Warburg Research - NORMA Group eine Mehrfach-Wachstumsstory 09:29 14.10.11
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Christian Cohrs, Analyst von Warburg Research, stuft die Aktie der NORMA Group (Norma Group Aktie) in einer Ersteinschätzung mit dem Rating "kaufen" ein.
Seit dem IPO im April habe die NORMA-Aktie über 40% verloren. Eine Analyse der Aktienkursperformance im Vergleich zu den börsennotierten Kunden und Peers deute an, dass die Aktie stark überverkauft sei. Aufgrund der kurzen Börsennotierungszeit des Unternehmens sei kein Track Record vorhanden. Allerdings: Befürchtungen, dass NORMA in einem Wirtschaftsabschwungsszenario gegenüber den Kundenindustrien oder anderen Zulieferern überproportional leiden könnte, würden die Analysten nicht teilen. Damit dürfte der aktuelle Aktienkurs mit einem EV/EBITDA 2012e von ca. 5x, P/E von ca. 8x und einer Dividendenrendite von ca. 5% ein attraktives Einstiegsniveau bieten.
NORMA sei ein führendes Unternehmen in lukrativen Nischen auf dem Markt für hochentwickelte Verbindungstechnik. Das Unternehmen produziere Befestigungsschellen und Verbindungselemente sowie Fluidsysteme. Die Produkte seien für die Befestigung oder Zusammenführung von Schläuchen und Rohren erforderlich. Damit würden sich NORMAs Produkte für ein breites Spektrum an Anwendungen eignen, z. B. Motoren und Fahrzeuge, Weißware, Wasserwirtschaftssysteme, Baugeräte und für die allgemeine Industrie. Laut Management habe das Unternehmen in jedem entsprechenden Endmarkt einen Anteil von 5 bis 15% und sei der klare Marktführer in Europa bei Klemmen und Verbindungstechniken.
Viele von NORMAs Produkten würden für Anwendungen mit einer Null-Toleranz gegenüber Fehlfunktionen hergestellt, da jeglicher Ausfall ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen könnte (z. B. es gerate ein Fahrzeugmotor aufgrund einer zerbrochenen Befestigungsschelle in Brand). Im Gegensatz dazu liege NORMAs Beitrag zu den Gesamtkosten eines Endprodukts mit durchschnittlichen Stückkosten von unter EUR 0,5 im Promille-Bereich. Entsprechend seien die Kunden eher auf Qualität fokussiert und nicht auf die Preise. Daher könne NORMA auch eine hohe Rendite auf Umsatz (adj. EBITA 2013e: 18%) und auf das eingesetzte Kapital (liquiditätsbereinigt, nach Steuern 2013e: 14%) generieren.
Die Konzeption von Motoren werde komplexer infolge strengerer Vorgaben bezüglich Emissionen und Kraftstoffverbrauch. Es würden mehr Teile und Komponenten verbaut, was eine zusätzliche Nachfrage nach Befestigungsschellen und Verbindungselementen nach sich ziehe. Dies führe zu einem steigenden Inhalt (an Befestigungssystemen) je Einheit (z. B. Fahrzeug) und gleiche damit negative Folgen einer potenziell bevorstehenden Konjunkturabkühlung teilweise aus. Marktanteilsgewinne durch überlegene Wettbewerbspositionierung (bessere geografische Reichweite und breiteres Produktportfolio) würden weitere Impulse liefern. Zudem würden die Analysten auch Spielraum für synergetische Akquisitionen und horizontale Expansion sehen.
NORMA sollte 2012 und 2013 steigende Nettoergebnisse und ein FCF auf Rekordhöhe verbuchen. Die Analysten würden neue EPS-Rekorde von EUR 1,53 (+61% YoY) bzw. EUR 1,84 (+20% YoY) in 2012 und 2013 nach einem temporären 21%-Rückgang in 2011 (auf EUR 0,95) prognostizieren, der überwiegend auf Verwässerungseffekte zurückzuführen sei. Für den FCF sehe man neue Rekordhöhen von EUR 53 Mio. in 2012 und 2013 voraus, sodass genügend Spielraum für Dividendenzahlungen und Akquisitionen vorhanden sei.
Die Sperrfrist von 180 Tagen für 3i und Fimane sei gerade ausgelaufen. Private Equity-Unternehmen wie 3i hätten oftmals nur einen begrenzten Investitionshorizont, sodass man einen Komplettausstieg in absehbarer Zukunft nicht ausschließe.
Die Analysten von Warburg Research nehmen die Coverage für die NORMA Group-Aktie mit einer Kaufempfehlung auf. Ihr Kursziel von EUR 17,50 reflektiere den fairen Wert auf Basis ihrer DCF- und FCFY-Modelle und entspreche einem Kurspotenzial von 40%. (Analyse vom 13.10.2011) (14.10.2011/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Quelle: Aktiencheck
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