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Pipeline Einschätzung Morphosys 07/2021 Und wenn ich sage es passt, dann passt es, man muss ja nur in diesen Situationen den Überblick bewahren und ruhig bleiben "können". Auch wenn zwei so 10er Tage auch für mich nicht einfach sind. Nachdem ich mir die Lizenzvereinbarung Incy/Mor durchlas, und bisschen was zu Constellation Pharmaceuticals, und Pelabresib samt Jakafi muss ich sagen der Deal wird Morphosys das Leben retten, das Management wird unterbewertet! Außerdem hat die ganze Gemeinschaft bis auf awsx (den ich manchmal doch verfluche - jaja der neid) ein Projekt in der Pipeline vergessen!
Ich weis ihr zeigt jetzt mit dem Finger auf mich, aber überlegt mal wirklich weshalb Leerverkäufer hier sind, die sind nicht dämlich und kamen vor der Übernahme, die mussten die Kanonen auspacken, hätte die ganze Welt den Deal noch für gut erklärt.
Ich frage mich eher, was bleibt von Monjuvi übrig?
In den USA wird ja Umsatzseitig alles bei Morphosys verbucht, Gewinn/Verlust 50/50 geteilt, die klinischen Studien für USA werden auch 45/55% (MOR/INCY) geteilt und außerhalb der USA bekommt Incyte exklusive Vertriebsrechte und zahlt Lizenzgebühren an Morphosys. Dafür trägt Incyte alle Entwicklungskosten außerhalb der USA - was auch nicht billig ist. Morphosys gewinnt umsonst an Bekanntheit...
https://www.morphosys.de/medien-investoren/mediencenter/morp…
Sieht so aus als hätte Morphosys Incyte wirklich gebraucht um Monjuvi schneller zu vermarkten, um an schnelles Geld zu kommen, und um erste Schritte zu machen.
Nur wenn man davon ausgeht das ein großer Teil des Umsatzes bei Incyte bleibt, ein Teil an Xencor geht, dann frage ich mich, wenn ein Umsatz von 700 Mio. Dollar in 2025 erreicht wird, was bleibt unterm Strich, wo wird wie viel verdient? In den USA ist es ganz anders als außerhalb. Wie hoch sind die Lizenzgebühren, was käme an MS-Zahlung?
200 Mio. Dollar Umsatz in den USA wären beim Gewinn 50/50 - 100 Mio. Dollar grob gesagt (exkl. Ausgaben). Außerhalb der USA weis keiner den Lizenzgebührensatz, 500 Mio. Doller dort könnten auch 125 Mio. für Morphosys sein. Macht dann 225 Mio. Dollar Gewinn durch Monjuvi / Minjuvi, (Tafasitamab) etc... ein Teil davon geht an Xencor.
Jetzt bleiben dann von 700 Mio. nur 200 Mio. Dollar übrig, wie will man da die Ausgaben decken, wenn die jetzt bei 400 Mio. liegen?
Bis der Rest der Pipeline fertig wäre, vergeht auch Zeit, das kostet Geld, und die Tantiemen sind gering. Siehe Tremfya - aber besser als nichts.
Die Übernahme kam nach den Daten zu Pelabresib, man hat also gewartet.
Abgesehen von den sofortigen 1,425 Mrd. Dollar hat Morphosys Anspruch auf Entwicklungsfinanzierungsanleihen in Höhe von bis zu 350 Mio. US-Dollar über einen Zeitraum von einem Jahr. Darüber hinaus wird Royalty Pharma zusätzliche Zahlungen von bis zu 150 Mio. US-Dollar an MorphoSys leisten, wenn klinische, regulatorische und kommerzielle Meilensteine für Otilimab, Gantenerumab und Pelabresib erreicht werden.
https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/morphosys-schliesst-…
Von Pelabresib gehören 97% Morphosys. Das wird höchstwahrscheinlich in Kombination mit Jakafi verabreicht werden (da es die Wirksamkeit nachweislich deutlich erhöht). Man müsste irgendwie den Marktwert ausrechnen um irgendeine Schätzung abgeben zu können. Der Umsatz von Jakafi betrug 2020 1,94 Mrd. Dollar. Für 2021 sollen es 2,125 Mrd. Dollar sein. Der Markt ist schon da für Pelabresib. Wenn man als Zugabe zu Jakafi nur die hälfte nimmt, wären es 1 Mrd. Dollar. Das mit der Vermarktung sollte auch kein großes Problem werden.
https://investor.incyte.com/press-releases/press-releases/20…
So gesehen war die Übernahme, wenn auch teuer, gar keine Verzweiflungstat sondern eher strategisch um die Wahrscheinlichkeit profitabel zu werden zu erhöhen, wie viel wäre durch Oti, Gante, usw... an Tantiemen rein gekommen?
Das kein Ausblick in Q1/2021 im März gegeben wurde könnte wohl die Leerverkäufer angelockt haben, der Vorstand kaufte nach dem Q1 Bericht, später kam dann die Übernahme dazu, was die Gleichung der LV irgendwie veränderte. Wenn alle den Deal gut heißen würden, hätten viele Leerverkäufer ein Problem bekommen. Also mussten die drücken um den Deal schlecht aussehen zu lassen, damit der Markt das auch glaubt, alle Angst und Panik bekommen und ohne nachzudenken fliehen, wer will schon das sein Geld weniger wird, wird es dann schnell mehr - wollen alle ohne nachzudenken rein.
Denn niemand wusste davon, und keiner weis wie profitabel Pelabresib wirklich wird. Es kann ja sein: Monjuvi in 2028 (noch 7 lange Jahre!) mit einem Umsatz von 700 Mio. Dollar -> unterm Strich 200 Mio. Dollar und Pelabresib kommt mit 600 - 1.000 Mio. Dollar daher - was Jahre vorher schon im Markt eingepreist werden dürfte (2023-2026).
Im übrigen sollte man auf gar keinen Fall Felzartamab (MOR202) vergessen, denn im Moment denken daran nur die wenigsten, ich hab es mir vorhin eine Stunde lang angesehen und bin durchaus überrascht - da ist ja Morphosys ein Schnäppchen im Moment, wenn´s was wird!
MEMBRANÖSE NEPHROPATHIE (MN)
Derzeit gibt es keine zugelassene Standardtherapie für Membranöse Nephropathie. Die KDIGO-Leitlinien – eine globale gemeinnützige Organisation, die evidenzbasierte Leitlinien für die klinische Praxis zur Behandlung von Nierenerkrankungen entwickelt und umsetzt – empfehlen die Verwendung von Kriterien wie Anti-PLA2R-Antikörpertiter und Proteinurie, um Patienten nach Risiko zu gruppieren und den Behandlungsablauf festzulegen. Das derzeitige Behandlungsschema umfasst im Wesentlichen verschiedene nicht-immunsuppressive Medikamente (z. B. ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorblocker, Statine und Diuretika), konventionelle immunsuppressive Medikamente (z. B. Cyclophosphamid in Kombination mit Steroiden, Calcineurin-Hemmer, Mycophenolat-Mofetil) und den Off-Label-Einsatz von B-Zell reduzierenden, depletierenden oder gerichteten Wirkstoffen (z. B. Anti-CD20-Antikörper) (KDIGO 2020; Ronco, 2021).
Phase 1 & 2 Daten kommen im Herbst 2021!
Multiples Myelom (MM)
Das Multiple Myelom (MM) ist eine Blutkrebsart, die in Plasmazellen entsteht. Die malignen Zellen reichern sich im Knochenmark an, wo sie gesunde, für die Hämatopoese verantwortliche Zellen verdrängen und unterdrücken (Kyle, 2009; Rawstron, 1998). Darüber hinaus kommt es beim Multiplen Myelom zu lytischen Knochenläsionen (abgerundete, ausgestanzte Knochenbereiche), diffuser Osteoporose, Knochenschmerzen und zur Produktion abnormaler Proteine, die sich im Urin ansammeln (Dispenzieri, 2005; Kyle, 2003). Bei den meisten Patienten mit Multiplem Myelom tritt zum Zeitpunkt der Diagnose und während der Nachsorge auch Anämie auf. Die Anämie beim Multiplen Myelom ist multifaktoriell und tritt sekundär zu Knochenmarkersatz durch bösartige Plasmazellen, chronischen Entzündungen, relativem Erythropoetinmangel und Vitaminmangel auf (Baz, 2004; Bouchnita, 2016).
Die multizentrische, einarmige Phase 2-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von MOR202/TJ202 in Kombination mit Dexamethason bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplem Myelom wird von I-Mab Biopharma durchgeführt. Die Studie ist als zulassungsrelevante Studie konzipiert, die bei Erfolg zu einem Zulassungsantrag, einer sogenannten Biologics License Application (BLA), für den Großraum China führen könnte. Estimated Primary Completion Date: 31.12.2021
Die randomisierte, offene, Placebo-kontrollierte multizentrische Phase 3-Studie wird von I-Mab auf dem chinesischen Festland und Taiwan durchgeführt. Die Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination von MOR202/TJ202 mit Lenalidomid (LEN) und Dexamethason (DEX) im Vergleich zur Kombination von LEN und DEX bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplem Myelom, die zuvor mindestens eine andere Behandlung erhalten haben. Der primäre Endpunkt ist die Bewertung des progressionsfreien Überlebens (PFS), wobei die Wirksamkeit von MOR202/TJ202 in Kombination mit LEN/DEX im Vergleich zu LEN/DEX allein untersucht wird. Die Studie ist als zulassungsrelevante Studie konzipiert, die bei Erfolg zu einem Zulassungsantrag, einer sogenannten Biologics License Application (BLA), für den Großraum China führen könnte. Estimated Primary Completion Date: 31.07.2022
https://www.morphosys.de/pipeline/felzartamab-mor202
MorphoSys hat Anspruch auf erfolgsabhängige klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von I-Mab in Höhe von bis zu 100 Mio. US-Dollar. Zudem hat MorphoSys Anspruch auf gestaffelte Tantiemen (Umsatzbeteiligungen) im zweistelligen Prozentbereich auf die mit MOR202 in den vereinbarten Regionen erzielten Nettoumsätze.
https://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/ad-hoc-morphosys-erhoeht…
Platz 2 belegt, wie ebenfalls schon 2017, das Blutkrebs-Medikament Lenalidomid (Revlimid®, Celgene) mit einem Umsatz von 9,7 Milliarden US-Dollar (2018) (2017: 8,2 Milliarden Dollar).
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4907760
Fazit: Für aktuell 1,6 Mrd. Euro Marktwert würde ich das ganze gar nicht mehr verkaufen, auch wenn es ein intakter Abwärtstrend - ausgelöst durch eine SKS ist.
Wenn man bedenkt das es keine Standardtherapie für MN gibt wäre MOR-202 in diesem Bereich ein Alleinstellungsmerkmal. In den nächsten 18 Monaten könnte der Zulassungsantrag in China für MOR202 im Bereich MM durch I-Mab gestellt werden - dann wird das eine neue Einnahmequelle für Morphosys hervorrufen. Sagen wir mal der Umsatz könnte min. 10% von Lenalidomid betragen wären es 850 Mio. bei 10% wären es 85 Mio. Dollar für Morphosys was doch ein Patzen Geld ist, rechnet man es auf 2 Mrd. hoch wären es 200 Mio. Dollar!
Um jetzt das von oben aufzugreifen: Es kann ja bis 2028 soweit sein: Monjuvi Umsatz von 700 Mio. (mit Abzüge = 200 Mio.), Pelabresib kommt auf 600 - 1.000 Mio. Dollar (Eigentum von Morphosys - 97%), MOR-202 auf 200 Mio. Dollar (10% Lizenzeinnahmen!) und dann könnte man meinen, das sind ja 1.000 bis 1.400 Mio. Dollar an Umsatz, wenn man jetzt Betriebskosten von sagen wir mal weil´s ja so schön ist 600 Mio. Dollar nimmt blieben 400 Mio. Dollar übrig. Das wäre ein KGV von aktuell 4 und wäre gar nicht mal so weit hergeholt. Besser ich geh jetzt schlafen. :D
Gruß und mein Dank an User Dampflok1 von W.O anders! Hubertuss
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