Ich stimme Ihnen zu, bin auch für die Netlife-Zukunft recht optimistisch.
Laut Effecten-Spiegel (4.11.2004) ist der Gewinn je Aktie von 0,12 (2003) auf 0,05 (2004) gefallen. Die Hochrechnung für die Zukunft ist schwierig, weil die Erträge nicht laufend sprudeln, sondern durch Abrechnung von wichtigen Großprojekten stark beeinflusst werden. Aber immerhin, die haben Gewinne gemacht, keine Verluste angehäuft. Und das nach dem Debakel am neuen Markt, dem Abwärtstrend und der Investitionssperre bei möglichen Kunden. Die sehr schwierige Phase der Anpassung hat Netlife aus eigener Kraft und mit Hilfe seiner bisherigen und künftigen Großaktionäre bisher überstanden.
Die Signal-Iduna hat sich zurückgezogen, war sich ihrer Verantwortung für Netlife aber bewusst, hat das sehr fair abgewickelt (Kredit an Netlife bis 2010 !). Damit Netlife überleben kann, war neues Risikokapital erforderlich. Ein neuer Kapitalgeber für Risikokapital war nach Prüfung der Meinung, dass Netlife zukunftsfähig ist und ist eingestiegen. Da Netlife Geld brauchte, wurde eine Kapitalerhöhung zu 1,00 Euro vorgenommen. In dieser Situation schien mir Netlife gerettet und der Kurs unter diesem einen Euro nicht gerechtfertigt. Ein Kurs unter einem Euro macht jede Kapitalerhöhung unmöglich, denn wer zahlt schon einen Euro (oder mehr) um dann einen Anteil im Penny-Bereich zu haben. Die Aktionäre haben weniger Vertrauen zu Netlife als wie die handelnden Personen, die Insider.
Die Kapitalzufuhr ist nötig. Netlife muss durch Kapitalzufuhr bzw. Zusagen vor einer Insolvenz gesichert werden. Ohne diese Sicherheit wird es nicht genügend Aufträge geben. Welcher mögliche Auftraggeber investiert schon in die Zukunft, wenn er nicht weiß, ob der Partner den Einführungstermin erlebt und für Weiterentwicklungen zur Verfügung steht. Insofern brauchen wir nicht auf die ad hoc Meldung mit dem rettenden Großauftrag warten. Wichtiger ist die Sicherheit über die Zuführung erforderlicher Gelder. Erst mit dieser Sicherheit lassen sich auch wieder vernünftige Vertragsverhandlungen mit möglichen Auftraggebern führen.
Aber was rede ich. Netlife hat diesen starken Partner. Wenn eine Kapitalzufuhr nötig ist, dann muss es ja wohl Risikokapital und kein Kredit sein. Beim jetzigen Kurs müßte erstmal eine Kapitalherabsetzung gemacht werden, damit eine weitere Kapitalerhöhung möglich ist. So wird versucht, den Anteil der Kleinaktionäre zusammenzustreichen. Deshalb wird der Kurs so niedergeknüppelt, wird versucht, die alten Kleinaktionäre zu „enteignen“.
Ich danke denen, die jetzt Papiere unter Wert auf den Markt schmeißen um den Kurs zu für einen heftigen Kapitalschnitt zu drücken. Ich für meinen Teil lasse mich nicht verunsichern, werde mir noch einige zulegen. Im Gegensatz zu den Zockern denke ich auf Sicht von 5 Jahren oder noch länger. Ein Euro - soviel war dem neuen Großaktionär nach Prüfung eine Aktie aus der Kapitalerhöhung wert. Es ist natürlich für ihn nicht schön gewesen, einen Euro einzuzahlen und dann eine Aktie zu bekommen, die an der Börse mit weniger bewertet wurde. Aber – bei allem Verständnis für die Enttäuschung – die Kapitalherabsetzung möchte ich nicht so unbedingt. Zwar wünsche ich dem neuen Großaktionär viel Erfolg mit netlife, aber nicht auf meine Kosten. Dafür muss der Kurs aber erstmal auf über einem Euro anziehen.
Wir befinden uns in einer Situation, in der die Internet-Branche gerade wieder mehr Beachtung findet, Umsätze, Investitionen und Aufträge weltweit wieder steigen. Auch die derzeitige allgemeine schlechte Stimmung in Deutschland wird nicht immer so bleiben. In einer solchen Phase sollte man sich einige Netlife ins Depot legen, die dem Großaktionär vor wenigen Monaten einen Euro wert waren und nun auf 20 Cent niedergeknüppelt wurden. Netlife ist in meinen Augen eine langfristig hochinteressante Anlage, aus der ich mich nicht so gerne rausdrängen lassen möchte. Gibt es hier im Chat längerfristig denkende Teilnehmer oder sind das nur kurzfristig denkende Zocker?
|