Die französische Regierung wird auf Druck der EU aus Brüssel in den nächsten Wochen einen Gesetzentwurf ins Parlament einbringen, mit dem das Glücksspielmonopol des Staates abgeschafft wird. Ab dem 1. Januar 2010 sollen dann auch Internet-Unternehmen wie Bwin lizenziert werden.
HB PARIS. Bislang hatte Frankreich wie die deutschen Bundesländer auf dem Glücksspielmonopol beharrt. Jetzt soll eine unabhängige Regulierungs-Behörde Lizenzen an zukünftige Spiele/Wettbetreiber vergeben. Diese müssen ein strenges Pflichtenheft respektieren (Kampf gegen Geldwäsche, Steuerbetrug, Auszahlung in Steuerparadiesen). Das neue Gesetz betrifft Pferdewetten, Sportwetten allgemein und Poker im Internet.
Pferdewetten brachten dem Staat bei neun Mrd. Euro Umsatz zuletzt 1,8 Mrd. Euro Gewinn, die 200 öffentlich zugänglichen Kasinos 2,6 Milliarden, Lotto/Toto und Rubellspiele nur 118 Millionen.
Bei Sportwetten will Frankreich in Zukunft von lizenzierten Unternehmen 7,5 Prozent Steuer auf den Umsatz erheben, beim Poker (bis zu 50 Partien pro Stunde) nur zwei Prozent. Gewinnausschüttungen sollen auf 85 Prozent des Umsatzes pro Firma begrenzt bleiben, um Spielsucht zu vermeiden.
Nach dem Gesetzesentwurf bahnen sich große Koalitionen an. So verhandelt bwin mit der französischen Sporttageszeitung L'Equipe über eine Kooperation.