CHART-KOLUMNE: Technisches Gesamtbild der Aktienmärkte verbessert sich HAMBURG (S-T Systemtrade) - Technisches Gesamtbild der Aktienmärkte verbessert sich:
Allgemeine Beurteilung
Aktien-Indizes:
Mit drei Tagen in Folge steigenden Kursen überwanden alle von uns beurteilten Europa-Indizes in der letzten Woche ihre jüngst ausgebildeten Konsolidierungszonen und setzten in diesem Zusammenhang ihre jeweiligen übergeordneten Aufwärtstrends fort. Einzige verbleibende Ausnahme ist der deutsche DAX , der zwar einen vergleichbaren Aufwärtsimpuls ausbildete, diesen jedoch von einer weit tieferen Basis aus einleitete und somit den Kursverlauf nur in die unmittelbare Nähe zur oberen Begrenzung der noch immer gültigen Konsolidierungs- / Schiebezone führte.
Signalisierten die Tagesmuster vom letzten Mittwoch jedoch bereits erste temporäre Erschöpfungen im Kursanstieg, so sahen wir per Donnerstag kurze Reaktionen, die sich nicht unbedingt fortsetzen müssen. Die bisherigen Wegstrecken der jüngsten tertiären Aufwärtsimpulse für sich genommen, sind (noch) zu kurz, um bereits sinnvoll und "zuverlässig" mit dem Thema der "Reaktionspotentiale" arbeiten zu können, aber zumindest orientativ könnten wir festhalten, dass zumindest bisher fast keiner der von uns beobachteten Börsenbarometer in Europa und den USA, (wenn überhaupt) mehr als das errechnete minimale Reaktionspotential ausschöpfte. In der Konsequenz heißt das: bis hierhin unterstellen wir, dass im Grunde die laufenden Aufwärtsimpulse (und damit die überwiegende Anzahl der wieder gültigen Aufwärtstrends) noch immer eine gute Chance haben sollten, sich unter mittelfristigen Gesichtspunkten weiter fortzusetzen.
Die, im Vergleich zu den übrigen der oben genannten Indizes, per Donnerstag mehr als ihr errechnetes minimales Reaktionspotential ausschöpften, sind die beiden US-Wachstumswerte-Indizes NASDAQ 100 und NASDAQ . Wir wollen an dieser Stelle jedoch dieses Bewegungsverhalten aus analytischer Sicht heraus nicht überbewerten, da auf Grund der vorangegangenen, "mageren" Wegstrecke, immer wieder ein "Überschießen" einer Reaktion möglich ist, ohne dass dieser Sachverhalt eine wirkliche Konsequenz hat. Um eine Aussage treffen bzw. eine Erwartungshaltung formulieren zu können, orientieren wir uns lieber am allgemeinen Mittel aller beurteilten Kursreaktionen in Europa und den USA und hier ist zumindest bis hierher noch nichts passiert.
Anders sieht es an den asiatischen Märkten aus:
Beginnen wir mit dem hongkonger HSI. Trotz versuchtem Ausbruch zu Wochenbeginn, scheiterte der Index am Dienstag punktgenau am 13.760er Widerstand, den er bereits zwei Handelstage vorher anhandelte. Der darauf folgende Reaktionsimpuls bestätigte den Bestand des Widerstandes und erhöhte dessen analytische Bedeutung. Der Kursverlauf des Index rutschte in den Konsolidierungsbereich zurück (den wir unverändert im Bereich um 13.352 und 13.760 im weiteren Sinne definieren) und bewegt sich aktuell weitestgehend mittig innerhalb dieser Zone. In der Konsequenz bleibt der hongkonger HangSeng Index ein, analytisch gesehen, neutraler Trading-Markt.
Die Ausbildung einer neuen Tradingzone auf verbleibend hohem Niveau, unterstellen wir auch im japanischen Nikkei 225 . Nach dem Unterschreiten der unteren Bereichsgrenze der jüngst ausgebildeten Konsolidierungs- und Schiebezone im Monat Januar, entfaltete sich kein neuer Abwärtstrend, sondern ein erneuter Staubereich, nur leicht nach unten hin versetzt. Als Begrenzungen gelten hier in etwa die Bereiche um 11.212 auf der Unterseite und 11.467 auf der Oberseite.
Ähnlich dem HSI, definieren wir den japanischen Nikkei 225 aktuell als neutralen Trading-Markt, dies nicht nur auf taktischer Ebene, sondern auch im strategischen Zeitfenster.
Fazit:
Ziehen wir für den Wochenschluss folgendes Fazit:
- wir unterstellen aktuell, dass zumindest in Europa und in den USA die Aktienmärkte aus strategischer Sicht noch gute Chancen haben sollten, ihre grundsätzliche, im Wochenchart zum tragen kommende Aufwärtstendenz, auch weiterhin fortzusetzen.
- für die beiden von uns analysierten asiatischen Märkte bleiben wir aktuell eher neutral und stellen hier jede mittelfristig ausgerichtete Handelsaktivität zurück.
- unser Augenmerk liegt noch immer bevorzugt im kurzfristigen Zeitfenster und hier konzentrieren sich auch unsere Hauptaktivitäten im Bezug auf Trading-Positionierungen.
Zu Ihrer Information: auf Grund der sich verbessernden markttechnischen Gesamtsituation, erhöhte sich der Investitionsgrad im Wagner & Lang Universal Aktiv-Fond (weitere Informationen in Form eines Newsletters, können Sie kostenlos unter sales@wagner-lang.com abbonieren).
Randmärkte
An den Randmärkten fallen uns zunächst folgende Aspekte auf:
(1) die sprunghaft verlaufende Reaktion im Öl-Preis (am Beispiel der Preisentwicklung des Brent Crude Oil);
(2) das stabile Bewegungsverhalten innerhalb klar abgegrenzter Schiebezonen im Bund-Future, sowie im Wechselkursverhältnis EURO / USD.
Brent-Crude-Oil
Seit Anfang / Mitte Dezember, liegt uns hier ein intakter Aufwärtstrend vor, der sich auch durch ein Antragen einer unteren Begrenzungslinie grafisch darstellen lässt. Dieser Trend zeichnete sich in den letzten Wochen immer wieder durch starke Bewegungsschübe mit zum Teil heftigen Reaktionen aus, die wiederum jeweils den Charakter tertiärer Bewegungsschübe hatten.
Sehen wir uns den aktuellen Kursverlauf an, fällt auf, dass jetzt wieder einmal mehr die untere Trendbegrenzungslinie dieses übergeordneten Trendverlaufes angehandelt wird.
In der Konsequenz ergeben sich für uns zwei Kursniveaus, auf welche wir unser Augenmerk richten: der Bereich um 46,55 / 46,93 USD auf der Oberseite, der sich Ende Januar als Widerstand erwies, sowie der Bereich um 42,79 USD auf der Unterseite, der als potentielle, bisher unbestätigte Unterstützung ins Spiel kommen könnte. Interessant ist hierbei, dass diese potentielle Unterstützung derzeit fast punktgenau mit der unteren Trendbegrenzungslinie des Aufwärtstrends zusammenfällt.
Im kurzfristigen Zeitfenster liegt uns in der Preisentwicklung des Brent-Crude-Oil ein intakter tertiärer Abwärtsimpuls vor, der auf Tagesbasis auch markttechnisch bestätigt wird. Dieser Aspekt sollte (zumindest unter psychologischen Gesichtspunkten) stützend auf die Aktien-Indizes einwirken.
Bund-Future
Bereits seit Tagen fällt auf, dass der Bund-Future , obwohl noch immer innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends, an Kraft verliert und sich bereits auf Tagesbasis in eine Konsolidierungsphase begeben hat. In der Konsequenz bildet sich seit Mitte Januar eine seitwärts ausgerichtete Konsolidierungs- bzw. Schiebezone aus, deren Begrenzungen in den Bereichen um 119,47 auf der Unterseite (bereits einmal "durchstochen") und 120,31 auf der Oberseite verlaufen. Innerhalb dieser Begrenzungen bleibt der Bund-Future als neutraler Trading-Markt definiert. Beachten Sie bitte die Nähe zur aktuell noch gültigen unteren Trendbegrenzungslinie im Bereich um 119,56, die mittlerweile in diese Schiebezone eindringt. In der Konsequenz wird es in den nächsten Tagen eine strategische Entscheidung über den weiteren Kursverlauf des Bund-Futures geben.
EURO / USD
Interessant ist der Sachverhalt, dass der bereits vor Tagen angesprochene Staubereich im Kursverlauf EURO / USD , mit den Begrenzungen um 1,2923 und 1,3118/23, fortbesteht, obwohl die US-Währung gegenüber anderen Währungen schrittweise und zaghaft zulegen kann. Gegenüber dem japanischen YEN steigt der USD erneut in Richtung 105,17 YEN , der jüngsten nachhaltigen Widerstandsebene von Januar diesen Jahres.
Konkret: ähnlich den Aussagen im Bund-Future, gilt auch hier - das Wechselkursverhältnis EURO / USD bleibt solange technisch neutral, wie keine Überwindung einer der beiden o.g. Begrenzungen erfolgt. Mit Blick auf die Erstarkung des USD in anderen Währungen, halten wir es derzeit jedoch für wahrscheinlicher, dass die o.g. Schiebezone im EURO / USD nach unten hin verlassen wird.
DAX
Widerstände: 4.310 / 4.325 (u), 4.483 (O); Unterstützungen: 4.269 (O), 4.191 / 4.185 (O), 4.173 (u), 4.131 (u)
Bereits am letzten Mittwoch signalisierte eine Kreiselbildung in der Tageskerze eine erste Erschöpfung des jüngsten Aufwärtsimpulses, der zu Wochenbeginn den Kursverlauf des DAX von der unteren Bereichsgrenze der noch immer gültigen Konsolidierungszone nach oben hin ablöste. In der Spitze schob sich der deutsche Aktienindex bis auf 4.302 und verfehlte (bisher) somit nur knapp die obere Bereichsgrenze bei 4.310, die sich bis in die Region um 4.325 erstreckt.
Grundsätzlich gilt für den DAX auch weiterhin: im Gegensatz zu den übrigen europäischen Vergleichsindizes, denen der Ausbruch aus ihren jeweiligen Konsolidierungszonen, mit Generierung neuer Bewegungs- und Jahreshochs bereits gelungen ist, bewegt sich der deutsche Markt noch immer innerhalb seiner Schiebezone. Diese definiert sich aktuell und unverändert innerhalb der Kursniveaus um 4.310 / 4.325 auf der Oberseite und 4.191 / 4.185 auf der Unterseite. Die ursprünglich angedachte innere Chartmarke um 4.269 wurde bereits am Dienstag überwunden, und kann als Orientierungsmarke beibehalten werden, sollte aus analytischer Sicht jedoch kaum mehr von Relevanz sein.
In der Konsequenz bleiben wir somit dabei: solange der DAX innerhalb dieser Konsolidierungszone verbleibt, gilt er als strategisch neutral. Auf Tagesbasis und unter Trading-Gesichtspunkten liegt uns zur Zeit ein intakter tertiärer Aufwärtsimpuls vor, wir müssen aber darauf achten, dass sich der Kursverlauf der oberen Bereichsgrenze nähert und zeitgleich an Schwungkraft wieder verliert. Allein dieser Sachverhalt hält uns davon ab, mit einem größeren Positionsvolumen einen möglichen Ausbruch auf der Oberseite bereits praktisch vorwegnehmen zu wollen.
Somit sind unsere praktischen Aktivitäten noch immer in erster Linie taktisch ausgerichtet.
Uwe Wagner
Gruss Nostra2
|