+ + Wir haben ÖL Peak + +
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
0
1) Der Ölpreis kann es sich erlauben, kurzfristig (Ende 2007, Anfang 2008) in eine Konsolidierungsphase einzutreten, ohne dass es zur Panik unter den Ölspekulanten kommt. Bei einer richtigen Blase wäre der Ölpreis innerhalb weniger Wochen um 20-30% abgeschmiert.
2) Laut Terminkurve erwarten die meisten Marktteilnehmer wieder leicht fallende Ölpreise in den nächsten Jahren (z.B. Brent-Öl für 2013 kostet ca. 106 Dollar). Auch im kurzfristigen Bereich ist die Terminkurve nicht so steil, dass man von einer kurzfristigen Spekulationsblase sprechen kann! Bei Weizen z.B. waren vor ein paar Wochen die Preise am kurzen Ende sehr hoch (ca. 12 Dollar) und am langen Ende niedrig (9 Dollar). Da wurde auf eine akute physische Verknappung spekuliert.
Fazit: So sieht für mich keine Ölpreisblase aus! Der Ölpreis reagiert automatisch auf das knappe Ölangebot auf dem Weltmarkt. Solange wie die OPEC nicht die Förderung erhöht, ist nicht mit einer deutlichen Entspannung beim Ölpreis zu rechnen. Apropos OPEC:
"OPEC will Produktionskapazitäten steigern
Rom (BoerseGo.de) - Die OPEC will ihre Ölproduktionskapazitäten bis 2012 um 5 Millionen Barrel pro Tag erweitern. Dies verkündete der Generalsekretär des Ölkartells, Abdalla Salem el-Badri in Rom vor Journalisten
Der OPEC-Vertreter erklärte weiters, dass im Rahmen des Forums Fragen über Liefermengen und Nachfrage zur Diskussion stehen, aber mit einer Klärung darüber, ob die aktuellen Ölpreise zu hoch oder zu niedrig sind, sei nicht zu rechnen."
Optionen
0
-----------
Wer Lehrgeld zahlt wird nicht reich aber weise!
Wer Lehrgeld zahlt wird nicht reich aber weise!
1
Meine (und ich glaube auch Rogers und Ölriese) Einschätzungen stehen im WIDERSPRUCH zu den (allermeisten) offiziellen Statements der Ölindustrie (du solltest Dir einmal darüber einen Überblich beschaffen, was Exxon, Shell etc von sich geben. Das gleiche gilt hinsichtlich der offiziellen Reserven von Saudiarabien.
Dein Vorwurfe, dass wir hier naiv der Ölindustrie oder/und den Saudis glauben geht also VÖLLIG ins Leere und ist schlicht falsch.
Optionen
0
Seit wann machen die KOSTEN den PREIS ???
NACHFRAGE - ANGEBOT macht den Preis !!!
Die Kosten sind nur insofern relevant, dass der Preis kaum jemals UNTER den Kosten liegen wird; nach oben hin spielen (niedriege) Kosten KEINE Rolle, solange Nachfrage auch noch bei 80, 100, 120 und 130 USD besteht.
Optionen
0
Außerdem, Öl wird nicht knapp. Ich mache dir immer noch den Vorwurf, dass deine Begründung auf Zahlen von Exxon, Shell usw. basiert. Alles eine Ölmafia, die Zahlen schlichtweg fälschen, um eine Argumentation für einen höhen Ölpreis zu haben. Mach einfach mal deine Augen auf. Die Nachfrage ist nach Öl ist auch nciht größer geworden, aber es fehlen uns noch die Alternativen dazu.
Es gibt nicht einen Beweis, dass Öl knapp wird. Wieviel Ölfelder noch im verborgenen liegen weiß auch keiner und es ist gerade wieder ein riesiges entdeckt worden.
-----------
Wer Lehrgeld zahlt wird nicht reich aber weise!
Wer Lehrgeld zahlt wird nicht reich aber weise!
0
jeden Monat neue Rekordimporte und daran wird sich so schnell nichts ändern, denn:
China hat im Inland die Benzinpreise gefixt und zwar ungefähr bei einem Äquivalent von 75-80$ pro Barrel. Das geht aus Zahlen von Sinopec hervor, deren Break-Even bei den Refinery-Kosten bei dem momentan gültigen Benzinpreis bei ca. 75$ liegt. Die Verluste die die Ölimporteure machen werden ausgeglichen durch Steuererleichterungen, die sie vom Staat gewährt bekommen.
Ich denke die Chinesen wollen mit aller Macht die Inflation vor den olympischen Spielen nicht noch weiter ausufern lassen, um Unruhen zu vermeiden.
China's oil imports hit record in March
Consumption; Demand; PricesSHANGHAI — China's oil imports surged to a record 17.3 million tons in March, the government reported Friday, as the country nearly unseated Japan as the world's second-largest buyer of foreign crude oil.
China imported an average of just over 4 million barrels a day, according to calculations based on data from China's Customs Administration.
China imports nearly half of the oil it uses. The United States, which imports about 10 million barrels of oil a day, remains by far the biggest consumer.
Japan imported about 4.4 million barrels of oil a day in February, based on data from the country's Natural Resources and Energy Agency.
China's oil imports in the first quarter of this year rose 15 per cent from a year earlier, to 45.5 million tons, the customs data showed.
The value of those imports jumped 91 per cent, year-on-year, to $30-billion (U.S.), as the price of crude oil surged, the customs office said.
Optionen
2
"Außerdem, Öl wird nicht knapp. Ich mache dir immer noch den Vorwurf, dass deine Begründung auf Zahlen von Exxon, Shell usw. basiert."
Bitte verfolge genauer diesen Thread und woher unsere Quellen hier sind, bevor Du mit solchen Vorwürfen kommst. Ich bin auf diesen Vorwurf einmal eingegangen und werde es nicht nochmalig tun.
Auch hat auch KEINER hier von einer KNAPPEN ÖL gesprochen, oder das es knapp wird - sondern wir sprechen hier von einem KNAPPEN ANGEBOT-NACHFRAGE verhältnis. Schicht weil das Angebot mit dem Nachfragewachstum nicht mehr mithalten kann.
Vertreter, der Ölpeaktheorie (und dies AKTUELL bzw. binnen der nächsten wenigen Jahre passiert), vertreten die Ansicht, dass die Menscheit ETWA die hälfte des förderbaren Ölvolumens bereits gefördert hat - sprich ETWAS weniger 1 billion Barrel, und das RUND ebensoviel noch gefördert werden kann (von KNAPPHEIT spricht hier KEINER !)
Es gibt Schätzungen von Geologen, dass etwa noch die 3 fache Menge des bereits geförderten Öls NOCH im Boden schlummern; Offiziell schätzen die Saudis gar bis zu 7 Billionen Barrel, die noch unter der Erde liegen.
Ölpeakisten widersprechen dem NICHT (und behaupten daher auch nicht, dass Öl "KNAPP" wird). Ölpeakisten aber gehen davon aus, dass wir uns aktuell auf einem Plataeu-Level befinden, von dem es nur noch eine Frage von wenigen Jahren (bzw. aktuell gerade passiert), das die zukünftigen Förderquoten nur noch fallen können.
Nochmal, Öl wird nicht knapp und keiner hier behauptet dies hier. Bitte zuerst eingehender diesen Thread studieren, bevor man mit (unqualifizierten) Vorwürfen kommt.
Neulingen empfehle ich zudem einem die Doktorarbeit an der Universität von Upsals (Schweden) eingehender zu studieren, die letzen März veröffentlicht wurde und im Volltext zugänglich ist: http://publications.uu.se/abstract.xsql?dbid=7625
Von solchen und ähnlichen (wissenschaftlichen) Arbeiten, von denen es leider in Anbracht der bedeutung erstaunlich wenig gibt, sowie von Arbeiten und Vorträgen meist von Geologen, die früher einmal in der Ölindustrie gearbeitet haben, beziehe meine Infos, nicht von schlecht recherchierten Artikeln wie jener im Handelsblatt - letzteres hat NULLWERT und ist sogar irreführend.
Ich habe wirklich Verständnis für das Unverständnis von Leuten gegenüber dem aktuell hohem Ölpreis. Man muss sich wirklich damit eingehend beschäftigen, sonst glaubt man dem Mainstream der Massemedien, dass der aktuell so "hohe" Preis nur spekulationsbedingt ist.
Es kostet aber erheblichen Aufwand, gezielt nach den wenigen wirklichen wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema zu suchen, und dann diese auch eingehend zu studieren. Diese Zeit hat einfach nicht jeder. Aus diesem Grund, werden sich die leute auch weiterhin wundern, wenn die 120 fallen und die 130, und die 140, wann auch immer das sein mag. (Meine Einschätzung: wenn nicht 2008, dann spätest 2009.)
Optionen
0
Es gibt keine Land auf der Produzentenseite (hinsichtlich Produktionserhöhung), das alleine China auf der Verbraucherseite (hinsichtlich Verbrauchswachstum) ausgleichen könnte.
Im Gegenteil, Russland konnte dies bis etwa 2006. Seit 3 Monaten fallen die russiischen Quoten - aber noch ist es zu früh, davon mit Sicherheit auszugehen, dass sich dieser Trend in Russland auch fortsetzen wird. Man wird die russischen Volumina gut beobachten müssen. Die offiziellen Statements aus Russland aber haben sich binnen der letzten Monate deutlich geändert (um 180 Grad gedreht).....
Optionen
1
Reprinted from the April 21, 2008 edition of Peak Oil Review, the weekly newsletter of the Association for the Study of Peak Oil, USA. Given the historic record price of oil last week touching near $117 and the admission by Russia that its own oil fields have peaked, the decision by the Saudi's and other Middle East producers to essentially cap production at its current level for future generations should have been important news. As the authors point out, it went largely ignored by the media. Here is what a number of oil industry experts think.
On April 13, Reuters reported the following from Riyadh:
Saudi Arabia's King Abdullah said he had ordered some new oil discoveries left untapped to preserve oil wealth in the world's top exporter for future generations…
"When there were some new finds, I told them, 'no, leave it in the ground, with grace from god, our children need it'," King Abdullah said…
Saudi production capacity stands at around 11.3 million bpd, and is scheduled to rise to 12.5 million bpd next year.
weiter unter:
http://www.evworld.com/article.cfm?storyid=1436
so long
navigator
0
Iraq verfügt ebenfalls noch überhebliches potential - dazu müssten aber die investionen zügig getätigt werden - Anschläge behindert dies täglich. Angola hat noch ausbaufähige Reserven & Kapazitäten sowie VAE und damit sind wir auch schon Ende....
Es gibt auch noch pessimistischere, sehr glaubwürdige Analysen, dass auch die Saudis schon am Limit produzieren: von Mat Simmons, ehemaliger Berater von G.W. Bush, der über 200 Artikel des Oil & Gas Journals
Optionen
0
2
Zum einen weil die Lebensmittelerzeugung sehr stark auf öl(Diesel, fertilzer) angewiesen ist (für 1 kcal getreide, dass am teller landet sind zwischen 10 und 17 kcal an Erdöl nötig; für ein 1kcal Fleisch, dass am teller landet sind sogar 70 kcal erdöl eufgewendet worden. Nur so war eine Entwicklung möglich, dass heute nur noch 1,5% der US Amerikaner in der Landwirtschaft arbeitet - vor hundert Jahren waren es noch 30 % ("die grüne Reveolution" nennt man das). Vor 100 Jahren reichte auch noch WENIGER als 1 kcal Aufwand aus (Menschenkraft/Pferd/Ochse), um 1 kcal auf den Teller zu bringen (den rest machte die Sonne und die Planzen mit Photosynthese).
Biotreibstoffe machen die lebensmittel noch teuere (weil die Agrarfläche benötigen, die auf Kosten der lebensmittelerzeugung gehen).
Verzichtet man auf Biotreibstoffe, wird benzin noch teuerer. Hinzukommt die schlechte Energiebilanz der Biotreibstoffe.
Biotreibstoffe sind keine Lösung, die lenken uns von den eigentlich notwendigen Lösungen nur ab und verzögern wirklich sinnvolle Massnahmen. Es gibt keine einfachen Lösungen mehr. Es muss ein Energiemix her aus Alternativen Energien, Atomenergie und starken Anreizen, die Energieeffozienz zu erhöhen, Energie zu sparen und diesbezügliche Investionen zu fördern.
Lebensmittelpreise sind UNTRENNBAR mit öl (Energiepreisen) verbunden.
Optionen
0
Rom (BoerseGo.de) - Die OPEC will ihre Ölproduktionskapazitäten bis 2012 um 5 Millionen Barrel pro Tag erweitern. Dies verkündete der Generalsekretär des Ölkartells, Abdalla Salem el-Badri in Rom vor Journalisten
Nehmen wir einmal, die OPEC schafft dieses Vorhaben (meiner Meinung nach ziemlich optimistische):
5 Mio mehr bis 2012 entsprechen gegenüber dem aktuellen Verbrauch von rund 86 Mio Barrel pro Tag eine steigerung von 5,8%.
Konservative Schätzungen sehen ein jährliches Nachfragewachstum von 1,5 % pro Jahr vorraus (was deutlich unter den letzten Jahren liegen würde), das wären 6,1 mehr bedarf.
Bei 2 % Wachstum (was eher dem der letzten Jahre entspricht) sind es 8,1 Mio Barrel.
Non-Opec öl hat schon gepeakt und wenn Russland den Trend der letzten Monate fortsetzt, dann wird selbst das optimistische versprechen der Saudis + 5 Mio Barrel bis 2012 nicht ausreichen, um das aktuelle Nivaeu auch nur zu halten, geschweige denn den Mehrbedarf bis 2012 zu decken.
Optionen
0
Wolfgang Blendinger bei n-tv.de
"Ein Tropfen auf den heißen Stein"
Früher oder später werden die Erdölgesellschaften schon eingestehen, dass Peak Oil Realität ist, sagt Wolfgang Blendinger, Deutschlands einziger Professor für Erdölgeologie. Die Prognosen der Konzerne seien nur Augenwischerei. "Wir sind zu 98 Prozent abhängig von importiertem Öl. Mit ein bisschen Phantasie kann sich jeder die Folgen von Peak Oil selbst ausmalen." Ohne eine Abkehr vom "Wachstumsdogma" werde diese Krise nicht zu bewältigen sein.
n-tv.de: Wie wird Peak Oil berechnet? Und warum kann vom Förderverlauf einer Quelle auf die Weltförderung zurückgeschlossen werden?
Wolfgang Blendinger: Wenn Sie ungefähr wissen, wie viel Öl Sie gefunden haben, können Sie mit der vergangenen Förderkurve relativ verlässlich das Datum für den Peak berechnen - egal ob aus einem Ölfeld, einer Region oder auf der ganzen Welt. Das ist ein ganz einfaches Integral. Stellen Sie sich eine Menge Öl grafisch dargestellt in einem x-y-Diagramm vor. Wenn Sie auf der x-Achse die Zeit auftragen und auf der y-Achse die Fördermenge, dann haben Sie mehrere Möglichkeiten, den Verlauf der Förderung zu beeinflussen. Sie können möglichst schnell möglichst viel Öl fördern. Dann bekommen Sie einen hohen Peak; einen schnellen Anstieg und einen schnellen Abfall. Oder Sie strecken die Förderung. Die Ölmenge bleibt in jedem Fall dieselbe. Wenn man die Förderkurven sämtlicher Felder der Welt übereinander legt, kommt am Schluss nichts anderes raus als eine langsam abfallende Gesamtförderung. Wie viel Öl in der Vergangenheit gefunden wurde, weiß man ziemlich genau aus diversen Statistiken.
Warum fällt die Förderung einer Ölquelle nach dem Peak ab?
Das Gestein, in dem das Öl enthalten ist, kann man sich von der Struktur her vorstellen wie einen Schwamm. Das sind lauter kleine Hohlräume, die mit Öl und einer gewissen Menge Wasser gefüllt sind. Bei der Ölförderung muss das entnommene Öl durch eine andere Phase ersetzt werden, in der Regel durch Wasser. Durch die veränderten Sättigungen in den Gesteinsporen ändern sich auch die relativen Durchlässigkeiten. Je geringer die Ölsättigung, umso geringer die relative Durchlässigkeit für Öl. Das ist der absteigende Ast der Peak-Oil-Kurve.
Warum kommen die Peak-Oil-Vertreter zu so unterschiedlichen Ergebnissen? Die Energy Watch Group etwa sagt, der Peak war 2006, die ASPO erwartet ihn für 2010.
Das sind unterschiedliche Peaks für unterschiedliche Ölsorten. Öl ist nicht gleich Öl. Die Sorten unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihrer Viskosität. Da ist zunächst das dünnflüssige Öl mit wenig Viskose. Das ist leicht förderbar, weil die Ölvorkommen meist an Land liegen. Bei diesem Öl hatten wir den Peak sehr wahrscheinlich 2005. Dieser Peak ist nicht ganz zu vernachlässigen, weil diese Art von Öl etwa 85 Prozent der weltweiten Förderung ausmacht. Die ASPO prognostiziert den Gesamt-Peak für sämtliche geförderte Ölsorten für 2010. Wenn Sie die Mineralölwirtschaft fragen, werden die Ihnen natürlich etwas anderes sagen. Die beziehen auch die so genannten nicht konventionellen Ölsorten mit ein in ihre Prognose, …
... Ölsande, Ölschiefer, Öl aus Tiefseebohrungen ...
... und machen daraus eine große Option auf die technischen Fortschritte und überhaupt auf die Zukunft. Das macht die ASPO nicht. Diese angeblichen technischen Fortschritte sind alle längst bekannt. Es gibt keine "break throughs", das ist nur Augenwischerei.
Sie haben selbst lange in der Mineralölwirtschaft gearbeitet.
Ich war 14 Jahre bei der Shell, ich habe hauptsächlich in der Feldesentwicklung gearbeitet, war viel in der Forschung, aber auch draußen, in Oman fünf und in Venezuela zwei Jahre, dort habe ich ein Feld mitentwickelt. Dann habe ich bei der Veba in den Niederlanden noch ein Feld in der Nordsee mitentwickelt. Später habe ich Forschungsprojekte über Feldentwicklung durchgeführt. Die Technologien, die da eingesetzt werden, sind uralt. Es gibt keine Option auf die Zukunft. Wollen Sie etwas zu Teersanden hören?
Ja, natürlich.
Die werden bergmännisch abgebaut, sind also mit konventionellen Ölvorkommen, die weit unter Tage liegen, überhaupt nicht vergleichbar. Teersande müssen erst in verwendbares Rohöl überführt werden. Das ist ein aufwändiger Prozess, der viel Wasser und Energie kostet. Die Energieeffizienz von Teersanden liegt etwa bei 50 Prozent: Man investiert einen Liter Öl, um zwei Liter rauszukriegen. Im Vergleich zu den konventionellen Ölvorkommen ist das eine desaströse Bilanz.
Aber dennoch werden Ölsande abgebaut. Das scheint sich doch zu lohnen.
Das wird vollkommen überdreht dargestellt. Bezogen auf die Weltförderung machen Öle aus Teersanden derzeit zwei bis drei Prozent aus. Die Pläne der Industrie sind sehr ambitioniert, die wollen das in den nächsten Jahren hochfahren auf fünf bis sechs Prozent. Aber selbst dann wären Teersande eine vernachlässigbare Größe. Es wäre unsinnig, da große Hoffnungen draufzusetzen.
Wie ist es mit den Tiefseebohrungen?
Da gibt es sicher leichtes Öl, aber da kommen Sie schwer ran. Diese Felder liegen in mehreren tausend Metern Wassertiefe und sind im Vergleich zu den großen konventionellen Feldern meist relativ klein. Als kürzlich vor Brasilien ein Tiefseefeld gefunden wurde, ging ein Jubel durch die Medien, nach dem Motto: Wir sind gerettet, endlich wieder billiges Öl! Das können Sie vergessen. Wenn die Felder, die heute gefunden werden, überhaupt jemals die Produktion aufnehmen, dann vergehen bis dahin mindestens fünf bis zehn Jahre. In der Zwischenzeit sind so viele konventionelle Vorkommen eingebrochen, dass uns das überhaupt nichts nützt.
Warum streiten Unternehmen wie Shell hartnäckig ab, dass es Peak Oil gibt?
Ich habe neulich bei einem großen Autohersteller einen Vortrag gehalten. Da war auch ein Vertreter von Shell. Explizit geleugnet hat er den Peak nicht; er sprach von einem "Plateau". Ich fand das ganz witzig: Vor ein paar haben die gesagt, wir haben überhaupt kein Problem, jetzt befinden wir uns auf einem "Plateau". Früher oder später werden sie schon noch von Peak Oil reden. Die Autofirmen scheinen übrigens zu wissen, in welch missliche Lage Peak Oil sie versetzt.
Wie ist es mit den Regierungen?
Das wundert mich schon eher. Je weniger Öl ein Land hat, umso lauter beteuert seine Regierung, dass es keine Schwierigkeiten gebe. Für die Bundesregierung gilt das auch. Das sind ganz hartgesottene Brüder.
In den "Blättern für deutsche und internationale Politik" erschien im vergangenen Jahr ein Aufsatz*, in dem unterstellt wird, die Amerikaner hätten gemerkt, dass es zu spät ist, sich zivil auf Peak Oil vorzubereiten. Daher investiere man nun in Rüstung und Kriege. Ist Ihnen so eine Argumentation zu polemisch?
Wann und ob die amerikanische Regierung gemerkt hat, dass der Peak kommt, kann ich nicht beurteilen. Auffällig ist aber, dass diese Kriege Ressourcenkriege sind. Wahrscheinlich haben die Amerikaner sich überlegt, so lange im Irak zu bleiben, bis das Öl gefördert ist. Nützen wird ihnen das nichts, der Peak kommt trotzdem. Im Sudan sind es die Chinesen, die sich dort einkaufen. Die einzigen, die sich ins Fäustchen lachen, sind die Russen.
Weil sie selbst genug Öl haben.
Die Russen sind die einzige Weltmacht, die noch exportiert, sie sind nach Saudi-Arabien der zweitgrößte Ölexporteur. China hat auch eine Menge Öl, ist aber vor zehn Jahren vom Netto-Exporteur zum Netto-Importeur geworden. Die USA importieren gegenwärtig rund 60 Prozent ihres Ölbedarfs aus anderen Ländern.
Wann werden wir merken, dass das Öl knapp wird?
So richtig werden die Folgen bei uns spürbar, wenn Benzin und Heizöl rationiert werden.
Wann wird das sein?
Das kann ich nicht vorhersagen. Eigentlich hätte man es längst machen müssen. Spätestens wenn es zu Schlangen an den Tankstellen kommt, wird man Benzin kontingentieren müssen, damit die Leute sich nicht gegenseitig umbringen. Wir sind zu 98 Prozent abhängig von importiertem Öl. Mit ein bisschen Phantasie kann sich jeder die Folgen von Peak Oil selbst ausmalen.
Die "Zeit" hat Sie im April 2006 mit den Worten zitiert: "In dieser Legislaturperiode wird es ernst." Die Legislaturperiode dauert nur noch rund anderthalb Jahre.
Warten Sie's ab. Wir stecken doch schon mitten in den Schwierigkeiten. Auch der Finanzkollaps hat mit dem Öl zu tun. Da kommt einiges auf uns zu.
Verfolgen Sie die Entwicklung der Ölpreise?
Natürlich. Vor fünf Jahren waren die aktuellen Preise noch undenkbar. Aber an den Tankstellen kriegen Sie noch immer jede Menge Benzin für 1,40 Euro pro Liter.
Wenn der Ölpreis steigt, wird das selten mit Peak Oil begründet, sondern mit ...
Die Gründe sind immer die gleichen: Das sind die Spekulanten, die gierigen Ölscheichs, ...
... Unruhen in Nigeria ...
... die "Unruhen"! Das Hintergrundrauschen der "Unruhen" gibt es permanent. Nur der Begriff "Ressourcenerschöpfung" taucht nirgends auf, das ist geradezu ein Unwort. Aber wenn der Ölpreis über sechs Jahre kontinuierlich steigt, dann ist das nicht die Folge von Spekulationen oder Unruhen. Das sind Erschöpfungsprobleme!
Was würden Sie empfehlen? Ausweichen auf erneuerbare Energien, Atomenergie?
Das sind alles keine Lösungen. Beim Uran sieht es ähnlich aus wie bei fast allen Rohstoffen. Und die erneuerbaren Energien werden uns beim Verkehr nicht helfen. Auf dem Antriebssektor gibt es keine Alternative! Seit Jahrzehnten wird von Brennstoffzellen, Elektroautos, Ein-Liter-Autos und dergleichen geschwätzt, aber nichts ist passiert.
Ist es nicht so, dass die Automobilindustrie diese Alternativen eher verhindert als gefördert hat?
Ob das Absicht der Autoindustrie ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber all diese Alternativen bedeuten "sparen" und mit 50 bis 60 statt 200 km/h unterwegs zu sein - also eine angebliche "Reduktion des Lebensstandards" oder ein "Angriff auf die Freiheit", was schlichtweg nicht vereinbar ist mit der Wachstumsgesellschaft, in der sich doch jeder den Traum vom eigenen SUV erfüllen soll.
Was müsste passieren?
Viel, besonders eine drastische Reduktion des Verbrauchs im Verkehrssektor. Aber bei uns werden ja selbst die einfachsten Maßnahmen nicht umgesetzt. Das Tempolimit beispielsweise ist völlig tabu. Bevor sich etwas ändert, müssten erst einmal Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einsehen, dass hier etwas schief läuft, das mit den üblichen Instrumentarien "des Marktes" nicht verhindert werden kann. Davon sind wir weit entfernt. Die Leute fahren 200 Meter bis zum Bäcker mit dem Auto, auf den Autobahnen wird gerast wie eh und je. Es gibt keinerlei Bewusstsein für die Schwierigkeiten, in denen wir stecken. Dieses Interview ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Das klingt ziemlich pessimistisch.
Das ist kein Pessimismus. Die Leute haben Jahrtausende ohne Benzin, Öl und Kerosin gelebt. Der Natur ist es vollkommen egal, ob die Leute an Peak Oil glauben oder nicht.
Sie meinen, irgendwie wird's schon weitergehen.
Der Mensch wird es nicht schaffen, die Welt zu vernichten. Die Menschheit entzieht sich aber die Lebensgrundlage, und die Menschen werden sich in der Zahl gewaltig dezimieren müssen. Wenn es gelingt, das Wachstumsdogma zu überwinden, sieht die Zukunft gar nicht so schlecht aus.
Mit Wolfgang Blendinger sprach Hubertus Volmer.
*) Hauke Ritz und Otto Wiesmann, "Peak Oil: Der globale Krieg ums Öl", in: Blätter für deutsche und internationale Politik 07/2007 (siehe Link oben). Adresse:
http://www.n-tv.de/939588.html
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
Optionen
3
0
Wieviel vom aktuellen preis is "Spekulation" - mit Begründung oder Daten bitte?
Fundierte Antwort wäre sehr hilfreich, sonst wäre dein posting zwar deine meinung aber als ansonsten ziemlich wertlos.
Optionen
0
Ist ja dein Geld, nicht meins!
Ich bin schon seit zwei Jahre, ÖL Long.....
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
Optionen
1
Blasenbildung beim Ölpreis... Dazu MUSS man sich die Preiskurve in anderen Währungen anschauen.
Im Beitrag www.ariva.de/Oel_Preis_in_t308214 (Ölpreis in Euro " 364. @ölriese roger 14.03.08") kann man deutlich erkennen, dass die "Blase" ( wenn es eine sein sollte) in € nur ein Bläschen ist. Die Zahlen sind zwar von Mitte März, allerdings hat sich an der Situation Starker€ - Hoher Ölpreis seitdem nichts geändert.
der Ölpreis in € hat sich im Jahresverlauf 2005 bis heute von 55€ auf 75€ (Werte sind grobes Augenmaß) verteuert. Diese 35% (auch Augenmaß) können zu einem Teil mit dem Faktor China begründet werden (gab es hier mal Importstatistiken aus China??)
Ich denke 35% in knapp 3 Jahren ... eine Blase sieht anders aus.
0
BIOSPRIT:
US: 19 % der Fläche ist AGRARFLÄCHE. Dir USA müsste auf 33% erhöhen und darauf ausschließlich (!!) getreide für Biosprit anbauen.
ELEKTRIZITÄT:
Oder auch statt bisher knapp über 100 auf etwa 1000 Atomkraftwerke erhöhen - das entspreche ebenfalls den etwa 22 Mio Barrel pro Tag, die die USA täglich verbrennt. Dann fehlt aber immer noch die Infrastruktur und die e-autos.
Alles wird schon gut werden, Ölpeak hin oder her.....
Optionen
0
Rohstoffmärkte
Chinas Öl-Durst sprengt alle Erwartungen
Die Rekordjagd bei den Ölpreisen geht in eine neue Runde: An den Rohstoffmärkten haben Meldungen über einen rasanten Anstieg der Öl-Lieferungen in die Boom-Regionen Asiens einen weiteren Höhenflug ausgelöst. Am Dienstag sprang der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Mai zeitweise auf den Rekordwert von 113,91 Dollar.
dpa FRANKFURT/M. Auch an der Börse in London erreichte der Preis für ein Fass der Nordsee-Sorte Brent mit Auslieferung im Mai nach einer kurzen Verschnaufpause zu Beginn der Woche einen neuen Höchstwert bei 112,08 Dollar.
Die jüngsten Daten zu den chinesischen Öl-Importen sorgen für Aufregung an den Rohstoffmärkten. Allein im März hätten die Chinesen im Jahresvergleich etwa ein Viertel mehr Rohöl eingeführt, berichtet Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg. Im Vergleich zum Februar habe es sogar einen Zuwachs von 50 Prozent gegeben, schreiben die Fachleute der Commerzbank.
Den extremen Anstieg der chinesischen Ölimporte erklärte die Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank vor allem mit den Spätfolgen der Unwetter, die China zu Beginn des Jahres heimgesucht hatten. Starke Schneefälle hätten dazu geführt, dass die Kohlevorräte in der Volksrepublik knapp geworden seien. Immer mehr Dieselgeneratoren seien zum Einsatz gekommen und hätten den Öl- Verbrauch in den folgenden Wochen schlagartig in die Höhe getrieben.
Die Chinesen profitieren bei ihren Öl-Importen vom Kursverfall des US-Dollars. „Die Dollar-Schwäche verbilligt das Rohöl in Ländern mit anderen Währungen“, sagte ein Rohstoffexperte vom Londoner Handelshaus Sucden über die ungemein starke Nachfrage aus dem Reich der Mitte. Der Dollarkurs treibt aber auch die Ölimporte in anderen Boom-Regionen Asiens in die Höhe. „Neben China entwickelt sich auch Indien immer mehr zu einem Preisfaktor für den Ölmarkt“, sagt Rohstoffexperte Schallenberger.
Der Öl-Durst Asiens ist laut Experten derzeit die Haupttriebfeder für die Rekordjagd an den Ölmärkten. Vor den jüngsten Importzahlen verblassen selbst Meldungen, wonach vor der Küste Brasiliens eines der größten Öl-Felder der Welt entdeckt wurde. Der Chef der nationalen brasilianischen Erdöl-Agentur, Haroldo Lima, schätzte das Volumen der neuen Öl-Vorräte vor der Küste auf 33 Mrd. Barrel (je 159 Liter). Es sei im Öl-Sektor die „größte Entdeckung der Welt“ in den vergangenen 30 Jahren.
Nach wie vor bestimmen institutionelle Anleger wie Banken oder Fondsgesellschaften zu einem großen Teil die Preisentwicklung. In den vergangenen Monaten haben sie das schwarze Gold als eine lukrative Anlageform entdeckt. Diese Investoren seien nach wie vor am Markt aktiv, sagte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg, ebenfalls von der Commerzbank. Sie griffen jede Meldung, die auf steigende Öl-Preise hindeutet, dankbar auf. An dieser Entwicklung dürfte sich auf absehbare Zeit kaum etwas ändern.
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
Optionen
0
Titel: China: Öl Importe im 1Q 08 steigen um 15 % he Associated Press
April 11, 2008 at 9:10 AM EDT
SHANGHAI — China's oil imports surged to a record 17.3 million tons in March, the government reported Friday, as the country nearly unseated Japan as the world's second-largest buyer of foreign crude oil.
China's oil imports in the first quarter of this year rose 15 per cent from a year earlier, to 45.5 million tons, the customs data showed.
The value of those imports jumped 91 per cent, year-on-year, to $30-billion (U.S.), as the price of crude oil surged, the customs office said.
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
Optionen
2
Die Aufwertung des Chinesischen Yuans ist in vollem Gange (heute: 1 Dollar = 6,98 Yuan). Konsequenz: Ölpreis muß in Dollar weiter steigen, damit die Chinesen nicht "billig" über ihre eigene Währung an Öl kommen! Einzige Alternative: China rutscht in die Rezession, Weltwirtschaftskrise, Ölpreis fällt.
Optionen
0
Das führt dazu, dass weitere Teuerungen von Öl, Kupfer, Eisenerz etc in USD - die Chinesen nur unterprotortional treffen (so wie uns Europäer der Ölpreis aktuell weniger weh tut als den Amis).
Das könnte bedeuten, dass China trotz US Rezession weiter wächst (über 80 % des Kupfers und des Stahls VERBLEIBEN mittlerweilen IN CHINA - die Binnenwirtschaft wächst also stark; die Abhängigkeit von den USA als Absatzmarkt ist sicher gegeben, aber nicht alleine entscheidend. Hinzukommt, dass die AMIS trotzdem weiter chinesische Ware kaufen werden - weil es dazu keine billiger Alternative gibt.
Die chinesische währung müsste noch ein GANZES stück steigen gegenüber dem USD, damit amerikanische Erzeugnisse mit chinesischer billigware wieder konkurrenzfähig würde - davon sind wir (noch?) ein grosses Stück entfernt.
Ein anderer Gedanke noch zum Öl: WAS PASSIERT, für den möglichen Fall, dass die US Wirtschaft sich in 2009 doch wieder spürbar erholen würde ? Das würde bedeuten, dass der Ölverbrauch in den USA wieder spürbar anziehen könnte/würde.....
Optionen
0
Ölpreis als Konjunkturindikator? Das habe ich vor 2-3 Jahren auch noch geglaubt. Jetzt aber nicht mehr! Auf jeden Fall ist der mehrmalige Ausbruch aus dem jeweiligen Aufwärtstrendkanal ein sehr beunruhigendes Zeichen: Die Ölpreis-Entwicklung beschleunigt sich immer mehr, während von der weltweiten Nachfrageseite kein Einbruch festzustellen ist, trotz US-Rezession (Riesen-Überraschung für mich!). Man kann es wohl nur so erklären, dass der Ölpreis absolut und in Dollar betrachtet noch zu niedrig ist (relativ zu 1999 sehr teuer!) oder dass der Weltmarktpreis für Rohöl nicht an die jeweilige Bevölkerung eines Landes weiter gereicht wird (Subventionierung des Benzin- und Dieselverbrauchs, siehe China, Iran, Venezuela.......).