war in letzter Zeit wirklich etwas zu viel Luft drin in der Aktie, die ist nun erst mal raus. Könnte auch noch weiter fallen, aber für die meisten hier ist das ja im Grunde egal.
Formal muss man Hypoport loben, dass sie die Infos von der Vorstandssitzung, die sie als Insiderinformation nach Art. 17 MAR klassifizieren, Quartal für Quartal sofort veröffentlichen. Immer das gleiche Schema. Da gibt es ganz andere Firmen, die sowas nicht so vorbildlich machen.
Insiderinformation ist eine Info, die, wenn sie öffentlich bekannt würde, geeignet wäre, den Kurs erheblich zu beeinflussen. Das hat sich hier mit -13% schon bewahrheitet.
Vor drei Monaten wurde für Q2 allerdings auch schon ein EBIT-Rückgang von -16% mitgeteilt und die Aktie ist nicht so abgeschmiert. Im Gegensatz zu den früheren Meldungen wird nun der wesentliche Grund für das schlechtere EBIT mitgeteilt.
Was ist jetzt die böse Info? Es könnte (1) die Tatsache des EBIT-Rückgangs von -20% in Q3 sein, es könnte (2) aber auch die indirekte Schlussfolgerung daraus sein, dass das ausgegebene Jahresziel von 35-40 Mio. EBIT dadurch nicht (mehr) erreichbar ist. Es könnte (3) auch die Meldung des strategischen beabsichtigten Wegfalls von Projektgeschäft sein, was ich aber nicht glaube, denn ein Strategiewechsel ist ein Strategiewechsel und ist daher wohl überlegt, sonst wäre es kein Strategiewechsel. Ich tippe auf (2). Dann ist die Schlussfolgerung, dass diese Meldung eine (verkappte) Gewinnwarnung ist.
Die Preisfrage ist also: was ist hier bei Hypoport eine Gewinnwarnung, dass 35 Mio. EBIT für 2020 nicht erreicht werden für einen selbst bzw. für den Markt wert? Für mich selbst: nix, schmerzt natürlich im Depot, der Gewinn 2030 interessiert mich, aber nicht der von 2020, kurz: Hängematte. Für den Markt: hmm, nicht so leicht einzuschätzen, könnte noch tiefer gehen, erst recht im Zusammenhang mit langsam wiederkommender schlechter Stimmung an den Märkten (Corona, US-Wahl). Dann für 5-Jahresanleger ggf. gute Nachkaufgelegenheit.
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