so viel wussten und mächtig verunsichert waren, da lautete der Deal, wir veranstalten dies alles, um unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Heute sind wir etwas schlauer. Wir wissen z.B., dass für Deutschland, selbst bei einem ungehinderten Verlauf, keine Hunderttausende an Tote anfallen. Die Übersterblichkeit wird sich in einem Maximum von 20% bewegen, wenn wir davon ausgehen, dass wirklich alle Toten auf das Konto dieses Virus gehen. 1.000 gründliche Obduktionen könnten hier schon mal für mehr Gewissheit sorgen. Wir wissen auch, dass wir einen Leerstand an Intensivbetten von 80% für an Covid-19 Erkrankte haben. Berücksichtigt man weiter, dass nur 42% (Stand heute) der Corona-Toten überhaupt auf Intensivstationen anfallen, kämen wir selbst bei einem Anfall an Patienten, wie vgl. in der Lombardei, nicht an eine Überlastung unseres Gesundheitssystems. Was ist also der neue Deal? So viele Tote wie möglich vermeiden, dann verbietet sich jede Form der Lockerung und wir müssten in logischer Konsequenz Lockdown zu jeder neuen Grippewelle einführen? Die Unmöglichkeit versuchen mit menschgemachten Maßnahmen dieses Virus "auszutrocknen"? Auch da wäre jede Lockerung kontraproduktiv und selbst die Südkoreaner beißen sich daran die Zähne aus. Noch ein Jahr auf einen sicheren Impfstoff warten? Oder hoffen, dass irgendwann irgendein Medikament durchschlagenden Behandlungserfolg hat? Wäre einfach schön, wenn einer der Verantwortlichen mal die neue Marschroute genauer skizzieren könnte, damit die Untertanen wissen, woran sie denn nun sind. Ich für meinen Teil habe da nämlich längst den roten Faden verloren.
|