier das Zitat, das einen erschüttern sollte. Ich sehe eine Kursumkehr nur noch, wenn AA zaubert. Milliarden illegale Shares werden wohl nie eine Rolle spielen, selbst wenn es sie gibt, denn die werden einfach wie bisher behandelt: Man kriegt sie nicht zu sehen und sie spielen keine Rolle für uns, weil sie im Dunkeln bleiben, nur negativ wirken und deshalb den Kurs nicht erhöhen. Oder auch hier gibt es ein Wunder. Oder, und das KÖNNTE ja nochmal klappen, es gibt einen weiteren Meme-Hype wie letztes Jahr und der Kurs geht nochmal in Richtung 50... (Wunsch Vater des Gedankens?)
AMC - Der Kursverlauf der Meme-Aktie bleibt ein Desaster Im September meldete die weltgrößte Kinokette Cineworld Insolvenz an. Das Management des Konkurrenten AMC Entertainment gibt sich dagegen weiter kämpferisch. Doch ein Blick in die Bilanz zeigt: Die Uhr tickt auch hier.
Was wäre aus Aktien wie Gamestop, Bed Bath & Beyond oder AMC Entertainment geworden, hätte es den Meme-Hype nicht gegeben? Diese Frage habe ich mir in den vergangenen Monaten wiederholt gestellt. Denn die operativen Probleme bleiben. Was sich geändert hat, ist die Kapitalausstattung. Durch die explodierende Nachfrage nach den Aktien der kriselnden Unternehmen hatten diese leichtes Spiel, neue Gelder aufzunehmen. Um sich damit zumindest eine Lebensverlängerung zu erkaufen.
Über die Meme-Aktie Bed Bath & Beyond berichtete stock3 zuletzt wiederholt. Das Unternehmen steht mit 1 1/2 Beinen in der Insolvenz. Besser sieht es dagegen bei Gamestop aus. Dessen Bilanz ist in Ordnung. Der Cashbestand schrumpft zwar auch hier. Mit rund 900 Mio. USD Nettocash wird das Unternehmen aller Voraussicht nach aber noch eine Weile über die Runden kommen. Doch wie sieht es eigentlich bei AMC aus?
"Kreative Lösung" erweist sich als totaler Flop Bereits in diesem Artikel im Dezember 2021 ging ich auf die bilanziellen Unterschiede von AMC und Gamestop ein. Dass AMC dringend Geld braucht, ist also kein großes Geheimnis. Doch die Aktionäre wollten weitere Verwässerungen nicht mehr mitmachen. Was also tun? Das Management entschied sich für einen Move, den CNBC als "kreative Lösung" bezeichnete. Unter dem Symbol APE wurde für eine "alte" Aktie von AMC eine neue Vorzugsaktie ausgegeben, insgesamt waren es 517 Mio. Stück. Der Clou: Diese Vorzugsaktien kann das Unternehmen weiter munter verwässern. Insgesamt ist die Ausgabe von rund 4,5 Mrd. weiteren Vorzugsaktien möglich. Kein Wunder, dass der Kursverlauf von APE seit dem Listing eine einzige Katastrophe ist. Und die Entwicklung der "alten" AMC-Aktie sieht nicht besser aus.
Gestern äußerte sich das Analystenhaus B. Riley negativ und strich die Prognosen für den Kinomarkt in den USA für 2022 und 2023 zusammen. Die Experten gehen nun nicht mehr davon aus, dass die Box Office Umsätze vor dem Jahr 2024 die Vor-Corona-Niveaus erreichen werden. Aufgrund eines mageren Line-Ups an Filmen erwartet B. Riley 2022 nun ein Niveau von 30 % unter dem von 2019 anstelle von 28 %. Für 2023 dürften die Erlöse aller Voraussicht nach 16 % unter dem Level von 2019 liegen. Zuvor hatten die Experten nur ein Minus von 7 % erwartet.
Analyst Eric World strich daher das Kursziel für die AMC-Aktie von 11,00 auf 7,50 USD zusammen. Für das dritte Quartal senkte World seine Umsatzerwartung von 1,09 Mrd. USD auf 978 Mio.USD, für das Gesamtjahr 4,17 Mrd. USD nach zuvor 4,44 Mrd. USD.
Ein riesiger Schuldenberg Ein Blick auf die Bilanz des Halbjahresberichts der Kinokette AMC zeigt auf: Das Unternehmen verfügte noch in etwa über knapp 1 Mrd. USD an liquiden Mitteln. Der Free Cashflow belief sich in den ersten sechs Monaten auf ein Minus von knapp 450 Mio. USD, im zweiten Quartal waren es 117 Mio. USD. Die Schulden türmen sich dagegen inzwischen auf rund 5,5 Mrd. USD. Und von diesem Schuldenberg wegzukommen, dürfte sehr schwierig werden. Denn selbst in den Jahren vor Corona (2016 bis 2019) erzielte AMC nur 2018 und 2019 einen positiven Cashflow von 206 bzw. 61 Mio. USD.
Um also die eingangs aufgeworfene Frage zu beantworten: Ich bin mir ziemlich sicher, dass AMC ohne Meme das Schicksal von Cineworld geteilt hätte. Die weltgrößte Kinokette meldete im September Insolvenz an. Insofern bleibt die AMC-Aktie mit zahlreichen Risiken behaftet und wäre mir gerade im aktuellen Umfeld definitiv zu riskant.
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