Ich habe mich gestern an Warren Buffets Sprichwort erinnert: Sei gierig wenn andere ängstlich sind und sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Ich habe gestern Angst bekommen und 75% meiner Anteile verkauft.
Die Bewertung finde ich mittlerweile nicht mehr nachvollziehbar und derart übertrieben, dass ich nur viele Gewinne mitgenommen habe. hier mal zwei Ansätze zur Bewertung: - Die Marktkapitalisierung lag gestern bei 720 Mio€. Der Umsatz wird dieses Jahr wohl zwischen 6 bis vielleicht 7 Mio€ liegen. Das ist ein KUV von 100 ! Wenn ich nun mal langfristig eine Umsatzrendite von 5% annehme, komme ich auf ein KGV von 2000. Viel höhere Renditen kann ich mir für einen Durchlaufposten wie An- und Verkauf von Strom kaum vorstellen... und aktuell werden nur Verluste geschrieben. Um nun z.B. wieder auf eine KGV von 30 zu kommen, müsste Fastned 6 Jahre lang mit jeweils 100% wachsen! Das erscheint mir ziemlich lang. und ziemlich hoch.
- der zweite Ansatz wäre mal über die Anzahl und Kosten der Ladestationen. Lauf Q3 Bericht gibt es aktuell 123 Fastned Ladestationen. Laut Geschäftsbericht kosten diese zwischen 250 und 500k€ pro Station. Dabei ist der Mittelspannunganschluss, Dach, Pflaster und Ladesäulen dabei. Die durchschnittlichen Baukosten pro Ladestation liegen bei 325k€ pro Station. Teile ich nun die 720 Mio€ Marktkapitalisierung durch die 123 Stationen, wird jede Station mit 5,9Mio € bewertet. Das erscheint mir doch ebenso ziemlich übertrieben. Was hält denn den durchschnittlichen Versorger davon ab, ebenso nun tausendfach solche Station zu bauen? Das einzige Alleinstellungsmerkmal von Fastned ist das der Markenauftritt und das weit sichtbare Dach! Als Burggraben wird das nicht ausreichen.
Also für mich ist die Bewertung nicht mehr nachvollziehbar. Hab aber auch nicht das Gefühl das hier aktuell jeder Käufer diese Rechnung macht.
Wie bewertet ihr? Was ist eure Meinung zur Bewertung?
Hier der Auszug aus Geschäftsbericht 2019, S22 "As a result of building bigger stations with more and faster chargers, the construction cost of our stationshas increased over the course of 2018 and into 2019. An average station built in 2019 cost € 325k to build and had two 175kW and one 50kW charger with more slots prepared for additional chargers to cater for future demand. Depending on the location, the size ofthe station, the number of chargers installed, construction costs ranged from around €250k for thesmaller stations up to around €500k for the largerstations. In the last two years 175/350 kW fasterchargers were also significantly more expensive thanthe previous generation of 50kW chargers. However, as a consequence of innovation and scale, prices for these faster chargers are currently coming downsignificantly. More and faster chargers require larger gridconnections. We have therefore been investing inmedium voltage grid connections since 2014, allowingmost of our charging stations to draw between 1 and2 MW from the grid. Depending on the location the capital expenditures for a grid connection usuallyvaries between € 30 - 100k (more in exceptionalcases). Investing in large grid connections with amplecapacity is crucial to quickly expand charging capacityin a rapidly accelerating market. "
Hier ein Auszug aus dem Geschäftsbericht von 2019.
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