Innovative Produkte und ein neues Vertriebskonzept versprechen bei Norcom rasant steigende Gewinne
Neue Produkte, neue Vertriebsstrategien - da werden Börsianer hellhörig. Denn nicht selten kann ein Unternehmen bei erfolgreicher Umsetzung in andere Dimensionen aufsteigen. Bei Norcom halte ich das für möglich. Der Spezialist für Mediensoftware und Kommunikationslösungen hat sich frisch aufgestellt. „In die Entwicklung unserer Produkte haben wir in den letzten Jahren fast 100 Mannjahre investiert“, sagt mir Firmenchef Viggo Nordbakk. Das Geld scheint gut angelegt. Denn die Innovation – ein Redaktions- und Produktionssystem für TV- oder Radiosender – könnte eine Goldader sein.
Das Besondere: Das System ist auch via Internet verfügbar und ohne langwierige Beratung einfach zu installieren. Für die Kunden ist das billiger. Für Norcom eröffnet das den Vertriebsweg über Partner. Die Münchner wollen so zusätzliche Kundengruppen erschließen – und zwar weltweit. Es läuft gut an. So gingen sie zwar erst vor etwa sechs Monaten mit ihrer Innovation in den Markt, konnten inzwischen aber bereits 30 Vertriebspartner gewinnen. Durch die Partner multipliziert sich die Vertriebspower, das bietet einen Umsatzhebel und bringt deutlich höhere Margen via Lizenzen. „Mittelfristig wollen wir 60 Prozent der Umsätze mit Lizenzen erzielen“, sagt mir der Norcom-Chef. 2009 waren es erst 15 Prozent.
Schon jetzt ziehen die Geschäfte an. 2009 steigerte Norcom den Umsatz um 14,9 Prozent auf 31,8 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2010 gab es einen Sprung um 18,5 Prozent. Im Gesamtjahr will Nordbakk den Umsatz um mindestens 20 Prozent steigern. Es könnte mehr werden. Am Mittwoch steht eine Gerichtsentscheidung über die Vergabe eines Auftrags durch die Bundesagentur für Arbeit an. Norcom hatte den Zuschlag zwar schon im Dezember bekommen. Ein Wettbewerber fühlte sich allerdings bei der Auftragsvergabe übergangen und klagte. Interessant dabei: Wie mir Nordbakk sagt, ist dieser Auftrag - Volumen etwa zehn bis 15 Millionen Euro - in der aktuellen Planung gar nicht drin. Ein positiver Entscheid könnte bei Norcom in diesem Jahr damit sogar ein Umsatzplus von über 30 Prozent bringen. 2011er-KGV 4,9, Eigenkapital je Aktie 1,78 Euro: Die Aktie ist ein Schnäppchen.
ISIN: DE 000 525 030 2
Gewinn je Aktie 2010e: 0,20 €
Gewinn je Aktie 2011e: 0,30 €
KGV 2011e: 4,9
Cash je Aktie: 0,63 €
EK* je Aktie/EK-Quote: 1,78 €/75,3 %
Kurs-Buchwert-Verhältnis: KBV 0,8
Kurs/Ziel/Stopp: 1,50/2,90/0,95 €
http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/...ootingstar-norcom.html