...ich beziehe mich auf Deine "Gedanken zur Wandelanleihe".
Ich gehe davon aus, dass der Resplit auf der HV beschlossen wird. Die Aktionäre haben fast keine andere Wahl.
Die Wandelanleihe wird wahrscheinlich ebenfalls gezeichnet, wobei die Chancen nicht zuletzt durch die aufgeklärte Diskussion unter den Kleinaktionären in vielen Foren vielleicht gesunken sind. Ich nenne mal ein paar böse Überlegungen, die mir schon durch den Kopf gehen, seit ich die Bedingungen der WA kenne und bemerkt habe, dass "Mr. X" wieder auf den Kurs Einfluss nimmt:
TRIA braucht frisches Geld. Nach wie vor schätze ich die Konsolidierungsanstrengungen, insbesondere die Kostensenkungen, sehr. Aber man hat offenbar auch Umsatz eingebüsst. Folglich gibt es vorerst kein Entrinnen aus der Liquiditätsproblematik.
Die Altgesellschafter sind offenbar nicht mehr bereit, der Gesellschaft mit Krediten zu helfen, wie sie es früher getan haben. Sie möchten aber sicher auch keinen Crash. TRIA hat z.B. lt. GB 2004 Seite 30 rund 1.089.000 Euro lfd. Umsatzsteuerverbindlichkeiten, die mit Raten bis 28.02.2006 getilgt werden sollen. Die persönliche Haftung für die Vorstände bei Umsatz- und Lohnsteuerschulden ist fast schon obligat, bei einer Insolvenz würde der Fiskus sie sicher in Haftung nehmen.
Daneben haben lt. GB 2004 Seite 48 „den Altgesellschaftern nahe stehende Unternehmen einen Kreditrahmen von ca. T€ 2.500 zur Verfügung gestellt…“ Dieser war zum 31.12.04 zu 1.500 T€ in Anspruch genommen. Heute fast ganz?
Das bedeutete, dass die Altgesellschafter (und ihre so genannten „nahe stehenden Unternehmen“) Gefahr laufen, einschl. Umsatzsteuerhaftung weitere 3,5 Mio Euro zu verlieren. Würde die WA vollständig gezeichnet, kämen 4,3 Mio Euro ins Haus. Damit könnte man sowohl das Finanzamt mit 1 Mio als auch die erwähnten Kredite mit 2,5 Mio zurückzahlen und hätte noch 800.000 Euro Liquidität im Haus.
Auf der anderen Seite müssen die Altgesellschafter die WA selbst zeichnen, wenn sie nicht die Stimmenmehrheit riskieren wollen. Dafür benötigen sie mindestens etwa 1,5 – 2,15 Mio Euro. Könnte es also sein, dass sie diese Mittel nur unter der Voraussetzung aufbringen können/wollen, dass andererseits die von den „nahe stehenden Unternehmen“ gewährten Kredite zurückfließen? Dann wäre die WA für sie eine Art Nullrunde, und alle anderen hätten eben das Geld gebracht, um Mietschulden, das Finanzamt etc. zu befriedigen und noch ein klein wenig Liquidität vorzuhalten.
Es scheint offensichtlich, dass jemand, wie schon vor 11 Tagen mit den 180.000 Stück bei 75 und später bei 70 Cent, die Aktie weiter nach unten treiben möchte. Heute hatten wir eine ebenbürtige Stückzahl bei etwa 67 Cent im Ask und dann, als der Kurs auf bis zu 56 Cent absackte, wurde dieser Block auf die Gegend um 60 verschoben. Man konnte bei der Umgruppierung regelrecht zusehen – raus bei 66/67/68, rein bei 60/61/62 innerhalb weniger Minuten.
Nach wie vor glaube ich daher, dass jemand den Kurs bewusst nach unten drückt, aber nicht unbedingt eigene Stücke verkaufen will. Welche Logik dahinter steckt, weiß ich nicht. Jedenfalls aber ist für mich klar, dass die Aktie ohne die vor 11 Tagen noch vorhandene und nun gründlich verdorbene Phantasie nie und nimmer die angepeilten 2 Euro nach dem Resplit erreichen oder halten wird, sondern bei den 1 Euro der WA landen dürfte. Das wären nach heutigem Maßstab 33 Cent pro Aktie, und das nur aufgrund von nichtoperativen Einflüssen. Genau das ist es, was mir nicht gefällt. Die simple Logik könnte nämlich sein, dass man Geld braucht, es nur mit einer ungewöhnlich ausgestatteten WA bekommt und dafür den Kurswert einstweilen opfert. Wenn der Kurs nach dem Kapitalschnitt bei etwa 1 Euro liegt, könnte TRIA wohlgemut mit frischem Geld auf den September zugehen und z.B. bei einem Kurs von 1,20 wunderbar wandeln lassen. Alle wären glücklich - außer uns Kleinen!
|