GCI Management AG: "Wir halten an unserer Gewinnprognose fest"
Durch die Kurskorrektur an den Aktienmärkten sind auch die Notierungen der deutschen Beteiligungsgesellschaften spürbar unter Druck gekommen, ohne dass die Börse differenziert hat, wo sich die einzelnen Geschäftsmodelle unterscheiden. Die GCI Management AG, die bisher ausschließlich in nicht notierte Werte investiert hat, hat in den letzten Tagen mit einem guten newsflow die Versprechungen der Vergangenheit eingelöst. Wallstreet : online hat das Vorstandsmitglied Dr. Andreas Aufschnaiter zur aktuellen Situation befragt.
Was sind die USPs (Alleinstellungsmerkmale) der Hanhart GmbH& CO KG, die Sie diese Woche übernommen haben?
Dr. Aufschnaiter: Die Gründe, warum wir bei Hanhart eingestiegen sind, sind die traditionsreiche Marke selbst, ein profitables Basisgeschäft im Stopuhren-Segment (Umsatzanteil ca. 66%) sowie deutliche Wachstumschancen im Segment Chronographen. Die Hanhart-Chronographen bewegen sich im mittleren Preissegment, zeichnen sich jedoch durch besondere Qualität und Design aus.
Wann werden Sie die Firma in die schwarzen Zahlen bringen können?
Dr. Aufschnaiter: Hanhart ist bereits profitabel und kein turn-around-Fall im engeren Sinne, sondern bewegt sich ertragsmäßig auf einem stark entwicklungsfähigen Niveau. Wir planen eine nachhaltige Verstärkung im Marketing und Vertrieb der Chronographen und sorgen für die notwendige Wachstumsfinanzierung. Das Investment bewegt sich für uns im überschaubaren Rahmen. Unsere cash-Position wird dadurch nicht nennenswert reduziert.
Haben Sie bereits einen Käufer für Hanhart?
Dr. Aufschnaiter: Wir wollen die Gesellschaft über zwei bis drei Jahre entwickeln, sind aber bereits jetzt offen für strategische Partnerschaften aus der Branche.
Sie haben Anfang letzter Woche die Hansen Sicherheitstechnik an der Börse gelistet, der Kurs hat sich gut entwickelt. Dennoch regt sich Kritik im Markt, dass über Hansen so gut wie keine Informationen erhältlich sind. Warum geben Sie sich so „zugeknöpft“?
Dr. Aufschnaiter: Hansen war keine Kapitalerhöhung, sondern nur ein Listing von bestehenden Anteilen im Freiverkehr. Wir gehen davon aus, dass sich das Management der Hansen AG ab Ende Juli mit den Zahlen für 2005 und den Aussichten für das laufende und kommende Jahr dem Kapitalmarkt präsentieren wird.
In der kommenden Woche soll das Wertpapierhandelshaus Driver & Bengsch gelistet werden. Welche Erwartungen haben Sie an die Kursentwicklung?
Dr. Aufschnaiter: Driver & Bengsch ist ein leistungsfähiger Finanzdienstleister, der mit einer positiven Entwicklung in der Vergangenheit überzeugt hat, und diese wird sich auch künftig fortsetzen.
Wie wird Driver & Bengsch durch die Flaute an den Kapitalmärkten tangiert?
Dr. Aufschnaiter: Driver & Bengsch ist eine Vertriebsfirma für bedarfsorientierte Kapitalmarktprodukte. Aufgrund der guten Performance in der Vergangenheit gehen wir davon aus, dass das Management es schaffen wird, die Geschäftsentwicklung in kürzester Zeit wieder zu normalisieren. Bitte bedenken Sie, dass auch die Marktführer durch die Delle am Kapitalmarkt nicht ihre Existenzberechtigung verlieren, daher wird auch Driver & Bengsch weiterhin gutes Geld verdienen.
Wie entwickeln sich die Geschäfte bei Pfaff?
Dr. Aufschnaiter: Insbesondere nach dem Messeauftritt bei der IMB in Köln, die deutlich positive Impulse gebracht hat, können wir eine Steigerung im unteren zweistelligen Bereich des Auftragsbestandes verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass der Vorstand seine geplanten Ziele erreichen kann und wir das Listing voraussichtlich im 4. Quartal 06 aufnehmen werden, mit einer anschließenden öffentlichen Kapitalerhöhung im Q1/07.
Welche Vorstellungen haben Sie über den Emissionspreis von Pfaff?
Dr. Aufschnaiter: Sie können sich sicherlich vorstellen, dass zu einem so frühen Zeitpunkt diese Frage noch nicht entschieden ist. Aber aufgrund der guten fundamentalen Entwicklung wollen wir im Q4/06 nur eine kleine pre-IPO-Kapitalerhöhung machen; das heißt, es wird nur eine kleine Verwässerung des Aktienkapitals geben. Auch bei Pfaff ist geplant, die Gesellschaft mindestens bis 2008 zu begleiten.
Wo liegen die Stärken in Ihrem Geschäft?
Dr. Aufschnaiter: Wir haben bei allen unseren Beteiligungen so niedrige Bilanzansätze, dass uns die Delle am Kapitalmarkt nicht nur keine Sorgen bereitet, sondern uns auch keine Veranlassung gibt, irgendwelche Wertberichtigungen vornehmen zu müssen. Ich glaube, dass dies ein ganz wesentlicher Punkt ist, der uns von andren börsennotierten Beteiligungsgesellschaften unterscheidet, die durch die Kursrückgänge doch in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Dafür wird der Halbjahresbericht einen nachdrücklichen Beweis liefern.
Welche Meinung haben Sie selbst zum gefallenen Aktienkurs?
Dr. Aufschnaiter: Bei den Kapitalmarktverkäufen wurde teilweise nicht berücksichtigt, dass unser Geschäftsmodell nicht direkt vergleichbar ist, wie ich oben schon ausgeführt habe. Viele Verkäufe in der GCI-Aktie sind auch in erster Linie auch rein liquiditätsbedingt und nicht fundamental veranlasst. Wir haben keinerlei Veranlassung dafür, unsere Gewinnprognose, die für das laufende Jahr ein Ergebnis je Aktie zwischen 2,50 Euro und knapp 3 Euro vorsieht, nach unten zu revidieren. Erfreulich ist ja für unsere Aktionäre, dass wenige Wochen nach der HV Gratisaktien im Verhältnis 3:1 – vorbehaltlich des HV-Beschlusses – ausgegeben werden.
Quelle: Newsflash
Gruß Moya
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