Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit der Aktie stellen wir fest, dass unmittelbar nach dem Erscheinen der Wii im November 2006 der Kurs innerhalb eines Jahres rasant angestiegen ist und 420€ erreicht hat. Der Hype um eine außergewöhnliche Konsole mit Rekordverkaufszahlen hat den Kurs damals in schwindelerregende Höhen getrieben und natürlich war dieser Erfolg langfristig nicht zu halten, geschweige denn zu übertreffen. Infolgedessen haben Gewinnmitnahmen, Finanzkrise, sowie der Vertrauensverlust in weitere, große Erfolge und die Ernüchterung über die kläglich gescheitere Wii U dafür gesorgt, dass sich der Kurs drei Jahre lang unter der 100€ Marke festsetzte. Im Frühjahr 2015 war es dann Zeit die Gerüchteküche etwas anzuheizen und es wurde ordentlich Salz in die Börsensuppe gestreut. Die Hoffnung eines Tages in das Smartphone Business einzudringen konnte die Aktie wiederbeleben. Tatsächlich spürte man Ende Juni 2016, dass da was monsterartiges im Busch sei und innerhalb weniger Tage konnte sich der Kurs verdoppeln. Nachdem man allerdings genauer hinschaute und erkannte, dass von diesem Pokemonhype finanziell überwiegend andere Unternehmen profitieren, ging es erneut runter. Da wusste man aber noch nicht, dass schon der nächste Deal mit Apple geschmiedet wurde und künftig Mario Time auf den Smartphones anstehen würde. Es ging wieder steil nach oben, doch auch der lustige Latzhosenträger konnte diese leidigen Erwartungen nicht erfüllen. Anfang März dieses Jahres stand der Launch der Switch an und durchweg positive Rückmeldung hinsichtlich der Verkäufe machten die Runde, was der Aktie nochmal einen kleinen Schub gab. Seitdem machen Seitwärtsbewegungen die Runde was für das letzte Jahr mit einer sehr hohen Volatilität eher ungewöhnlich für die Aktie ist. Blicken wir nun in die Zukunft können wir davon ausgehen, dass wir uns in der Ruhephase vor dem Sturm befinden. Der Ausbruch nach oben lässt noch auf sich warten, da man auch die Ereignisse der Vergangenheit nicht unterschätzten kann. Man mag dem Braten nicht so wirklich trauen, potenzielle Investoren sind verunsichert wie das Unternehmen mit der Entwicklung und Produktion hinterher kommt, ob die Veröffentlichungsstragie der Switch- und Smartphonespiele aufgeht, oder inwiefern durch die vermehrt agierende Marketingmaschinerie und Zusammenarbeit mit Drittanbietern an Erfolge der Wii angeknüpft werden kann. Wann kommen weitere Neuheiten in Verbindung mit der virtual und augmented Reality zum Einsatz, wann erscheinen Nintendos Helden in Filmen und wie erfolgreich werden die Universal Parks & Resorts die digitale Welt ins wahre Leben umsetzen? Vor Allem aber ist letztendlich entscheidend wie Nintendo diese Faktoren seinen Anteilseignern in Form von Zählbarem präsentieren wird. Erste klare Hinweise werden der Geschäftsjahresabschluss Ende April sowie die E3 Entertainment Messe im Juni geben, spätestens dann wird es einem nicht sonderlich schwer fallen dem konservativen japanischen Unternehmen das Vertrauen auszusprechen. Dann können nämlich vorerst die Spekulationen durch die Fakten abgelöst werden. Es ist davon auszugehen, dass Nintendo seine schlimme Phase hinter sich hat und sich mit breiter Brust der Zukunft stellen wird. Die Konkurrenz ist da, aber das Unternehmen aus Kyoto hatte nie die Vision sich direkt mit der Konkurrenz anzulegen, sondern sich neu zu erfinden und in der Gaming Industrie stets als außergewöhnlicher Player zu agieren. Im Zeitalter der Digitalisierung weiß man um seine Stärken sowie Chancen und wird diese nicht verschlafen. Ähnliches scheint auch die kürzlich eingestiegene Fondsgesellschaft Black Rock mit über 5% Beteiligung zu vermuten. JPMorgan Chase sowie State Street sind mit jeweils rund 12% schon länger mit an Bord und werden sich im Sommer ebenfalls an einer üppigen Dividende erfreuen.
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