Dass Osram sich seit März in einer starken Abwärtsbewegung befunden hat, ist ja recht offensichtlich. Neues Ungemach könnte aber trotz des jüngsten und immer noch gültigen Ausbruchs über den Abwärtstrendkanal drohen.
Wie man im Chart sehen kann, hat die Osram-Aktie schon mehrfach die jeweils gültige obere Abwärtstrendkanal-Begrenzung des jeweiligen Abwärtstrends sehr deutlich nach oben hin verlassen, nur um nach einiger Zeit wieder zurückzufallen und noch eine "Etage" tiefer zu rutschen:
Mitte Mai sahen wir einen dynamischen Ausbruch aus dem Abwärtskanal seit März (siehe Trendlinie Nr.1), der sogar per Doppelboden mit ansteigenden Tiefs bestätigt wurde. Dann fiel die Aktie Ende Mai mit einem riesigen Gap unter den letzten Tiefpunkt. Es folgte eine Abwärtsbewegung die gegen Ende Juni immer stärker Fahrt aufnahm, jedoch konnte sich die Aktie in der Folge stabilisieren und durchbrach mit zwei langen grünen Tageskerzen den zu jenem Zeitpunkt gültigen Abwärtstrendkanal nach oben (Linie Nr. 2). Dann jedoch folgte mit der allgemeinen Marktentwicklung Ende Juli der Absturz unter 30 Euro und somit voll in den schon längst verlassen geglaubten Trendkanal Nr. 2 zurück. Gegenwärtig ist nun Trendlinie Nr. 3 gültig. Diese wurde ebenfalls relativ deutlich nach oben hin durchbrochen mit dem Überschreiten von €32,25 und Kursen bis gantz knapp unter 33 Euro. Es wurde ein klares Kaufsignal generiert in RSI (Failure Swing) und MACD (bullishes kreuzen). Aber seitdem schwächelt Osram wieder, und droht nun ebenso wie die vorigen Male wieder in einen Abwärtstrend zurückzukehren und die alten Tiefststände zu unterbieten. Nicht unkritisch ist auch die Tatsache, dass wir nun wieder unter dem horizontalen Widerstand bei €32,45 sind.
Osram ist somit seit März eine Bullenfalle in Serie gewesen; jedesmal wurden die Bullen angelockt um als Trendfolger auf den Zug aufzuspringen der ziemlich deutlich wieder nach Norden zu fahren schien, aber dann wurde doch wieder abverkauft.
Ob es auch dieses Mal dazu kommen wird, wer weiß das schon. Aber bei der Frage ob man jetzt noch long einsteigen will sollte man zumindest bedenken, dass es jederzeit wieder so werden könnte. Damit stünden dann kurzfristig Kurse sehr deutlich unter 30 Euro auf dem Plan; mindestens dürfte das alte Tief im Bereich um 29 Euro herum unterboten werden. Wann dieser Abwärtsstrudel nachhaltig nach oben hin durchbrochen wird, das kann wohl keiner zuverlässig vorhersagen. Fundamental untermauert ist dieses charttechnische Hütchenspiel schon länger nicht mehr nach diesem harten Abverkauf der letzten Monate, aber das scheint die Bären bei dieser Aktie wenig zu stören.
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