FRANKFURT (Dow Jones)--Eine hohe Schadensbelastung vor allem wegen der Corona-Krise hat der Munich Re im ersten Quartal einen Gewinneinbruch beschert. Die durch Covid-19 bedingten Schäden beliefen sich auf rund 800 Millionen Euro, wie der Rückversicherer mitteilte. Auf eine Aktualisierung der Ende März zurückgezogenen Gewinnprognose verzichtet der DAX-Konzern wegen der herrschenden Unsicherheit weiterhin.
Der Nettogewinn sank auf 221 Millionen Euro von 633 Millionen im Vorjahreszeitraum. Nach Anteilen Dritter lag er bei 222 Millionen. Der Konzern selbst hatte zuletzt einen Gewinn in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen Euro-Betrags in Aussicht gestellt.
Die Gesamtbelastung aus Großschäden von über 10 Millionen Euro kletterte auf 1,181 Milliarden von 479 Millionen Euro im Vorjahr. Die von Menschen gemachten Großschäden beliefen sich auf 973 Millionen, darunter fallen die Absagen von Großveranstaltungen im Zuge der Corona-Pandemie. Die Munich Re ist beispielsweise Teil des Versicherungskonsortiums für die die mittlerweile verschobenen Olympischen Spiele. Die Belastung aus Naturkatastrophen lag bei nur leicht erhöhten 208 Millionen Euro. Die hohe Schadensbelastung schlug sich in der Schaden-Kosten-Quote der Rückversicherung nieder, die Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und -leistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen setzt. Je niedriger die Quote, desto profitabler arbeitet eine Versicherung. Sie verschlechterte sich auf 106 von 97,3 Prozent.
Das Kapitalanlageergebnis des Konzerns stieg trotz der Kapitalmarktturbulenzen auf 1,92 von 1,76 Milliarden Euro. Das entspricht einer Rendite von 3,1 Prozent.
Quelle: finanzen.net
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