widersprechen.
Du hast zwar absolut recht, was die Wichtigkeit der Geschäftsmodelle angeht, und bei großen Unternehmen wie Apple oder Google spielt die Bewertung da wirklich keine große Rolle mehr, denn da kennt jeder Anleger das Potenzial, und wird sich deswegen hüten, hier zu verkaufen. Aber ich habe in den letzten 2 Jahren auch diesen Ansatz versucht, aber vor allem mit kleineren Werten, und dort gibts zwei Probleme. Erstens kennen viele Anleger diese Werte nicht, und man muss lange warten bis sie entdeckt werden, weshalb es sogar viele Anleger gibt, die dennoch die Geduld verlieren, und sogar verkaufen. Und der zweite wichtigere Grund ist wohl, dass ein funktionierendes Geschäftsmodell auch abhängig von Produkten ist. Du beschreibst es ja bei Apple selbst. Ich möchte nicht wissen, wie der Apple-Kurs ohne den erfolgreichen IPod dastehen würde. Kann mich noch gut an die mageren Jahre bei Apple erinnern, wo sie den Anschluss verpasst hatten. Ich will damit nur sagen, dass bei kleineren Werten vielleicht genau diese Phase des erfolgreichen Wachstums verpasst wird, und man für diese Werte aber nur in dieser Phase auch KGVs von 30 oder 40 zahlt, was auch in Ordnung wäre. Aber ich hatte und habe auch viele Nebenwerte im Depot, die nachweislich ein funktionierendes Geschäftsmodell haben, und zusätzlich KGVs um die 10-12 beo solidem Wachstum, aber von einem Hype am Aktienmarkt ist leider nichts zu spüren.
Also wie gesagt, auf Apple oder Google mag deine Betrachtung zu 100% zutreffen, aber ob das bei Nebenwerten gelingt, bezweifel ich. Zumindest hängt das viel stärker als bei diesen BlueChips von einer Menge anderer Faktoren ab, die ebenfalls dazukommen müssen. Sonst kann ein Kurs auch jahrelang underperformen. Man sollte also auch bei funktionierenden Geschäftsmodellen schon einen Zeitpunkt zum Einstieg nutzen, der sowohl von der Bewertung als auch von der Psychologie günstig ist. Mal ganz abgesehen von der Entwicklung am Gesamtmarkt (Konjunktur, Zinsen etc.), aber das würde jetzt zuviel werden.
@FredoTorpedo,
du hast Recht, Mühlbauer sieht weiterhin sehr solide aus, aber ich finde auch, dass sich das Wachstum schon ziemlich verlangsamt. Und dann ein KGV05 von knapp 25 zu zahlen, schreckt vielleicht einige Anleger ab. Zumindest nehmen sie ihre sicheren Gewinne mit, gerade die Leute, die schon über die Spekufrist sind. Also in meinen Augen ist Mühlbauer eine sehr solide Firma, aber beim Aktienkurs befürchte ich, dass man die Hochs in den nächsten 12 Monaten nicht mehr erreichen wird. Ist halt immer ein Problem, wenn eine Aktie 2-3 Jahre lang um 30% und mehr wächst, denn dann preist man das mit KGVs von 30 ein, aber wenn dann das Wachstum nachlässt, haben genau die Pech, die in den Monaten zuvor eingestiegen sind, als noch diese KGVs gezahlt wurden. Ohne das sich also die Kennzahlen verschlechtern (man wächst ja weiter in Umsatz und Gewinn), kann sich trotzdem der Aktienkurs eines so soliden Unternehmens unter Umständen nahezu halbieren. Deswegen lohnt es ja auch immer, auch mal nicht nur 1 Jahr vorauszusehen, sondern ab und zu zumindest mal 2 Jahre.
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