Im Moment scheint noch keiner daran zu glauben, aber wenn man sich die Puzzlestückchen so ansieht, könnte es zu einem Ritt auf der Rasierklinge werden. Hier einige Gründe:
1.§Wie schon überall breitgequatscht wird, wurde der irakische Widerstand unterschätzt. Schlimmer als die nicht überlaufenden Truppenteile ist das „Feedback“ in der irakischen Zivilbevölkerung. Statt zu jubeln wird fleißig angegriffen. Ob mit uralten Schießprügeln Helikopter runtergeholt werden oder mit Selbstmordattentaten der Nachschub gestört wird – statt Hilfe gibt es einen Partisanenkrieg.
2.§Stellt Euch vor, Ihr kommt aus Regionen mit gemäßigten Klima und sollte zigtausend Kilometer von der Heimat entfernt die Heimat verteidigen. Und zwar bei 50 Grad im Schatten, Sand auf der Zunge und nichts als Ödnis um Dich herum. OK, die Motivationsgurus werden alles versuchen, den Amis klar zu mache, dass sie ein hehres Ziel haben, nämlich die Befreiung des Irak. Irgendwann wird aber auch der letzte Trottel merken, dass er im Irak nichts verloren hat, da man der Agressor ist.
3.§Die High-Tech-Waffen haben keine kriegsentscheidende Bedeutung mehr. Man kann Bagdad noch jahrelang bombardieren. Da aber nur ausgesuchte, militärische Ziele bombardiert werden dürfen und jeder „Kollateralschaden“ mit noch mehr Hass auf die Amis geahndet wird, können sich die bewaffneten Widerstandsgruppen mühelos verstecken.
4.§Die Iraker treten ausgeruht in den Kampf. Die Amis als verweichlichte „Westler“ (ausgenommen die Marines) haben erstens schon den stressigen Aufmarsch hinter sich und zweitens keinen Bock, auf ein ordentliches Mittagessen zu verzichten.
5.§Der politische Widerstand in der Welt und gerade im Nahen Osten wächst. U.U. brechen die Feudalstaaten wie Saudi-Arabien, Katar, etc. als Stütze weg. Wer weiß?
6.§Die Kriegskosten für die Amis werden explodieren. D.h. die Steuern müssen wieder ordentlich rauf? Vorbei ist der Konjunkturplan von DoubleU. Damit es nicht dazu kommt, wird irgendwann zum Rückzug gepfiffen.
Weitere Argumente pro und contra?
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