Ich denke es zeichnet sich damit ab, dass der Aufbau von SNP als global auftretendem Akteur noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Da man fast die ganze Führungsriege ausgetauscht hat, war die alte Mannschaft offenbar damit überfordert, diese Transformation des Unternehmens zu managen. Angesichts der zudem fehlenden Großaufträge erscheint somit klar, dass hier weiterhin Geduld gefragt sein wird und vermutlich auch 2020 ergebnisseitig noch stark unter Potenzial sein könnte.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde auf der HV ja auch gesagt, dass man die neuen Töchter in Polen und Südamerika bisher nur sehr ansatzweise für Transformationsberatung mit SNP Software ausgebildet hat. Allein die noch ausstehenden Schulungen und das zusätzliche Gehalt für die neuen Vorstände (insbesondere Kenneson) wird sicher erstmal belasten.
Andererseits zeigen die großformatigen Wechsel auch, dass man die Problemstellen beherzt angeht und nicht für kurzfristige Ergebnisse die langfristige Strategie opfert, was ich prinzipiell gut finde. Mit den alten Heidelberger Strukturen war ein globaler Konzernauftritt offenbar nicht möglich.
Gegeben, wo wir beim Aktienkurs angelangt sind, empfinde ich die Radikalkur im Vorstand als sinnvoll. (Wer ist eigentlich offizieller Nachfolger von Göttler?). Jetzt wo von der Marketcap ohnehin schon so viel Porzellan zerschlagen wurde, mach ich mir jedenfalls weniger Sorgen, dass die Transformation länger dauert. Da das Kind dahingehend schon in den Brunnen gefallen ist, seh ich lieber ein konsequentes Angehen der identifizierten Problemfelder als ein unter den Teppich kehren, um kosmetisch den Aktienkurs zu stimulieren.
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