Quartalsmitteilung: Munich Re mit Konzernergebnis von 1.271 Mio. € in Q1 optimistisch für Jahresziel Schaden-Kosten-Quote in der Schaden/Unfall-Rückversicherung (86,5 %) nur leicht über der Erwartung (86 %) trotz überdurchschnittlicher Belastungen durch Naturkatastrophen Versicherungstechnisches Gesamtergebnis der Rückversicherung Leben/Gesundheit (320 Mio. €) und Segmentergebnis von ERGO (219 Mio. €) jeweils oberhalb der anteiligen Jahreserwartung (1,0 Mrd. € bzw. 0,7 Mrd. €) April-Erneuerung bringt deutliches Beitragswachstum (+11,1 %) bei steigendem Preisniveau (+4,7 %) Positiver Trend im Investmentgeschäft setzt sich fort: Kapitalanlagerendite steigt auf 3,0 % Ausblick angesichts erfreulicher operativer Geschäftsentwicklung bestätigt Zusammenfassung der Q1-Zahlen
Zum ersten Quartal 2023 legt Munich Re erstmals Ergebnisse nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 und IFRS 17 vor. Die Vergleichswerte aus dem Vorjahr werden für das Versicherungsgeschäft bereits auf Basis des neuen Regelwerks (IFRS 17) ausgewiesen. Die entsprechenden Zahlen für das Investmentgeschäft basieren in Teilen noch auf dem bis 31. Dezember 2022 geltenden Standard IAS 39 und sind daher nicht vollständig mit den nach IFRS 9 ausgewiesenen Werten für das erste Quartal 2023 vergleichbar. Wo möglich, wurden Umstellungseffekte aber bereits vorweggenommen1. In Q1 2023 erzielte Munich Re ein Konzernergebnis von 1.271 (1.480) Mio. €. Während im Vorjahresquartal vor allem geringe Großschäden in der Schaden/Unfall-Rückversicherung sowie Währungsgewinne das Ergebnis stützten, wurde es im ersten Quartal 2023 von genau gegenteiligen Effekten belastet. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 14.273 (13.261) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis betrug 1.809 (1.863) Mio. €. Das Währungsergebnis fiel auf -145 (221) Mio. €, insbesondere aufgrund von Währungsverlusten durch den US-Dollar und den kanadischen Dollar. Das operative Ergebnis lag bei 1.768 (1.864) Mio. €. Die Steuerquote belief sich auf 26,4 (18,6) %. Das Eigenkapital lag mit 28.182 Mio. € über dem Niveau zu Jahresbeginn (27.245 Mio. €). Die Solvenzquote lag bei ca. 254 % (31.12.2022: 260 %) und damit oberhalb des optimalen Bereichs (175 % -220 %). Bereits geplant ist ein Aktienrückkauf im Wert von 1 Milliarde Euro. In Q1 2023 betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) 17,3 (23,6) %. Rückversicherung: Ergebnis von 1.051 Mio. €
Das Geschäftsfeld Rückversicherung trug in Q1 1.051 (1.324) Mio. € zum Konzernergebnis bei. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 9.232 (8.656) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis betrug 1.248 (1.588) Mio. €, das operative Ergebnis 1.467 (1.598) Mio. €. Die Rückversicherung Leben/Gesundheit erzielte in Q1 ein versicherungstechnisches Gesamtergebnis von 320 (238) Mio. €. Der Ergebnisbeitrag aus der Auflösung der vertraglichen Servicemarge lag im Rahmen der Erwartung. Diese Auflösung konnte durch einen starken Zuwachs beim Neugeschäft mehr als ausgeglichen werden. Das Segmentergebnis lag bei 291 (367) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen betrug 2.734 (2.913) Mio. €. Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte in Q1 ein Segmentergebnis von 760 (958) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 6.498 (5.743) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 86,5 (77,0) % des Versicherungsumsatzes (netto). Die normalisierte Schaden-Kosten-Quote betrug 85,1 %. Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über 30 Mio. € betrug 1.035 (618) Mio. €. Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 16,4 (11,1) % des Versicherungsumsatzes (netto) und lag damit über dem im langfristigen Mittel erwarteten Wert von 14 %. Die von Menschen verursachten Großschäden sanken leicht auf 165 (170) Mio. €. Die Belastungen durch Großschäden aus Naturkatastrophen stiegen auf 870 (448) Mio. €. Die genannten großschadenbezogenen Daten umfassen Effekte aus der Diskontierung und der risikobedingten Anpassung. Aus dem Erdbeben in der Türkei verbuchte Munich Re nominale Schäden von 0,6 Mrd. €. In Q1 konnten Rückstellungen für Basisschäden aus Vorjahren in Höhe von 314 (291) Mio. € aufgelöst werden; dies entspricht 5,0 (5,3) % des Versicherungsumsatzes (netto). Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass später Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind. Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. April 2023 konnte Munich Re das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 2,9 Mrd. € (+11,1 %) steigern. Wachstumschancen konnten vor allem in Asien mit Fokus auf Japan und Indien und in Lateinamerika genutzt werden. Angesichts des attraktiven Ratenniveaus wurde insbesondere der Bereich nicht-proportionaler Naturkatastrophendeckungen ausgebaut. Dagegen hat Munich Re weiter gezielt Geschäft aufgegeben, das nicht mehr den Risiko-/Rendite-Erwartungen entsprach. Die Preise entwickelten sich insgesamt positiv und konnten die teilweise deutlich gestiegenen Schadeneinschätzungen, bedingt vor allem durch Inflation oder andere Schadentrends, größtenteils mehr als kompensieren. Die Preisverbesserungen waren – in unterschiedlicher Stärke – weltweit zu beobachten. Insgesamt stieg das Preisniveau für das Portfolio von Munich Re um 4,7 %. Diese Angabe zum Preisanstieg ist, wie immer, risikoadjustiert, das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenübersteht, werden verrechnet. Für die nächste Erneuerungsrunde zum Juli erwartet Munich Re ein weiter positives Marktumfeld mit attraktiven Wachstumsmöglichkeiten. ERGO: Ergebnis von 219 Mio. €
In Q1 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO ein Ergebnis von 219 (156) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg, getragen von allen Segmenten, auf 5.041 (4.605) Mio. €. Das Segment ERGO Schaden/Unfall Deutschland verzeichnete einen sehr guten Ergebnisbeitrag von 166 (-64) Mio. €. Q1 2023 war geprägt von geringen Großschäden, einer starken operativen Entwicklung, einem guten Kapitalanlageergebnis sowie einer geringen saisonalen Belastung bei den Abschlusskosten. Das Vorjahresquartal war durch hohe Großschäden belastet. Das Segment ERGO Leben/Gesundheit Deutschland erzielte ein Ergebnis von 41 (137) Mio. €. Das Ergebnis war im Wesentlichen getrieben durch die anhaltend hohe Auflösung der vertraglichen Servicemarge aus dem langfristigen Personenversicherungsgeschäft. Zudem trug das kurzfristige Krankenversicherungsgeschäft positiv zum Ergebnis bei. Gegenläufig wirkten allgemeine Kosten sowie Steuern auf das Ergebnis. Das Ergebnis des Segments ERGO International betrug 12 (84) Mio. €. Es war wesentlich beeinflusst von Großschäden im polnischen Schaden/Unfall-Geschäft, der ungünstigen Schadenentwicklung im Rechtsschutzversicherungsgeschäft und einer Saisonalität im spanischen Krankenversicherungsgeschäft. Die Ergebnisbeiträge der Gesellschaften in Griechenland und Belgien konnten diese Entwicklung teilweise kompensieren. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis des Geschäftsfelds betrug 561 (275) Mio. €, das operative Ergebnis lag bei 301 (267) Mio. €. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland betrug die Schaden-Kosten-Quote 81,2 (106,3) %. Im Segment International lag die Quote bei 95,4 (88,7) %. Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 1.612 Mio. €
Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re stieg in Q1 auf 1.612 (258) Mio. €. Es profitierte von einer infolge der gestiegenen Zinsen deutlich höheren laufenden Rendite. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen auf 1.601 (1.415) Mio. €. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen betrug -28 (-1.031) Mio. €. Der Saldo aus Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen lag bei 166 (936) Mio. €. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts lag bei 74 (-926) Mio. €. Das niedrige Kapitalanlageergebnis im Vorjahresquartal ist vor allem auf Abschreibungen sowie gefallene Aktienmärkte im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zurückzuführen. Zudem wurden erfolgswirksam zu bewertende Rentenpapiere aufgrund des deutlichen Zinsanstiegs im entsprechenden Vorjahresquartal negativ belastet. Das Kapitalanlageergebnis in Q1 entspricht insgesamt einer Rendite von 3,0 % bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios und lag damit deutlich über der Erwartung von über 2,2 % für das Gesamtjahr. Die laufende Rendite lag bei 3,0 % und die Wiederanlagerendite bei 4,4 %. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate betrug zum 31.3.2023 3,3 % (31.12.2022: 2,0 %). Der Bestand an Kapitalanlagen betrug zum 31.3.2023 zu Buchwerten 210.580 (207.965) Mio. €. Ausblick 2023: Jahresziel unverändert bei 4,0 Mrd. € Munich Re erwartet für das Jahr 2023 unverändert positive Geschäftsmöglichkeiten. Die im Konzerngeschäftsbericht 2022 kommunizierten Ziele für das Jahr 2023 sind somit unverändert gültig. Munich Re strebt damit für das Geschäftsjahr 2023 ein Konzernergebnis von 4,0 Mrd. € an. Alle Prognosen und Ziele stehen unter erhöhter Unsicherheit angesichts der fragilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und der volatilen Kapitalmärkte. Gerade auch hinsichtlich der finanziellen Folgen aus dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine bestehen weiterhin erhebliche Unsicherheiten. Zudem sind die Prognosen wie immer vorbehaltlich des Großschadenverlaufs und der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungskurs- oder Kapitalmarktbewegungen, signifikanter Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.
Quelle: Munich Re
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