Verantwortlich für den jüngsten Sell-off macht Müller insbesondere das automatisierte Algo-Trading in Verbindung mit sogenannten Short-Vola-Strategien. Weltweit würden 3,6 Billionen US-Dollar durch Hedgefonds verwaltet, von denen inzwischen viele auf automatische Strategien setzen. Rund 190 Milliarden Dollar seien in Strategien geparkt, bei denen Volatilität systematisch geshortet werde. "In dem Moment wo das kippt, wo der erste anfängt zu verkaufen, in dem Augenblick kommt die ganze Lawine hinterher, müssen die alle sich drehen", erklärt Müller. Die VIX-Volatilitätsfutures seien am Montagabend um 165 Prozent in die Höhe geschossen. "Hier war ein Blutbad, hier mussten diese Hedgefonds ihre Positionen schließen. Das war ein Flash Crash. Die ersten haben verkauft, immer mehr Computerprogramme haben automatisch weiterverkauft", erläutert Müller. Daraus sei ein "schneeballartiges Abverkaufssystem" entstanden, das zusammen mit zahlreichen Stop-Loss-Aufträgen auf alle Märkte durchgeschlagen habe.
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