Rohstoffe: Ölpreise unter Druck - Schwaches Wachstum in China, EU denkt über Reserven-Freigabe nach (shareribs.com) London 22.03.12 - Die Ölpreise befinden sich auch heute weiter auf dem Rückzug. Nachdem gestern zwischenzeitlich eine Gegenbewegung aufgrund sinkender Lagerbestände in den USA eingesetzt hatte, belasten die jüngsten Daten zum chinesischen Einkaufsmanagerindex die Notierungen ebenso, wie Berichte laut denen die EU eine Freigabe der strategischen Ölreserven erwägt.
Wie shareribs.com berichtete, ist der HSBC-Einkaufsmanagerindex in China im März auf 48,1 Punkte zurückgefallen. Der von der Bank unabhängig erstellte Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Volksrepublik. Ein Wert unterhalb von 50 Punkten deutet auf ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung hin. Da bereits seit Längerem mit einer Verlangsamung des Wachstums in China kalkuliert wird, halten sich die Auswirkungen am Ölmarkt in Grenzen, die Aktienmärkte reagieren heftiger.
Das weiterhin relativ hohe Niveau der Ölpreise hat die EU veranlasst, über eine Freigabe der strategischen Reserven nachzudenken. Bereits im vergangenen Jahr hatte dies zu einem deutlichen Rückgang bei den Preisen geführt. Damals allerdings war das Verhältnis von Angebot und Nachfrage deutlich weniger komfortabel, als es heute der Fall ist. So hat Saudi Arabien angekündigt, die Ölförderung auf bis zu 12,5 Mio. Barrel/Tag steigern zu wollen, sollten die Preise nicht zurückgehen. Auch in Libyen ist die Wiederherstellung der Förderung nach der Revolution auf einem guten Weg. Der zuständige Minister geht davon aus, dass im April 1,1 Mio. Barrel/Tag gefördert werden können, was dem Niveau von Februar 2011 entspräche.
http://www.shareribs.com/rohstoffe/oel-und-gas/...be_nac_id97386.html Bereits am 14. März hatte US-Präsident Barack Obama mit seinem britischen Amtskollegen David Cameron eine partielle Freigabe der strategischen Ölreserven. Dies aber wurde schnell als reines Gedankenspiel deklariert. Analysten gehen dann auch davon aus, dass vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit an den Ölmärkten kaum mit einem Einfluss der Freigabe der Reserven auf die Ölpreise zu rechnen sei.
In den USA sind die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend zurückgegangen. Hier war ein Rückgang um 1,2 Mio. Barrel auf 346,3 Mio. Barrel zu verzeichnen, im Lagerstandort Cushing, Oklahoma sanken die Bestände um 0,2 Mio. Barrel. Ebenfalls gesunken sind die Benzinbestände sowie die Nachfrage nach Benzin. Bei den Destillaten (Heizöl und Diesel) war ein Lageraufbau von 1,8 Mio. Barrel zu verzeichnen, aufgrund der für diese Jahreszeit hohen Temperaturen sank der Bedarf um 600.000 Barrel auf 3,217 Mio. Barrel/Tag zu verzeichnen.
So schwebt weiterhin eine Eskalation der Lage im Iran über den Märkten. Solange es keine friedliche Einigung über das iranische Atomprogramm gibt, wonach es trotz Gesprächsbereitschaft nicht aussieht, sollten die Preise eine solide Unterstützung haben.
Brent-Rohöl korrigiert aktuell um 0,5 Prozent auf 123,55 USD/Barrel, WTI-Rohöl gibt 1,0 Prozent auf 106,18 USD/Barrel ab.
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